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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Verwunderung.
    »Die Quelle der Macht. Porans Quelle. Die Quelle mit der er das Böse vertrieben hatte. Das Böse, das jetzt versucht, die Quelle zu stehlen. Dazu darf es nicht kommen. Der puren Bosheit die Quelle wieder abzuringen, bedeutet den Tod. Zu Ungeheuerlichem wären die Ausgeburten der Hölle dann imstande.
    Bereitet Euch vor, rüstet Euch aus. Das Erz der Verdammten in den Höhlen des Feuers wird Euch stärken. Geschmiedet enthält es ungeheure Kraft. Wenn Ihr Euren Augen nicht traut, schließt sie. Illusion ist mächtig. Suchet die Quelle. Die Schärfe des Lichts wird Euch geleiten.«
    * * *
    Norak schlug die Augen auf und fuhr ruckartig hoch. Eric neben ihm sprang auf. Sie erschreckten einen Vogel, der vor ihnen saß und daraufhin das Weite suchte.
    Es war eine Eule.

9
    Nachdem Norak den Traum zu Ende erzählt hatte, schüttelte Tobin den Kopf. »Zwei Menschen haben den gleichen Traum? Oder genauer, sie befinden sich in ein und demselben? Nein, das kann ich nicht glauben! Ihr habt nicht geträumt. Ihr hattet eine Vision!«
    »Nenn es, wie Du willst«, sagte Eric. »Wenn es nicht so real gewesen wäre und Norak nicht dasselbe wie ich erlebt hätte, würde ich sagen, meine Nerven halten es nicht mehr aus, von Tausenden von Gegnern umringt zu sein und dass ich dadurch langsam den Verstand verliere und verdammt, ich könnte das verstehen.«
    Bevor sich Eric weiter in etwas hineinsteigerte, mit dem er vollkommen recht hatte, unterbrach ihn Norak. »Beruhig Dich, Eric. Je mehr ich darüber nachdenke, desto eher halte ich es für pure Einbildung, eine Halluzination. Eine Eule, die von einer Quelle faselt und Licht, Kerker und Feuerhöhlen. Das ist doch vollkommen absurd.«
    »Also mit der Quelle, dem Licht und dem Kerker kann ich Euch nicht weiterhelfen. Aber die Feuerhöhlen, das ist eine uralte Legende, sogar älter, als die Überlieferung des Namens ›Ontru Ulelu‹.« Tobin hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Freunde.
    »Fahr fort!«, forderte ihn Norak auf.
    »Es existieren hanebüchene Geschichten über diese Höhlen. Legenden, Märchen eben. Niemand weiß, wo sie genau liegen.« Tobin zuckte mit den Achseln. »Ehrlich gesagt, hab ich bezweifelt, dass es sie überhaupt gibt. Das Taranus-Gebirge westlich von hier wird als Lageplatz hoch gehandelt.«
    »Und nun?«, fragte Eric. »Jetzt, wo wir weder einen Hinweis auf den Prinzen, noch auf den Ring haben, von irgendwelchen Quellen ganz zu schweigen, wollen wir uns da nicht aufmachen und durch die Horden von Widersachern hindurch Richtung Taranus ziehen, ein paar Feuerhöhlen besichtigen?«
    Norak wartete geduldig, bis Eric schließlich Luft holte und seinen Satz beendete. »Nein, wollen wir nicht. Bitte erspar mir, dass Du es besser gewusst hast und ich uns unnötig in Gefahr gebracht habe. Das weiß ich leider nur zu gut.«
    »Glaub mir«, erwiderte Eric, »bevor uns die Leutchen da draußen abmurksen, ist es genau das , was ich Dir aufs Brot schmieren werde.« Norak ließ den Kopf hängen.
    »Sei nicht so hart, alter Sturkopf«, fauchte Tobin Eric an. »Die Chancen waren gering, unsere Aussichten schlecht. Wir alle wussten, dass wir dem Tod entgegenblicken, trotzdem …« Er stoppte seine Schelte abrupt. »Das lag vorhin aber noch nicht da!«
    Norak und Eric drehten sich verblüfft in die Richtung um, in die Tobin blickte. Wo sie die Eule aufgescheucht hatten, lag eine Wollmütze. Sie besaß eingehäkelte Verzierungen in einem dreifarbigen Streifenmuster. Eine Seltenheit. Diesen Aufwand machte sich kaum jemand.
    »Bist Du sicher? Wir haben nach einem Ring Ausschau gehalten, nicht nach einer Mütze.«
    Tobin begegnete Erics fragendem Blick. »Du hast recht, vielleicht haben wir sie übersehen. Der Punkt ist, ich weiß, wem die Mütze gehört.« Tobin kniete sich hin und strich über die Häkelarbeit. »Er muss sie verloren haben, bevor die schwarzen Reiter den Wald besetzten. Gut möglich, dass er, am Tag als Poran starb, hier war. Er könnte wissen, wo das Kind und der Ring sind. Vorausgesetzt er war nicht erst kürzlich hier und hat sich an den Wachen vorbeigemogelt, bereit jede Sekunde getötet zu werden.«
    »Wer würde denn so etwas tun?« Sarkasmus stand Eric überhaupt nicht.
    Norak versuchte es konstruktiv. »Wer ist er ?«
    »Ein Bauer aus dieser Gegend. Er lebt im Burr-Thal. Sein Name ist Johann.«
    »Das Burr-Thal ist südlich von hier. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Nein, Norak. Du willst doch nicht dorthin?«
    »Nun ja«, brachte

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