Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Wasser holten. Wir sind danach direkt wieder ins Dorf gegangen und haben keine Nachforschungen oder dergleichen unternommen. Bitte glaubt mir.“
Bevor die Königin antworten konnte, hörten sie wieder die lachenden und kichernden Geräusche, langsam wurde es sehr unheimlich. Fiza fasste sich an die Stirn und verließ zügig das Fest.
Niemand verlor ein Wort darüber, sondern blickten Mina nur fragend an. „Was..?“
Mina leerte ihren Becher. „Ich bin zwar angesoffen, aber Menra sagt die Wahrheit!“ Jazz stand leicht schwankend auf und schlug sachte ihrer Freundin gegen den Hinterkopf und murmelte: „Halt die Klappe verdammt!“
Syra versuchte die Situation in den Griff zu bekommen und zwang sie praktisch ihre Teller zu leeren und sich anschließend schlafen zu legen. Mit leichten murren gingen ihre jungen Schützlinge zu Bett.
„Aber die nehme ich noch mit!“ Mina griff sich noch einen halbvollen Weinkrug und teilte ihn mit Jazz und Andy. Lu lehnte dankend ab, sie war noch nie eine große Trinkerin gewesen und der Anblick der angetrunkenen Garde war für sie sehr anstrengend.
Sie redeten wild durcheinander und kamen nicht wirklich zu einem Entschluss. Lu machte es fast wahnsinnig, andauernd drehte sie sich auf der Pritsche, die man für sie bereitgestellt hatte, hin und her.
Es dauerte zu ihrem Glück auch nicht mehr lange bis sie dann endlich eingeschlafen waren und Lu genoss die Ruhe. Sie kannte Jazz und Mina nicht in diesem Zustand und wenn sie ehrlich war, wollte sie dies auch nicht mehr mit ansehen.
Das ganze Dorf lag im vollen Tiefschlaf, nur Fiza fand keine Ruhe, sie war von Menra bitter enttäuscht und dieser Teil des Abends machte ihr schwer zu schaffen.
Wie es schien würde die Königin heute ohne jeden Schlaf auskommen müssen.
Und darum verließ sie das Zelt um sich ein wenig die Beine zu vertreten. Satete und Lysa befahl sie an ihrem Zelt weiter zu wachen und ohne Hintergedanken schlug sie den Seitenpfad ein.
Sie stellte schnell fest, dass sie an der Quelle angekommen war und ein kalter Schauer legte sich auf ihr Gesicht und an den Armen. Die Königin fühlte sich mehr als unwohl, als sie einen leicht leuchtenden Nebel erblickte. „Was geschieht hier bloß?“, träge und neugierig zugleich, ging sie weiter, ihre Hände streiften nervös durch die an dem Rand gewachsenen Büsche und hoch gewachsenen Schwertfarn entlang.
Vorsichtig hob sie einen Fuß nach den anderen, hier gab es unendliche aus dem Waldboden herausgewachsene Wurzeln, die mit Moos überwuchert waren.
Wieder hörte sie ein Kichern und Fiza zuckte verstört zusammen, diese Reaktion war untypisch für eine Amazone aus dem Dorfe der Kalyet.
Langsam zweifelte Fiza an ihrem Verstand, noch nie hatte irgendetwas es geschafft sie so aus der Bahn zu werfen.
Fiza zückte hinter ihrem Gürtel zwei Dolche hervor und ging weiter Richtung Nebel, je näher sie kam formten sich wirre Gedanken zu einem Spinnennetz alter Erinnerungen.
„Ist es schon soweit?“ Fiza war über sich selbst schockiert. „Wie konnte ich das nur vergessen?“, schnell steckte sie die Dolche in den Gürtel und kehrte hektisch in ihr Zelt zurück. „Also wird das Siegel geöffnet? Wenn das Böse hinausgelangt, bin ich daran Schuld.“
Innerlich verstummte sie und durchsuchte panisch einige Kisten und ihre sperrige Kommode aus Eichenholz, nach einem Lederbeutel.
„Was suchst du Schwester?“, und Fiza spürte die großen Hände ihrer Schwester auf ihren Schultern. „Das sollte ich dich fragen, warum schläfst du nicht?“
Syra lächelte Fiza liebevoll an.
„Du benimmst dich merkwürdig, was bedrückt dich?“ Fiza schaute in die dunkel braunen Augen ihrer Schwester, setzte sich in ihren Thron aus Korbgeflecht und schüttete Syra ihr Herz aus. Mit dieser Reaktion hätte sie nun wirklich nicht gerechnet, ihre Schwester lachte sie aus und schien auch gar nicht mehr aufhören zu wollen.
„Ein Lederbeutel ist dein Problem? Wenn das wirklich der Fall ist Schwester, dann bist du nah am Wahnsinn!“
„So fühle ich mich auch“, gestand Fiza, „also hast du ihn nicht gesehen?“ Syra schüttelte den Kopf. „Nein, aber Fiza, was ist so besonders an diesem Lederbeutel?“ Die Königin rieb sich unruhig durch das Gesicht und erklärte ihrer Schwester, dass es sich hauptsächlich um den Inhalt drehen würde.
Syra wurde nun hellhörig und wollte es genauer wissen.
„Was ist es denn jetzt? Vielleicht hat ihn sich eine Jungamazone zum spielen
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