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Dieser Mann ist leider tot

Dieser Mann ist leider tot

Titel: Dieser Mann ist leider tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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alle schon vermutet hatten, nämlich daß Nixons eigene böse Gerissenheit zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Präsidentschaft, vielleicht in dem Jahr nach dem US-Sieg in Indochina, der bösen Gerissenheit eines größeren Übeltäters gewichen war und daß er nun von innen heraus davon verzehrt wurde, ohne daß dabei seine eigene Persönlichkeit wahrnehmbar hinschwand.
    Gurr-gurgel, gurr-gurgel …
    Cal erinnert sich, wie die dämonischen Lügner in Nixon anfingen, sie zu verfluchen, gerade als er angefangen hatte, zu denken, daß bei der ganzen langweiligen Geschichte nichts weiter herauskommen würde als ihre Festnahme und eine Serie standrechtlicher Hinrichtungen.
    Plötzlich verwandelt sich das Eselsgeschrei des Patienten in andere Tierstimmen – Wolfsgeheul, Ebergrunzen, das Röcheln eines Rhinozerosses, eine Serie lärmender Gluck-Gluck-Gluck-Laute.
    Als ob jemand, denkt Cal, einen ganzen Schwarm Truthähne mit Helium begast hätte.
    Inzwischen ist Dolly wieder zur Stelle, um Nixons streitsüchtiges Bein zu umklammern, und Erica ist herzugestürzt, um Tyler dabei zu helfen, die Bahrengurte an den Unterarmen wieder festzuschnallen.
    Mach die Augen zu! rät Cal sich. Schau ihn nicht an!
    Vorhin, als ihr Schweigen die Praetens beendete, zerfloß Nixons Gesicht in eine dermaßen verkommene Maske, daß Cal sich nicht vorstellen konnte, wie menschliche Muskulatur einen so haßerfüllten Blick zustandebringen sollte. Jetzt ist der gleiche scheußliche Gesichtsausdruck wieder da, und ihn anzublicken – dieses unmißverständliche Zeichen der dämonischen Anwesenheit – hieße vielleicht, sich seiner Frevelhaftigkeit zu unterwerfen.
    Es ist nicht menschlich, denkt Cal. Aber macht es das dämonisch? Ich kann’s ehrlich nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall etwas anderes …
    »Besessenheit«, sagt der Bischof. In einem solchen Fall hat die besitzergreifende Wesenheit die reale menschliche Persönlichkeit des Betroffenen so tief hinabgedrängt, daß der Körper zum unumstrittenen Besitz des Besitzenden wird. Und in einem solchen Fall sind die Chancen, auch nur die Tatsache der Besessenheit zu entdecken, äußerst gering.
    Gurr-gurgel, gurr-gurgel, gurr-gurgel, gurr-gurgel, gurr-gurgel, gurr-gurgel …
    Bischof Marlin hat ihnen erklärt, daß der böse Geist sich große Mühe gibt, seine Anwesenheit vor der unterdrückten menschlichen Persönlichkeit zu verheimlichen. Dabei fühlt sich die besessene menschliche Persönlichkeit mit der Tatsache der Besessenheit durchaus wohl; es kommt der Person überhaupt nicht in den Sinn, Heilung zu suchen. Geschähe es doch, würde der besitzende Geist die Idee hastig ersticken. Der Bischof hat auch gesagt, daß nur Menschen mit einer angeborenen, nicht solche mit einer aufgezwungenen Neigung zum Bösen derart selbstauslöschend besessen sind, und daß diese Menschen sich selten einem Exorzismus unterziehen, weil sie sich dazu nicht anbieten.
    Aber mit einem Patienten dieser Art, begreift Cal, während er dem Falsett-Gekoller des Präsidenten lauscht, haben wir es hier zu tun. Wir haben den Mann gegen seinen Willen und gegen den Willen des Dämons oder der Dämonen in ihm gepackt, und dies ist nun das Resultat …
    Abrupt hört die Kaffeemaschine auf zu gurgeln; das Verstummen dieses Geräusches verschlägt sogar dem Patienten die Stimme.
    Für einen Augenblick dringen keine wahnsinnigen Tierlaute aus dem Mund des Präsidenten; er liegt völlig still da. Seine Augen huschen von links nach rechts. Cal starrt auf sie hinunter und sieht keine Spiegelung in den Pupillen, sondern nur schwindelerregende Schwärze, die spiralig in eine absolute Leere hinabstürzt. Reines Nichts. Unterdessen aber strahlen die Wände rings um die unauslotbaren Augenhöhlen Haß aus, eine glutheiße thermale Energie.
    Kai erhebt sich aus seiner Buddha-Haltung und ergreift einen Plastikbeutel mit Styroporbechern. »Will jemand außer mir etwas von diesem Gebräu?«
    Alle außer Dolly und Tyler sagen nein, und Kai dreht den Hahn an der Maschine auf, um drei Becher zu füllen.
    Cal riecht den heißen Kaffee, sieht den Dampf aufsteigen, hört das Gluckern im Styropor. Er würde auch ein bißchen trinken, aber er schwitzt schon jetzt wie ein Dockarbeiter.
    »Keine gute Idee, Philip«, sagt Bischof Marlin.
    »Vielleicht nicht für Sie, Allergnädigste Ehrwürden, aber ich werde buchstäblich verdampfen, wenn ich nichts trinke.«
    Er tritt an die Bahre und reicht Dolly und Tyler ihre Becher. Selbst Cal findet, daß

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