Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
nach ihrem Drink. „Eigentlich sind wir keine Herberge“, scherzte Mario, „wir hatten noch nie Schlafbesucher, denn alle hauen nach ihrem Besuch in die Hotels oder Herbergen, am Ende der Stadt ab.“
Der Trupp seufzte verzweifelt und zwölf schläfrige Augen bettelten förmlich darum.
Jen knuffte Mario in die Seite und fragte, ob sie heute nicht eine Ausnahme machen könnten.
„Schau sie dir an, sie sind vollkommen voll, hatten echt einen beschissenen Tag und haben Leo und Jack den Arsch gerettet.“
„Habt ihr noch etwas Bares?“, diese Frage fanden sie nun etwas hart und irgendwie unpassend.
Anscheinend war es nicht so einfach Mario umzustimmen, doch Ausreden konnten sie ihm auch nicht auftischen. Noch nicht einmal Jack und Leo hatten genug Lewen übrig um selbst etwas zum Übernachten zu finden, den größten Teil hatten sie schon vertrunken.
„Das ist natürlich ein Problem“, kauerte Mario und stellte die Musik etwas leiser.
„Nun komm schon du alter Bock!“, lachte Jen und nach ihren langen Überredungskünsten, gab er endlich nach und quartierte sie in einer seiner Suiten ein.
Die Suite der Mädchen war geräumig und sauber, nichts lag auf den Boden oder war angestaubt.
Wie es schien hatte Tim hier seinen Job getan, denn es roch leicht nach frischen Putzmitteln und einem blumigen Duft eines Raumerfrischer.
Das Doppelbett war mit roter Satin Bettwäsche bezogen und warf keine einzige Falte, Jazz legte ihren Poncho über den schwarzen Ledersessel und schmiss sich anschließend aufs Bett.
Sie seufzte.
„Das tut so gut, ich werde bestimmt wie ein Baby schlafen!“, und dann döste Jazz vor sich hin, aber auch die anderen drei machten es sich etwas bequemer und nutzten sogar das Bad was nebenan lag und ließen sich anschließend zu Jazz aufs Bett fallen. „Ich kann es kaum glauben“, stöhnte Mina leise, „dass wir hier gelandet sind- in einem Puff. Das muss man sich mal reinziehen!“
Jazz kicherte und drehte sich zu ihnen und schaute sich im Zimmer um. Sie fand es gar nicht so schlimm, zwar stand etwas Kitsch herum, und die Aktbilder waren etwas übertrieben, doch für heute reichte es auf alle Fälle. Zwar waren die rosafarbenen und herzförmigen Sitzkissen etwas abgenutzt, aber darüber konnte sie hinwegsehen.
„Was für ein Zimmer“, lachte Mina, „ich will echt nicht wissen...“ Jenny hob die Hand um Mina zu stoppen. „Bitte sag es nicht, ich möchte darüber nichts wissen!“
„Man bist du prüde..“, scherzte Mina, aber Jenny ging nicht weiter darauf ein und schnitt den heutigen Abend noch einmal an.
„Muss das sein?“, murmelte Jazz und hörte Jenny weiter zu.
„Wir können nicht so tun, als wäre alles in Ordnung“ flüsterte sie, „wir haben so viel verloren und diese Goldenen Frauen haben uns wie einen Spielball benutzt.“
„Ja das war wirklich scheiße“, flüsterte Mina und griff nach einem Kissen und hielt kurz inne, da die Prostituierten langsam Feierabend machten und an ihrer Türe vorbei gingen, „überhaupt ist alles so schnell passiert, ich hab echt ein schlechtes Gewissen, so gesehen ist es meine Schuld und wir konnten nichts dagegen tun.“
„Sag bitte nicht so etwas“, sagte Nathalie und ihre Augen wurden glasig, „dich trifft keine Schuld, Arestles ist derjenige der daran Schuld trägt, nicht du!“, die Herzen der Mädchen wurden schwer und dann musste Jazz auch noch Minas Tod anschneiden, indem sie hoffte, dass Mina nicht starb und es eine andere Möglichkeit geben musste.
„Die Goldenen Frauen haben einfach Scheiße gebaut“, zischte Mina wütend, „aber ich werde das ausgleichen.“
„Ich bewundere dich für deinen Mut“, versuchte Jenny zu lächeln, aber Mina sah ihr deutlich an, dass sie innerlich um den gefallenen Kalyetstamm trauerte. Also schwieg sie und musterte ihre Hand. Unglaublich, dass die Goldene Frau ihr einen mystischen Kompass eingepflanzt hatte.
„Denkst du er wird uns auch den Weg zu Arestles anzeigen?“ Jazz Blick wurde düster und sie wollte sich den Kompass genauer ansehen und Mina benutzte ihre Gabe, aber er erschien nicht.
„Ist er kaputt?“
„Jazz“, Mina strich über ihre Hand, „wie soll so etwas kaputt gehen? Das ist bestimmt wieder etwas zum nachdenken“, und auch Jenny und Nathalie waren ihrer Meinung gewesen.
Es dauerte nicht lange, bis die Mädchen zusammengekauert auf dem Doppelbett einschliefen und sie schockierende Träume heimsuchten.
Blutige Bilder von dem gefallen Amazonendorf
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