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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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gehen. Sie kam bisher auch so ganz gut zurecht. Aber war das gerecht? Redete sie sich etwas ein? Waren sie nicht schon zu weit gegangen? Sie hatten die Hexe getötet. Falls der Wiedererweckte in Kargendein recht gehabt hatte, die Gespielin des Fürsten. Er würde sie auf ewig jagen. Sie mussten das durchziehen.
    »Illwar?«
    »Liebes?«
    »Haben wir wirklich keine andere Möglichkeit den Fürsten zu bezwingen?«
    »Als was?« Illwar blieb stehen und hob die Augenbrauen.
    »Als eine Armee aus Wiedererweckten aufzustellen.«
    »Xarna, ’te Kall verschanzt sich in seiner Festung. Wir müssen an seiner Armee vorbei. Dafür brauchen wir unsere eigene.«
    »Gibt es keinen anderen Weg?«
    Illwar strich sich durch die Haare und schaute auf den Pfad vor sich, den sie noch zu gehen hatten, dann drehte er sich wieder zu Xarna. »Du erinnerst Dich, dass ich die anderen beiden Dihati beobachtet habe, wie sie gegen den alten Fürsten kämpften?«
    »Ja«, antwortete Xarna.
    »Sie sind die Steilwand hochgeklettert. Haben Dolche in die Mauerritzen getrieben und sich Zoll für Zoll hochgezogen. Ähnlich unserer Kletterroute zu meiner Wohnhöhle, nur noch eine Ecke schwieriger. Möchtest Du diesen Weg nehmen?«
    Xarna schüttelte den Kopf. »Das klingt ja noch selbstmörderischer als Dein Plan!«
    »Siehst Du. Und wir müssen an den Ring. Wenn ’te Kall ihn behält, wird alles nur noch schlimmer. Uns beide wird er jagen, bis ans Ende unserer Tage. Was durch die Hilfe des Rings dann sehr schnell kommen wird.«
    »Wird es das nicht auch, wenn wir ihn mit unserer Armee direkt angreifen? Schließlich hat er ja den Ring.«
    Illwar zeigte mit einer ausholenden Armbewegung auf ihren Trupp Soldaten, der diesem Zwiegespräch stumm lauschte. »Für ihn sind es seine Leute. Wir müssen das Überraschungsmoment ausnutzen.«
    »Bitte?« Xarna hatte den Eindruck, nicht in alle notwendigen Details des Planes eingeweiht worden zu sein.
    »Ludewig kommt mit seinem Trupp und den beiden Gefangenen«, dabei zeigte er auf Xarna und sich selbst, »in die Festung. ’te Kall wird kommen, um uns zu begaffen, seinen Sieg auszukosten. Dann müssen wir zuschlagen.«
    Xarna stützte ihr Kinn mit der rechten Hand und legte den Kopf zur Seite. »Ein guter Plan. Aber ist er nicht mit dem Ring trotzdem in der Lage uns alle zu vernichten?«
    »Ja. Wir müssen schnell sein.«
    »Schnell ihn zu töten.«
    »Schnell ihm den Ring zu entwenden. Oder warum glaubst Du, habe ich die Königin der Diebe von Kargendein bei mir?« Er lächelte seine Gefährtin verschmitzt an.
    Xarna senkte kurz den Blick, dann schaute sie wieder auf und lächelte ihren Hexenmeister an. »Dazu hast Du mich also mitgenommen. Ich wusste doch von Anfang an, dass Du irgendwelche dunklen Hintergedanken mit mir hast.«
    Illwar lachte. Er ging auf Xarna zu und nahm sie in den Arm. Sie küssten sich. »Wir werden ’te Kall stürzen, den Ring an uns nehmen und unserer Welt eine Zukunft ohne Schmerz und Verlust schenken.«
    Kein Vogel sang seine Zustimmung.

Teil III: Der Magier

51
    »NEIN!« ’te Kall vergrub sein Gesicht in den Händen. Die Elstern – sie waren fort! Wie auf ein geheimes Kommando waren sie alle davongeflogen. Er wusste, was das bedeutete. Die Verbindung zu ihrer Beschwörerin war unterbrochen. Es gab nur einen Weg, diese zu unterbrechen: Axarel war tot.
    Er zog seine Hände vom Gesicht und richtete sich auf. Seine Brauen zogen sich zusammen und Vergeltung furchte seine Stirn. Er fixierte die Weite auf der anderen Seite des Fensters und schwor Gennoh Rache. Wieder einmal. Dieser verfluchte ’di Albah! Er war es gewesen. Nur er hatte die Fähigkeit, Axarel zu vernichten. Er hatte ’te Kall seinen Beistand genommen. Er hatte den Turm geschlagen, um freien Weg zum König zu haben. »Nun gut, so sei es!«, sprach der alte Magier zu sich selbst. »Du hast keine andere Wahl mehr. Komme zu mir, Gennoh, zeig Dich! Jetzt sind es nur noch wir beide. Tritt mir gegenüber. Auge in Auge. Lass es uns zu Ende bringen.«
    Eine Träne stahl sich über die Runzeln seiner Wange. Als sie am Mundwinkel ankam, zuckte dieser. Sein Hass war geschürt. Er war bereit. Er konnte warten. Gennoh würde zahlen. Es klopfte. »Ja?«, bellte er unwirsch.
    Die Tür öffnete sich und ein Oberst erschien. Er kannte seinen Namen nicht. Er war auch nicht wichtig. Wenn es doch Ludewig gewesen wäre. Er hätte ihm bestimmt sagen können, warum Axarel gestorben war und wo ihr Mörder sich versteckte.
    »Ihr habt nach mir

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