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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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zu ihr auf. »Sag nicht, die Dinger sind giftig!«
    »Nein, darum geht es nicht …«
    »Denn das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist ein mit der Visage voran in seiner Melone liegender entfernter Verwandter von General Martok.«
    »Entspann dich, Quark. Heute Abend stirbt niemand an deinem Essen … so seltsam es auch ist, mich das sagen zu hören.« Schnell fuhr sie fort und setzte sich auf eine Tischkante. »Um deine eigentliche Frage zu beantworten: Ich komme hier nicht vorzeitig raus. Der Colonel ist ziemlich besorgt, was Macets und Langs Planungen angeht.«
    »Ich wüsste nicht, dass es dafür einen Grund gibt. Natima ist der Inbegriff der Ehrlichkeit. Und trotzdem mag ich sie.«
    »Und du hast keine Ahnung, was sie vorhat?«
    »Das fragst du mich? Ich dachte, ihr zwei seid enge Freundinnen geworden, macht euch gegenseitig die Haare und veranstaltet Pyjamapartys.«
    »Quark …«
    »Ich meine nur, dass du unter diesen Umständen näher an ihr dran bist als ich. Warum bist du überhaupt zu mir gekommen? Aus Sehnsucht?«
    »Bild dir nur nichts ein. Ich wollte dir sagen, was wir an unserem Abend in der Holosuite machen werden.« Sie schwang sich vom Tisch und trat zurück in die Empfangshalle.
    Quark folgte ihr durch den Irrgarten aus Tischen und Stühlen. »Ach ja? Und was wäre das?«
    »Hab’s mir anders überlegt. Ich überrasche dich.«
    »Überraschen? Wird das eine Ich-verhafte-dich-für-das-Anzapfen-aller-Komm-Verbindungen-im-Habitatring-Überraschung oder eine Unter-diesem-Regenmantel-bin-ich-übrigens-nackt-Überraschung?«
    Ro drehte sich um, hob warnend die Hand und legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. »Noch ein Wort, Quark, und ich schwöre dir: Dieses Experiment ist vorbei. 2100 Uhr. In zwei Tagen. Holosuite eins. Sofern du mir bis dahin nicht den letzten Nerv geraubt hast.« Quark setzte zu einer Erwiderung an, doch sie ließ ihn nicht. »Kein Sterbenswort!«
    Sein Mund klappte zu. Quark lächelte freundlich, nickte und kehrte ins Nebenzimmer zurück.
    Nicht zum ersten Mal seit sie sich mit ihm traf, fragte sich Ro, ob sie keinen monumentalen Fehler beging. Doch gesagt war gesagt, und ihrem Wort fühlte sie sich verpflichtet. Außerdem hatte sie durchaus ihren Spaß. Quark mochte sie, und zwar für das, was sie war. Er erwartete nichts von ihr; er wollte nur ihre Gesellschaft, wollte sich amüsieren. Genau wie sie. Ob in ihrer Freundschaft das Potenzial für Größeres ruhte, würde sich zeigen. Schon die bevorstehende Verabredung mochte ein für alle Mal klären, ob sie wirklich hoffnungslos inkompatibel waren.
    Die leeren Teller wurden gerade abgeräumt, da erhob sich Shakaar und trat an die Spitze der Tafel. In seiner Hand hielt er ein volles Glas Frühlingswein, gegen das er nun tippte, um um die Aufmerksamkeit seiner Gäste zu bitten.
    Als man ihn erstmals mit der Rolle des politischen Anführers in Verbindung brachte, hatte er sich noch dagegen gewehrt. Nun aber war er in sie hineingewachsen. Hunderte Augenpaare waren auf ihn gerichtet, und er verströmte ein Selbstvertrauen, um das Kira ihn beneidete. In diesem Moment war er absolut Herr der Lage – und Kira war fast gewillt, ihm zu verzeihen, dass das Verhältnis zwischen ihnen so seltsam geworden war. Es erfüllte sie mit Dankbarkeit, ihn in diesen schwierigen Zeiten an der Spitze Bajors zu wissen.
    »Unsere cardassianischen Gäste baten um einen Moment unserer Zeit an diesem Abend, und es ist uns eine Ehre, ihnen das Wort zu erteilen. Soweit ich weiß, wollen sie uns auf eine gemeinsame Reise einladen. Nun, wir Bajoraner sind bereits mit Cardassianern gereist. Dennoch brauchen wir Mut, Schritte auf diesem neuen Weg zu tun. Es wird kein leichter sein, dessen bin ich mir sicher. Aber wir gehen ihn gemeinsam mit einem weiteren unserer Freunde, der uns stützt und uns hilft: der Föderation.« Er stellte sein Glas auf einem Tisch ab, um die Hände zum Applaus frei zu haben. Alle folgten seinem Beispiel. »Lassen Sie uns also mutig aufbrechen – mit der Erinnerung an das, was uns herbrachte, und dem Glauben an das, was eines Tages werden kann. Ich erhebe mein Glas auf die Hoffnung neuer Freundschaft!«
    Über zweihundert Kehlen wiederholten den Trinkspruch. Das Glas erhoben, sah Kira durch den Raum, der bis zum Rand mit Vertretern unterschiedlichster Völker und politischer Ämter gefüllt war. Direkt links von ihr beugte sich der hünenhafte Admiral Akaar zu Botschafterin Lang hinunter. Einen Platz weiter nickte Macet bei jedem

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