Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Du willst nach Lu fragen- nicht? Denkst du es ist eine gute Idee, hier zu fragen?“ Jazz war skeptisch und glaubte nicht, dass dieser dicke und schmierige Kerl etwas über Lu wusste.
Vielleicht war er ein Spitzel? Jazz ließ davon ab, denn sie fand selbst, dass es sich etwas paranoid anhörte.
Selbstsicher ging Mina in Richtung Bar.
„Entschuldigung, aber könnte ich sie etwas fragen?“
„Was willst du kleines, war das Wasser zu trüb, das Glas zu schmutzig oder war dein Stuhl nass?“
In Jazz Kopf spielte sich ein kleines widerliches Szenario ab, sie sah einen Sturz Betrunkenen,
der fast liegend auf seinen Stuhl saß und dessen Urin vom Stuhl auf den Boden tropfte.
„Es floss eher“, dachte Jazz angewidert und bildete sich ein, dass es dort wirklich nach Urin roch. Sie blickte sich angewidert um und tätschelte ihren Mantel.
„Wir suchen jemanden..“, flüsterte Mina leise und lehnte sich etwas über den Tresen.
„Tun wir das nicht alle?“, der Wirt klang etwas gereizt und polierte ein Bierglas, dann schaute er Mina herablassend an, doch Mina gab nicht auf.
„Wir suchen ein Mädchen“ und wieder unterbrach er sie.
„Ja das hätte ich auch gern.“
„Kannst du mich jetzt endlich aussprechen lassen du Arschloch!“, zischte sie und der Wirt stemmte sich auf, stellte das Bierglas beiseite und warf wütend den Lappen hin.
„Was hast du gesagt Schlampe. Wiederhole es noch einmal…“
„Was dann?“, grinste Mina herausfordernd.
So hatte bis jetzt noch nie ein Mädchen mit ihm gesprochen gehabt. Am liebsten hätte er ihr eine deftige Ohrfeige verpasst, doch als plötzlich die ganzen Gläser hinter ihm und das Bierglas, was er abgestellt hatte, zersprangen und er in Minas schwarze Augen blickte, hielt er sich wie ein ängstliches Kind die Hände über den Kopf.
Die anderen Gäste waren so von dem Szenario verängstigt gewesen, dass sie sich kaum rühren konnten. Noch nicht mal ein kleiner Schrei huschte ihnen über die Lippen.
„Und antwortest du mir jetzt?“, er stotterte nur, dass er es versuchen würde.
„Also, ein zierliche junge Frau an die siebenundzwanzig, schulterlanges schwarz gelocktes Haar. Sie trägt eine schmale Brille mit einem schwarzen Gestell, hat dunkle braune Augen und volle Lippen.“
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass die Beschreibung von Lu auch auf andere hier in Bancali zutreffen könnte und außerdem wäre Lu mit Sicherheit immer noch bei der Dame und tat ihre Dienste.
„Wie blöd kann man denn nur sein!“, grübelte sie und seufzte. Die Frage des Wirts nahm sie nicht wirklich wahr.
„Hat sie irgendwelche Merkmale? Ist sie tätowiert oder ähnliches?“
„Nein nichts der gleichen“, meinte Jazz, sie ahnte schon das er sie nicht gesehen hatte.
„Weder hier im Lokal, noch auf dem Marktplatz!“, antwortete er kleinlaut und schluckte laut.
Mina legte ihm die gewünschten Lewen auf den Tresen und huschte schnell zur Türe.
Für ihr dummes Verhalten würde sie wahrscheinlich noch büßen müssen. Jazz versuchte den Wirt zu beruhigen und bat ihn den Vorfall zu vergessen.
„Ich will nicht noch mehr Ärger mit deiner Freundin haben. Aber dafür will ich die Gläser ersetzt bekommen!“, eigentlich hätte er niemals so aufbrausende Kunden so glimpflich davon kommen lassen, doch er ahnte, dass mit Mina nicht zu scherzen war.
Jazz gab ihm die letzten Lewen die sie noch bei sich trug und dies war nicht gerade viel gewesen.
„Das ist wirklich alles was ich habe“ Jazz war etwas beschämt, während er seine knollenartige Nase rümpfte, davon hätte er noch nicht einmal eine neue Kiste mit Coctailgläsern kaufen können. Doch er nahm sie an, da er nicht wollte das Mina noch einmal wieder kam und den Rest des Ladens zertrümmerte.
Danach verließ auch Jazz leicht wütend das Lokal.
„Willst du nichts tun?“, wollte die blonde Frau wissen und steckte sich eine der Zigaretten aus der neuen Schachtel an. „Oder hast du keine Eier mehr?“
„Bist du bescheuert Kittie, ich will nicht das dieses Tier wieder kommt!“, anschließend fing er an die Scherben zusammen zu fegen und schnitt sich an einer der Glasscherben.
„Du bist ein Feigling!“, lachte sie schadenfroh und streifte sich durch das Haar.
„Mit der Kleinen stimmt was nicht, glaub mir und weiteres will ich mir auch nicht ausmalen, also halt den Rand.“
„Dann stocke wenigstens meine Kippen auf, die hier schmecken Scheiße!“, die anderen beiden Gäste
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