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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Worte. Er hatte noch nicht mal Eure Anwesenheit bemerkt. In welcher Beziehung steht er zum Meister?«
    »Er sitzt neben ihm auf einem Holzpodest und gibt kluge Ratschläge, wenn der Meister fragt. Was glaubt Ihr wohl? Er ist ein Ratsältester, Angehöriger des Tribunals und gehört damit zu seinen Beratern. Das solltet Ihr eigentlich wissen.«
    »Wir hatten eher den Eindruck, als gebe er die Antworten vor, bevor die Frage gestellt wird. Davion zieht an einem Faden und der Schelm nickt im rechten Moment. Könnte es sein, dass der wahre Meister im Hintergrund bleibt?«
    Retsetlee lachte. »Davion, der Puppenspieler? Ihr unterschätzt den Meister abermals. Das Können eines Schelms beruht nicht auf Albernheiten. Er durchschaut Pläne, bevor sie sich vollends entwickeln. Wer auf seinen Ulk hereinfällt, begeht einen verhängnisvollen Fehler. Und unser Schelm beliebt noch nicht einmal zu scherzen.« Retsetlee schüttelte das ergraute Haupt. »Nehmt den Meister lieber ernst. Er ist kein Leichtgewicht und schon gar keine Marionette. Er verfügt über Magie, nicht Davion. Davion ist nicht der Mann, der einen Schelm übertölpelt.«
    Wieder eine Sackgasse. Es war einfacher einen Drachen zu erschlagen, als Retsetlee Informationen zu entreißen.
    Doch so schnell gaben die beiden nicht auf. Norak setzte beim nächsten Thema an. »Diese Wasserkugel, die wir holen sollen – sie ist sicher ein nettes Spielzeug. Man kann damit eine riesige Vegetation erschaffen, ein angenehmes, schwüles Klima, ganze Landstriche unter Wasser setzen, nur wenn einem das Spielzeug weggenommen wird und ein anderer damit spielt – da könnte bei einem so mächtigen kleinen Spielzeug schon die eigene Existenz bedroht sein.«
    Der Älteste fixierte Norak. »Ich merke, dass der Meister Euch auch nicht unterschätzen sollte. Ja, die Wasserkugel ist der Schlüssel. Der Meister benutzte sie als Wasserspender, erschuf die Sümpfe und baute so seine Macht aus. Früher war es hier trockener. Aber der Schelm brauchte Macht, um Ordnung zu schaffen. Also benutzte er die Kugel.«
    »Die seine Götter stärkten«, stichelte Norak.
    Retsetlee nickte. »Ja, die Geister des Herrn dankten es ihm. Wasser ist die Stütze seiner Magie. Der Narr neidete ihm den Erfolg. Daher stahl er die Kugel. Keiner konnte je genau erfahren, wie der Diebstahl vonstattenging. Der Schelm war sehr erbost und Davion ließ die verantwortlichen Wachen sofort hinrichten.«
    »Nun, darin haben wir uns nicht geirrt. Er ist ein unangenehmer Zeitgenosse.«
    »Er setzt das Recht hart durch, dafür herrscht auch Ordnung. Vorverurteilt ihn nicht. Damit tut Ihr das, was Ihr ihm vorwerft.«
    Worte! Für Eric waren das nur beschönigende Worte. Der Schelm war in Wahrheit die Pest. Und Davion hatte etwas im Hintergrund am Laufen. Eric traute ihm nicht weiter, als er einen Feuerball schleudern konnte. Als magisch Unbegabter, war das nicht besonders weit.

28
    »Hier endet unser gemeinsamer Pfad«, stellte Retsetlee fest.
    Sie standen vor einer Reihe von Pfählen, deren Spitzen mit Schädeln Verstorbener verziert waren. Der Sumpfwald begann sich zu lichten und es wurde trockener. Sie näherten sich dem Gebiete des Narren des Staubes.
    »Ich werde hier auf Euch warten, bis Ihr von Eurem Auftrag zurückkehrt. Macht Euch keine Sorgen um mich. Falls Ihr es nicht schafft, werde ich rechtzeitig davon erfahren.«
    Die Freunde ergriff wieder das wohlige Gefühl des tiefen Vertrauens in ihre rosige Zukunft.
    »Der Meister hat mir untersagt, Euch weiter zu begleiten. Die Gefahr ist zu groß, dass ich in die Fänge des Narren gerate. Macht Eure Sache gut und kehrt bald wieder.«
    Norak und Eric sahen sich an, dann blickten sie auf den Weg, der vor ihnen lag. Sie taten das, was sie die letzten Wochen ständig getan hatten. Weitergehen, einen Fuß vor den anderen setzen, der Dinge harren, die da kommen mögen, nicht wissend, ob der nächste Schritt sie nur verspotten, oder doch gleich verschlingen wird.
    Die letzten Ausläufer des Waldes verschwanden hinter ihnen und eine ausgedehnte Wüste hieß sie willkommen. Erst war es karger Stein, dann verwandelte sich Fels in Sand. Ein stetiger Wüstenwind, trocken und heiß, dörrte ihre Körper aus. Die Schwüle des Sumpfes war schon unerträglich, aber die Wüstenhitze brannte unbarmherzig bei jedem Atemzug durch ihre Lungen. Und ihre Zungen schrien nach Wasser.
    In ihrer Heimat hatten sie sich in den letzten Jahren gewünscht, die Dunkelheit bräche auf und die strahlende

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