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Dieser Mann ist leider tot

Dieser Mann ist leider tot

Titel: Dieser Mann ist leider tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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Sitzes. Mitten im Zurückweichen sinkt sie zusammen, das Bewußtsein verläßt sie mit der letzten Dialogzeile. Luciano balanciert auf dem unteren Teil seines Körpers, starrt ihr seitlich ins Gesicht wie ein Vergewaltiger, der aus irgendeiner dunklen Befriedigung beraubt sieht.
    Unterdessen sieht diese Kreatur in den verglasten Halbkugeln von Grace Rineharts Augen das Zwillingsbildnis einer unsterblichen Göttin, aus der all das kindliche Gelächter hervorbricht wie Gewehrfeuer im perfekten Vakuum.
     
    Zwei Tage weit von der Modularraumstation Kennedy Port entfernt bewegte sich das Transferschiff Checkers hundepaddelnd – gleitend – von der Erde weg in Richtung Mond. In Cals Augen ähnelte das T-Schiff einer riesigen Narrenkappe, die auf zwei ungeheuren Treibstofftanks saß; der kleinere Tank enthielt O 2 (Sauerstoff), der größere H 2 (Wasserstoff). Der Wasserstoff enthaltende Untertank war genauso groß wie der gesamte obere Teil der Checkers, und Cal hatte das verdrießliche Gefühl, daß selbst Flash Gordon oder Buck Rogers ihr Fahrzeug als technologischen Albatros empfunden hätten.
    Der Präsident war tatsächlich an Bord. Den größten Teil seiner Zeit verbrachte er jedoch in einem Passagierraum gleich über dem Mannschaftsdeck, in dem Cal mit Bischof Marlin und zwei NASA-Männern, dem Piloten Colonel Hudner und dem Copiloten Major Levack, schwebte. Nixon befand sich in Gesellschaft des peitschendünnen Geheimdienstmannes Griegs, der hin und wieder mit Cal und dem Bischof in Houston trainiert hatte, und eines zweiten Agenten namens Robinson, der den Kameramann spielte, wann immer der Präsident den Wunsch verspürte, seinem erwartungsvollen Publikum auf der Erde eine TV-Sendung zugutekommen zu lassen. Jede dieser Sendungen war ›historisch‹, und in jeder wiederholte Nixon, daß er aus drei sehr guten und hinreichenden Gründen beliebt habe, die Basis in Censorinus zu besuchen:
    »Erstens, meine amerikanischen Mitbürger – ja, fürwahr meine irdischen Mitbürger –, gehe ich nach Von Braunville, um die Herzen der wackeren Männer und Frauen zu erheben, die so viel geopfert haben, um uns auf unserem öden Vorposten auf dem Mond zu dienen. Sie liegen mir am Herzen.
    Zweitens gehe ich nach Von Braunville, um meinen Stempel auf der Geschichte zu hinterlassen. Welcher andere Führer hat im Angesicht solcher Chancen soviel gewagt?
    Und drittens gehe ich nach Von Braunville, um über den vierzig Pionieren dort – und, was das angeht, übrigens auch Ihnen allen, die Sie vor Ihren Fernsehgeräten sitzen – eine Botschaft vorzutragen, welche die Dimensionen des amerikanischen Raumfahrtprogramms erweitern und Ihnen allen am Ende reicheren Segen bringen wird, als es bisher geschehen ist. Gott segne Sie, jeden einzelnen von Ihnen.«
    In einer der Übertragungen aus der Checkers holte der Präsident Joshua Martin vor die Kamera und pries ihn als den ›hervorragenden geistlichen Führer der gottesfürchtigen Episkopalen in Georgia‹. Er erklärte, daß der Flug des Bischofs zum Mond – eine Idee, die von Minister Berthelot vorgeschlagen worden sei – ebenfalls Bestandteil einer neuen Strategie zur Stärkung der Moral der Von Braunvilleaner sei. Und der selbstlose Bischof Marlin – er sei gesegnet – habe eingewilligt, für drei Monate ihr Kaplan zu sein.
    Cal verfolgte die Sendung mit Colonel Hudner und Major Levack; er sah, wie der Bischof kurzsichtig lächelte, die Hände verschränkte und eine massenbegrüßende Gebärde machte, die eher zu einem Preisboxer als zu einem Kirchenmann paßte. Aber Nixon erlaubte ihm nicht, zu sprechen, und einen Augenblick später kam Marlin ins Mannschaftsdeck zurückgeschwommen, um Cal mitzuteilen, der Präsident wünsche, daß auch er seinen Hintern in das jetzt als Sendezentrale dienende Passagierdeck hinaufbewege. Cal solle überdies einen oder zwei der Breschnew-Bären mitbringen.
    »Sie scherzen«, sagte Cal.
    »Nein, Calvin, ich scherze nicht. Der Präsident betrachtet dies als prächtige ›Videogelegenheit‹. Eine Chance, seine persönliche Warmherzigkeit zu zeigen. Ein paar Punkte im Vergleich mit dem tattrigen Leonid Iljitsch in Moskau einzuheimsen. Und gegen ihn im Wettstreit der ›Energischen Führer‹.«
    Bischof Marlin erläuterte, daß Breschnew dem Vernehmen nach verstimmt sei, weil sein amerikanischer Gegenspieler sich dafür entschieden habe, ihn in dieser Weise auszustechen. Daher hoffe der Präsident, ihn zu besänftigen, indem er die sowjetischen

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