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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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eigentlich alles zusammen, nicht wahr? Du begreifst es einfach nicht, oder?«
    Sie brüllte jetzt direkt in sein Ohr, damit er sie auch wirklich verstand. »Jetzt hör mir mal genau zu: Es geht hier nicht um dich. Hier geht es um das Baby und um mich und Ben und wie wir die Sache hinkriegen. Und es geht um dich und deine Frau und deine beiden Kinder, die unterwegs sind. Du musst jetzt tun, was für andere Menschen richtig ist – nicht womit du dich besser fühlst!«
    »Aber ich kann die Tatsache nicht beiseitewischen, dass ich mich um dich und was mit dem Baby passiert, sorge.«
    Katy schloss ihre Augen und versuchte, ihren schnellen Atem zu beruhigen.
    »Der richtige Zeitpunkt, dir Sorgen zu machen, war damals, als du die Jungfrau Maria gevögelt hast, nicht jetzt. Du hast ihn verpasst. Du hast ihn hundertprozentig verpasst!«
    Matthew sah einen Moment lang aus, als wäre er geschlagen worden, dann nahm sein Gesicht etwas härtere Züge an. »Ich war dumm, und es tut mir leid, aber du hast mit mir geschlafen, und es war mir nicht ersichtlich, dass du dir dabei um Ben Gedanken gemacht hast. Nun planst du den Rest deines Lebens mit ihm, ungeachtet der Tatsache, dass er ein Idiot ist.«

    »Lass es einfach, Matthew. Es hat nichts mit dir zu tun, und du hast überhaupt kein Recht, so etwas zu sagen.«
    »Aber er könnte mein Kind großziehen!«
    »Stopp. Das reicht! Wie kannst du es wagen, so zu reden? Wir haben das vor Wochen geregelt, du erinnerst dich doch? Ben wird der Vater dieses Kindes sein, Ende der Geschichte. Und jetzt lass es einfach gut sein.«
    Matthew starrte sie kurz an, bevor er sagte: »Fein, das ist also der Weg, für den du dich entschieden hast. Aber komm mir bloß nicht angerannt, wenn er dich sitzenlässt, weil er die Verantwortung nicht aushält.« Er stand auf und ging unsicher in Richtung Herrentoiletten.
    Was für ein Blödmann, dachte sich Katy. Wie konnte er es wagen, sie darum zu bitten, das Baby zu sehen? Und wie konnte er es wagen zu sagen, dass Ben sie im Stich lassen würde? Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Matthew recht haben könnte. Trotz Bens plötzlicher positiver Einstellung könnte er in der entscheidenden Phase nicht in der Lage sein, den Druck auszuhalten. Sie sah sich hektisch nach ihm um, weil sie sofortige Rückenstärkung brauchte. Er unterhielt sich mit ein paar von Lukes Freunden an der Bar. Sie holte tief Luft, um nicht in Tränen auszubrechen, und machte sich auf den Weg zu ihm. Gerade als sie bloß noch ein paar Meter von ihm entfernt war, merkte sie, wie die Tränen sich Bahn brachen – wie ein Rasensprenger mit einer auf spätnachts gestellten Zeitschaltuhr. Sie versuchte, energisch zu schniefen, aber es war nichts mehr zu machen. Die Tränen strömten nur so.
    Ben sah erschreckt auf das heulende Elend, das da auf ihn zukam. Er murmelte ein paar Worte zu den drei Jungs, mit denen er sich gerade unterhielt. Sie warfen
einen Blick auf Katy und traten dann schweigend und völlig verschreckt den Rückzug an.
    »Was ist los? Was ist denn passiert?«, fragte Ben und legte ihr seinen Arm um die Schultern.
    Katy atmete stoßweise und versuchte verzweifelt, sich wieder in den Griff zu bekommen.
    »Katy, Liebes, war es das Dessert?«, fragte Ben. »Hat Charlenes Mutter dich gezwungen, davon zu essen? Ich weiß, es schmeckt wie Rattengift, aber ich glaube, niemand, der seine Kinder nach den Charakteren aus Neighbours nennt, würde absichtlich versuchen, dir Schaden zuzufügen. Obwohl ich gehört habe, dass sie am liebsten alle Gäste umbringen würde, damit sie nicht die Geschenke zurückgeben müssen, wenn die Zeit der Scheidung gekommen ist.«
    Katy konnte nicht anders: Sie musste lächeln. Dann begannen ihre Schultern langsam, aber sicher vor Lachen zu beben, wobei sie ihren Kopf in einem Taschentuch verbarg. Sie trocknete sich die Augen und seufzte tief. Gott, war es gut, dass Ben zu seiner alten Form zurückgefunden hatte.
    »Also, was hat der Wichser denn diesmal gesagt? Ich habe gesehen, wie du mit ihm geredet hast«, fragte Ben und wurde ernst. »Er hat dir doch keine Vorwürfe gemacht, weil du mir von dir und ihm erzählt hast, oder? Wenn doch, dann werde ich ein Wörtchen mit ihm reden. Es ist seine Lüge, nicht deine. Es war nicht deine Idee, es ihr zu verheimlichen.«
    »Nein, Ben. Darum ging es nicht. Er war nur ein wenig besorgt, na ja, weißt du, dass du es schlecht aufgenommen und dann an mir ausgelassen haben könntest. Das war alles, nichts

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