Dieser Kuß veraendert alles
würdest... in diesem besonderen Fall."
"Welchen Ausdruck?" Er hatte keine Ahnung, was sie meinte.
"Honey."
Honey war nicht gut?
"Jody könnte es hören und einen falschen Eindruck bekommen", fuhr sie fort.
"Zum Beispiel den, dass..." Er machte eine Pause, aber sie beendete den Satz nicht. Also tat er es selbst. "Dass ich dich mag."
"Jody würde nicht verstehen, dass ,Honey' einfach nur ‚Frau'
bedeutet."
"Dann soll ich lieber Frau sagen?" Er probierte es aus. "Ich kann Mutterschafe von Lämmern unterscheiden, Frau? Hören Sie, Lady, sie haben einen Cowboy angeheuert. Sie können bestimmen, was er mit den Händen tut, aber nicht was er sagt."
"Erst Ma'am, dann Honey, jetzt Lady." Ihr Lachen wurde zu einem Seufzen. "Ihr Cowboys seid ziemlich launenhaft, was?"
"Wie auch immer. Das Sortieren übernehme ich. Ich will dich nicht im Pferch haben, bevor das Baby da ist."
Sie holte die Kaffeekanne und füllte seinen Becher nach. "Es ist nicht einfach, die Hunde dazu zu bekommen, für jemanden zu arbeiten, den sie nicht kennen. Es sind meine Hunde, es ist mein Pferch, und ich bin kein Krüppel. Ich bin nur..."
"Störrisch wie ein Maultier. Du kannst mich beaufsichtigen, okay? Und Befehle erteilen." Seine Gabel klapperte auf den Teller, als er sich den Mund mit der Papierserviette abwischte.
"Den Hunden, nicht mir. Mir kannst du sagen, was ich tun soll, aber nicht wie. Auch Schafhirten haben ihren Stolz."
"Daran habe ich nie gezweifelt." Sie lächelte besänftigend und räumte seinen leeren Teller weg.
Er seufzte. "Wie viele Tiere verkaufen wir denn?"
"Im Juli habe ich die Hälfte als Frühjahrslämmer verkauft, aber der Preis war nicht annähernd der, den ich brauchte, also habe ich den Rest behalten, damit sie mehr Gewicht
bekommen." Ihre Miene wurde ernst. "Mir läuft die Zeit davon."
"War Ken versichert?" fragte Tate. Sie wich seinem Blick aus und schüttelte den Kopf. Es überraschte ihn, aber er ließ es sich nicht anmerken, weil es ihr peinlich gewesen wäre.
"Versicherungsprämien stehen nicht gerade ganz oben auf der Liste, wenn man sein ganzes Leben vor sich und alles in diese Ranch gesteckt hat."
"Kenny hat die Ranch geerbt."
"Und wir haben eine Hypothek aufgenommen, um Tiere und Maschinen zu kaufen. Das Land und das Haus hat Ken
bekommen. Für den Rest musste er selbst sorgen." Sie legte den Teller ins Spülwasser. "Als er mich heiratete, mussten wir für den Rest sorgen."
Er nahm sich einen Zahnstocher aus dem roten Behälter neben dem Pfefferstreuer. "Aber jetzt ist er weg, und wir, das bist jetzt du und ein... zwei kleine Kinder." Er schob seinen Stuhl zurück.
"Es ist das Leben, das ich für mich und meine Kinder will.
Also werde ich darum kämpfen."
"Dann sattle ich jetzt besser auf und bewege die Schafe." Er schlenderte zur Spüle. Ein Zahnstocher war kein Ersatz für eine Zigarette, aber er würde es schon schaffen. "Übrigens, ich habe die Dusche repariert."
"Schon?"
"War nicht schwierig. Du sagst mir einfach, was getan werden muss, und ich überlege, wie ich es tun kann." Er leerte seinen Becher und reichte ihn ihr.
"Versuch einfach, die Hunde mitzunehmen. Wenn du sie erst auf der Weide hast, wissen sie schon, was sie tun müssen. Im Pferch brauchen sie mehr Anweisungen."
Versuch, die Hunde mitzunehmen. Als ob ein Hirtenhund das Recht hatte, einem Cowboy den Gehorsam zu verweigern. Aber kaum hatte er den Zwinger geöffnet, verschwanden die beiden auch schon wie der Blitz im hohen Gras. Dann bellten sie wie verrückt, als ein Fasan mit den Flügeln schlug und majestätisch außer Reichweite segelte.
"Gut gemacht, Vogel", sagte Tate und sah ihm nach. "Wenn man sie reden hört, könnte man denken, ihre beiden Kläffer hätten mehr Verstand als ein Cowboy." Er nahm den Zahnstocher aus dem Mund und schnalzte mit der Zunge. "Los, ihr zwei, es gibt Arbeit für euch."
Die Hunde spielten ungerührt weiter. Sie jagten sich gegenseitig um den Schuppen, während Tate seine Ausrüstung zusammensuchte. Sie ärgerten den Wallach, während er ihn aufzuzäumen versuchte. Das Pferd war auch so schon kopfscheu genug. Endlich konnte er sich in den Sattel schwingen. Die Hunde umkreisten ihn japsend, als er vom Hof trabte.
"Wenn ihr Kläffer mic h begleiten wollt, benehmt euch wie zwei normale Hunde", knurrte er.
"Der Collie heißt Duke, die Hündin Daisy", rief Amy ihm nach. "Sie ist ein Catahoula Leopard."
Tate hatte nicht gehört, wie die Tür aufging, aber da stand sie auf der Veranda und
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