Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
ging zur Treppe. Bevor er den roten Vorhang aus Samt beiseite schob, nickte er Jen dankend zu und torkelte anschließend die knarrenden Treppen hinauf.
Kurz darauf polterte es wieder an der Türe. Jen machte sich auf und blickte durch den Spion und war erfreut. Es waren Jack und Leo, zwar erkannte sie das noch jemand bei ihnen war, aber nicht dass es sich um den Mädchentrupp handelte.
Sie kramte in ihrer blauen Jeans nach dem Ladenschlüssel und schloss die Türe auf. Ihr Haar wirbelte vom Wind auf, in dem sich schon einige Schneeflocken nieder gelegt hatten.
Draußen war es äußerst ungemütlich und schnell zog sie den Reißverschluss ihrer schwarzen Strickjacke hoch.
Sie wollte gerade einen freundlichen Ausruf über die Lippen bringen, als sie in deren geschockte und erschöpfte Gesichter blickte. „Was habt ihr denn gemacht?“, rief sie schockiert und bei den vielen schwarzen Blutspritzern wurde ihr ganz anders. Jen schaute an den beiden Männern vorbei und begrüßte die Mädchen mit einem etwas eingeschüchterten „Hi“.
Dass sie Waffen bei sich trugen gefiel ihr überhaupt nicht. „Jen, mixe uns bitte deine besten Getränke!“, und Jack zog aus seiner Hosentasche seine gesparten zweihundert Lewen hervor und drückte sie Jen in die Hand.
Sie bat die sechs natürlich sofort hinein und um sie herum wurde es plötzlich still.
Die anderen Gäste richteten ihre Blicke auf die Mädchen und sie konnten spüren dass ihre Anwesenheit den anderen Gästen ganz schön unbehaglich war.
„Ich möchte euch echt nicht zu nahe treten, aber ich muss euch bitten die Waffen abzulegen.“
„Wir werden euch nichts tun“ versicherte Jazz und versteckte die Axt unter ihren dreckigen Poncho. Jen rollte mit den Augen und rückte ihre runde Brille zurecht. „Das ist mein Laden und ich mache hier die Regeln, Waffen weg oder ich schmeiße euch raus! Was ist euch lieber?“
Jazz, Jenny und Nathalie schauten Mina mit fragenden Blicken an und zögernd übergab sie Jen ihre Waffe.
„Die hätte ich später aber gerne zurück“ sagte sie herablassend und auch den anderen Mädchen fiel es überaus schwer.
Jen brachte die Waffen in die Getränkekammer und beobachtete sie darauf wie sie ihre Ponchos an die Garderobe hingen. Positiv schauten sie sich überrascht um, alles war so sauber und gemütlich. Natürlich wurden sie hier von etlichen Aktbildern oder Skulpturen fast erschlagen, aber es passte natürlich zu diesem Gewerbe.
Die rot gestrichenen Wände verliehen der Bar eine gemütliche Atmosphäre, kleine Glitzerpartikel schimmerten bei dem gedämmten Licht wie kleine und kostbare Diamanten.
Die schwarzen und breiten gepolsterten Eckbänke, die sich um einen Glastisch schwangen, sahen sehr gemütlich und einladend aus, doch leider waren diese Plätze alle besetzt und es würde mit Sicherheit keiner mit ihnen tauschen wollen, Billard spielen konnten sie auch nicht, da ein junges Pärchen gerade den Tisch ergattert hatte. Wie Steinskulpturen standen sie dort und hielten ihren Billardqueue verkrampft und dicht an ihren Körper gedrückt.
Also standen sie mitten im Raum und begutachteten die unzähligen Spirituosenflaschen die in einem Glasregal, an der Wand, hinter dem Tresen standen. Eins wussten die Mädchen genau, diese
Alkoholischen Getränke waren mit Sicherheit nicht erlaubt und könnten Jen den Kopf kosten.
„Kommt setzt euch an den Tresen!“, murmelte Jen und stellte schon mal sechs Pinnchen mit guten Kräuterschnaps hin. „Zum warm werden“, lächelte sie und bat die anderen Gäste etwas aufzurücken, „ihr seht echt durchfroren aus.“
Dann wurde sie plötzlich ernst und fragte was ihnen widerfahren war. Die Gäste in ihrer Nähe fingen schon langsam an zu bezahlen und ließen sich von Tim die Türe aufschließen.
Jack musste Jen natürlich die Geschichte brühe warm erzählen, schließlich waren sie deren Heldinnen und dank ihnen lebten sie noch. Also behielt er sie nicht für sich und prahlte mit ihrer Heldentat und Tim wurde neugierig. Die Mädchen baten ihn zu schweigen, aber er reagierte nicht.
„Lasst ihn doch erzählen, schließlich habt ihr uns das Leben gerettet“, unterbrach Leo, leerte sein Pinnchen und verkniff kurz den Mund. Der Kräuterschnaps hatte es wirklich in sich.
„Ihr habt echt gegen die Biester gekämpft?“, fragte Tim verwundert und versuchte sich cool an die Theke zu lehnen.
„Und sollst du nicht arbeiten?“, zischte Jen scherzhaft und warf einen Putzlappen nach ihm
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