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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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zu.
    Keren schüttelte den Kopf.
    Shar steckte den Phaser zurück und zückte seinen Trikorder. Ein schneller Scan verriet, dass sich mindestens ein Yrythny im Innern der Wohnung verbarg. Shar versuchte, mittels seiner Sinne mehr über den Gegner in den Schatten herauszufinden. Eigenartig , dachte er, und seine Antennen bebten. Hier scheint irgendwie alles energetisch aufgeladen zu sein, aber nicht mit Wut oder Furcht. Eher mit … Sorge?
    Er stützte sich auf der Fensterbank ab und drückte sich hoch. Lautlos zwängte er sich durch die Öffnung. Es dauerte einen Moment, bis er sich, auf dem Boden kauernd, an die Dunkelheit im Innern von Kerens Quartier gewöhnt hatte. Nichts wies auf einen Einbruch hin. Shar wollte schon einen zweiten Scan durchführen, als aus dem Nebenzimmer Geräusche drangen.
    Eine vermummte Gestalt hechtete plötzlich zur Wohnungstür. Shar sprang ihr in den Weg, stolperte aber über einen Blumentopf, der auf dem Boden stand, und flog in hohem Bogen über das Sofa.
    Die Gestalt riss die Tür auf. Helles Licht strömte in die enge Unterkunft. Aus zusammengekniffenen Augen sah Shar, dass auch der Eindringling geblendet war. Sofort setzte er nach, rannte zur Tür, ergriff ihn am Handgelenk und zog den Fremden zurück in den Raum. Der Eindringling rammte ihm den Ellbogen auf die Hand, bis Shar loslassen musste. Dann war er über die Schwelle. Shar jagte ihm nach, doch schon im Flur verlor sich jegliche Spur.
    Keren kam über den Balkon herein und schaltete das Licht an. Dann eilte sie in eine Ecke des Raumes und hob eine Bodendiele an. Darunter kam eine Öffnung zum Vorschein. »Die Datenchips sind noch hier«, sagte Keren erleichtert. »Geht es Ihnen gut?«
    Shar nahm auf dem Sofa Platz und rieb sich die Augen. »Wer immer das war, hatte mehr Interesse am Fliehen als daran, mich zu verletzen.«
    »Haben Sie ihn sehen können?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mir fiel allerdings etwas auf. Er hatte ein Zeichen auf der Hand. Eines, wie ich es nie zuvor gesehen habe.«
    Mit weit aufgerissenen Augen setzte sie sich neben ihn, den Arm über die Rückenlehne gelegt und die Beine unter dem Körper. »Beschreiben Sie’s.«
    »Ein blaues Sternenmuster auf der Handfläche. Eine Tätowierung?«
    Keren sah ihn ausdruckslos an, presste die Lippen aufeinander. Irgendetwas lag ihr ganz offensichtlich auf der Zunge – doch sie sprach es nicht aus. »Bevor Sie aufbrechen, sollten wir den Alarmstatus prüfen«, sagte sie stattdessen und verließ den seinen Arm massierenden Shar, um zum Terminal zu gehen. »Seltsam. Der Status wurde geändert. Zwar herrscht immer noch Kriegsrecht, aber die Soldaten kommen erst am Morgen – und zwar unbewaffnet! Jegliche Verhöre geschehen auf freiwilliger Basis. Das ist neu.«
    Jetzt bin ich mit den Geheimnissen dran. Danke, Ezri. »Sieht aus, als sei die Gefahr vorüber. Ich sollte zurück in mein Quartier gehen.«
    »Danke«, sagte Keren schlicht.
    Sie reichte ihm die Datenchips, und mit einem Mal war ihre gemeinsame Arbeit getan. Shar und Keren trennten sich nur zögernd voneinander. Beide wussten, dass ihre ungewöhnliche Beziehung hier endete.
    Vorsichtig eilte Shar danach durch das Alte Viertel. Er begegnete nur wenigen Yrythny. Erst bei den neueren Bauten, jenseits der Grenzen der antiquiert wirkenden, herrschte wieder mehr Verkehr. Wann immer er konnte, schielte Shar auf die Hände der Passanten. Einmal war ihm, als hätte er das Zeichen gesehen, und er folgte dem Yrythny knapp einen Kilometer weit, bis er ihn in der Menge aus den Augen verlor. Bilde ich mir das Zeichen nur ein? , fragte Shar sich. Es war zu dunkel, als dass ich mir sicher sein könnte.
    Müde kehrte er in seine Unterkunft zurück, fand aber nicht sofort Schlaf. Stattdessen lag er da, die Hände ausgestreckt, und ließ seinen Finger wieder und wieder über seine Handfläche kreisen.
    Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht sah Bowers von seiner Station auf. »Die U.S.S. Defiant ist startklar, Sir.«
    Vaughn drehte seinen Sitz, bis er nach vorn wies. »Steuer, Start vorbereiten.«
    »Sehr gern, Sir«, erwiderte Tenmei und ließ ihre Hände über die Konsole tanzen. » Avaril , hier ist das Föderationsschiff Defiant . Erbitten Starterlaubnis.«
    » Defiant , hier spricht die Avaril . Die Hangartüren werden geöffnet. Sie haben Starterlaubnis. Gute Reise.«
    Ächzend öffneten sich die Hangartüren wie die Zahnreihen eines riesigen Ungetüms. Prynn steuerte das Schiff hindurch und ins All. »Wir haben die

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