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Diese eine Woche im November (German Edition)

Diese eine Woche im November (German Edition)

Titel: Diese eine Woche im November (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wallner
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Gesichtern der beiden andern, zugleich die Scheu, dass ihr Geheimnis entdeckt werden könnte. So muss sich das Glück anfühlen, denkt Pippa, so wie die zwei es in diesem Moment erleben. Tonio leuchtet ja förmlich. Er sieht die Deutsche an. Sie wird rot, fasst sich an die Wange. Sie ist der Typ, der rote Backen kriegt, wenn sie sich aufregt.
    Wie ist das möglich, denkt Pippa. Die zwei kennen sich kaum achtundvierzig Stunden. Tonio verguckt sich in eine Touristin. Er taucht vor ihrem Hotel auf und kriegt sie rum, mit ihm auszugehen. Als sich Julias Urlaub in einen Albtraum verwandelt, wird er zum Retter in der Not. Er schwingt sich zum Helden auf, fast im Vorübergehen rettet er ihr das Leben.
    Pippa kann kaum glauben, was die beiden vorhin erzählt haben. Ein romantisches Unterwassermärchen. Verständlich, dass die Blonde hin und weg ist. Ein schnittiger Venezianer als Lebensretter, ein Junge mit feurigen Augen und muskulösen Armen. Wem würde das nicht gefallen? So hat er ihr Herz erobert, denkt Pippa, und meins zerbricht gerade in tausend Stücke.
    Dabei passen die beiden gar nicht zusammen! Er reicht ihr gerade mal bis zur Nase. Obwohl er geduscht hat, ist seine Frisur eine Katastrophe. Auch wenn man’s nicht sieht, fehlt ihm ein Zahn. Tonio tut immer so, als könne er die Welt in seine Tasche stecken. Dabei ist er wie ein verletztes Tier, das sich verkriechen will. Kapiert die Deutsche das, blickt sie so tief? Oder sieht sie nur den coolen Italiener, der für sie in die Bresche springt? Pippa krallt die Finger in ihre Oberarme, bis sie vor Schmerz schreien möchte.
    » Was sind das für Männer? « , fragt Julia. Das frisch gewaschene Haar fällt weich über ihre Schultern.
    Mitten im Raum erhebt sich der Screen. Rinaldo zoomt das Bild eines Asiaten heran. Daneben hat er weitere Gesichter aufgereiht. » Laut Gästebuch des Hotels Alexandra sind das die Männer, die Pippa vorhin gesehen hat. Sie haben in ihren Heimatländern wichtige Funktionen. Es sind Wirtschaftstreibende, Politiker, auch Militärs sind darunter. Die meisten reisen heute früh wieder ab. «
    Tonio kommt an Julias Seite. » Wie hilft uns das, ihren Vater zu befreien? «
    » Wir verfolgen die Spur von den Tätern zum Opfer. Es ist der einzige Weg, den ich momentan sehe. «
    » Wir spielen Detektiv, aber es geht keinen Schritt voran! « , ruft Julia unbeherrscht. » Ich brauche ein Telefon. Ich rufe Papas Kollegen an. Die schalten Interpol ein und die Sondereinheiten. «
    Rinaldo gibt ihr sein Telefon. » Hier, bitte. «
    » Einfach so? « Sie nimmt es.
    » Sag mir noch eins. Als du und dein Vater nach Venedig gekommen seid, wusste er da schon von den Trucidi? «
    » Keine Ahnung. Er hat mir nicht verraten, dass unser Urlaub eine Dienstreise werden soll. «
    » Ich frage mich, weshalb die Trucidi ihren Plan durch eine Geiselnahme gefährden. Einen deutschen Kommissar zu entführen, bedeutet internationale Verwicklungen. «
    » Vielleicht wollen sie genau das « , antwortet Julia. » Vielleicht geht es ihnen um internationale Aufmerksamkeit. «
    Eine Melodie erklingt. Hoch und piepsig. Ein Evergreen – Volare. Alle drehen sich suchend um.
    » Es geht wieder! « Tonio rennt los.
    » Was ist das? «
    » Mein Handy! « Auf der anderen Seite des Raumes nimmt er es vom Heizkörper. » Ist nur ein bisschen nass geworden. Wie wir alle! « Er nimmt ab. » Hallo? «
    Eine Frauenstimme am anderen Ende. » Bist du Tonio? «
    » Ja? «
    » Bist du der Junge, der gestern bei uns war? Dessen Freundin entführt wurde? «
    » Wer spricht da? «
    Rinaldo hebt den Kopf. » Leg auf! «
    » Wenn du derjenige bist, komm zum Rialto « , sagt die Frau. » So schnell du kannst. «
    » Was soll ich dort? « , fragt Tonio.
    Rinaldo stößt den Stuhl zurück, der ihm im Weg steht. » Leg sofort auf! « Er rennt durch das Hologramm hindurch und setzt mit Riesenschritten auf den Jungen zu.
    » Sind Sie das, Signora da Silva? «
    Entschlossen schlägt Rinaldo ihm das Telefon aus der Hand. Es knallt gegen die Wand.
    » Ich wollte bloß wissen – «
    » Es dauert weniger als zehn Sekunden, um einen Handystandort zu orten! « Rinaldo verbirgt seine Wut nicht. » Wenn dieser Fall eintritt, ist es mit dem Hauptquartier vorbei! «
    » Entschuldige. « Schuldbewusst hebt Tonio die Überreste des Telefons auf. » Die Frau sagte … «
    » Welche Frau? «
    » Ich glaube, es war die Frau von da Silva. «
    » Was wollte sie? «
    » Dass ich zum Rialto kommen soll. «
    » Sie hat

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