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Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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verflucht hatte, weil es ihm gehörlose Eltern gegeben hatte. Doch wie könnte er das aussprechen? Seine Mutter hatte ihn voller Zärtlichkeit umsorgt. Aber die Welt dort draußen war hart, dort herrschten andere Gesetze.
    Er stieß seinen Stuhl vom Tisch zurück, stand auf und küsste sie auf die Wange. “Ich liebe dich, Mom, aber ich bin nicht wie du. Ich besitze weder deine Geduld noch deine Charakterstärke.”
    “Aber du hast viel Liebe in dir. Wenn du sie nur zulässt. Du hast doch noch nie vor etwas Angst gehabt. Sei auch jetzt ohne Angst.”
    Will verließ die Küche, ohne etwas auf den Rat seiner Mutter zu erwidern. Zu lieben war eine Freiheit, die er sich niemals gestattet hatte. Und er konnte sie sich auch jetzt nicht leisten.
    “Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Pop.”
    Dana saß am Tisch und beobachtete, wie Will liebevoll die Hand auf die Schulter seines Vaters legte. Bens Augen funkelten, als er sich vorbeugte, um die vielen Geburtstagskerzen auszublasen. Siebzig, um genau zu sein. Callie hatte sie alle gezählt. Nachdem sie am Vormittag ihre Sachen zusammengepackt hatten, war nun das Mittagessen mit dieser kleinen Geburtstagsfeier zu Ende gegangen.
    Dana schaute auf, als Sophia zu ihr trat. “Ben ist so glücklich, dass Will mal wieder zu Hause ist.”
    “Will freut sich auch, hier zu sein”, antwortete Dana.
    “Ich denke, Will freut sich darüber, mit Ihnen zusammen zu sein. Und er hat auch Ihre Tochter sehr gern.”
    Sophia nickte zu Will und Callie hinüber, die sich gegenseitig mit bunter Kuchendekoration beschmierten. Callie lachte, als Will ihr Punkte aus blauem Zuckerguss auf die Pausbacken malte, und revanchierte sich damit, ihm einen klebrigen Klumpen auf eine seiner Augenbrauen zu platzieren.
    Wenigstens hat einer hier seinen Spaß, dachte Dana.
    Sophia kehrte an die Seite ihres Mannes zurück. Während sie den Kuchen für Ben zerkleinerte und ihm beim Essen half, weil er seit seinem Schlaganfall eine Hand nicht mehr ganz ruhig halten konnte, lächelten sie einander ein paarmal an. Es war das Lächeln zweier Liebender, ein Lächeln voller Vertrauen.
    Nach einer solchen Liebe sehnte sich Dana auch. Doch sie glaubte nicht mehr, dass dies mit Will möglich sein würde. Sie würde seine Abwehr nicht durchdringen können, gleichgültig, wie oft sie ihm sagte, dass sie ihn liebe. Sie bereute nicht, es ihm gestern Nacht gesagt zu haben, auch wenn er sie nicht liebte. Inzwischen war sie bereit, ihre Niederlage zu akzeptieren, auch wenn allein die Vorstellung, sich von ihm trennen zu müssen, ihr schrecklich wehtat.
    Als sie von Ben und Sophia fortschaute, begegnete sie Wills Blick. Ein wenig zittrig lächelte sie ihm zu und schob dann ihren Stuhl zurück. Schnell eilte sie in die Küche und drehte den Wasserhahn auf. Ihre Augen brannten von den Tränen, die sie kaum noch zurückhalten konnte. Aber sie wollte nicht vor allen zu weinen anfangen, und so spritzte sie sich Wasser ins Gesicht.
    Hinter sich hörte sie leichte Schritte. Sie blickte über die Schulter und sah Sophia an der Tür stehen, die sie besorgt anschaute.
    “Ist Ihnen nicht gut, Dana?”
    Dana schüttelte ihre nassen Hände aus und riss ein Papierhandtuch von der Küchenrolle, bevor sie sich zu Sophia umdrehte. “Ich bin nur ein bisschen müde, das ist alles.”
    “Kommen Sie. Setzen Sie sich.” Sophia klopfte auf den Frühstückshocker neben ihrem. “Dass Sie müde sind, wundert mich nicht. Sie haben Ihr Mittagessen ja kaum angerührt.”.
    “Sie haben recht. Ich hätte mehr essen sollen.”
    Sophia legte ihr die Hand auf die Stirn. “Kein Fieber, aber Ihre Augen sind rot. Hoffentlich keine Tränen. Es würde mich sehr bedrücken, wenn mein Sohn Sie zum Weinen gebracht haben sollte.”
    Dana schlug die Augen nieder. “Nein, natürlich nicht. Will ist ein guter Mann.”
    “Ja, das ist er. Er ist immer ein guter Junge gewesen, schon als Baby.”
    Dana hätte gern nachgefragt, was Sophia damit meinte, wollte jedoch nicht neugierig erscheinen.
    Als hätte Sophia ihre Gedanken gelesen, fuhr sie lächelnd fort: “Es war am Anfang nicht leicht, für ihn zu sorgen. Da ich ja nicht hören konnte, wenn er schrie, habe ich ihn bei mir im Bett gehabt, immer eine Hand an seinem Rücken, damit ich merkte, wenn er sich bewegte. Als er älter war, schlief er in einem Kinderbettchen neben uns, bis er anfing, herauszuklettern. Aber die meisten Nächte hat er durchgeschlafen. Ja, er war ein liebes Baby, und ein guter

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