Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
gelernt“, sie stockte und hatte ihrer Meinung nach schon zu viel verraten.
„Ist es wirklich so schlimm?“, hackte er nach und griff sich einen etwas größeren Stein.
„Du würdest eh nichts davon verstehen oder es gar nicht erst glauben“, automatisch schoss ihre rechte Hand vor den Mund und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
„Ok.“ Andy wurde mürrisch. „Was muss ich denn wissen?“ Jazz lag es praktisch auf der Zunge, doch dann hielt sie es für besser, wenn er Mina selbst danach fragen würde.
„Ihr seit sehr gut befreundet was? Ich wette, dass du etwas ein geschnappt warst.“ Jazz schaute ihn sofort verdutzt an, sie verstand nicht worauf er hinaus wollte.
„Was meinst du mit ein geschnappt?“ Jazz merkte, dass Andy wahrscheinlich auch ein Talent besaß. Langsam gefiel ihr es nicht mehr, wie er ihre Gefühle und Gedanken wie ein offenes Buch las.
„Almo und ich waren von deiner Show so beeindruckt. Wirklich Jazz, es war unglaublich. Nicht dass Almo und Mina nichts drauf haben, aber du bist eine Göttin.“
Dann sagte Jazz etwas, dass sie eigentlich niemals laut aussprechen würde:
„Mich hat es nur verletzt, dass sie meiner Arbeit keine Beachtung geschenkt hat“, enttäuscht blickte sie zu dem schönen Zaun aus Ilex.
Andy schaute sie mit seinen braunen Hundeaugen an.
„Das wird schon!“
„Ach Andy.“ Jazz hatte eben nicht auf seine Frage geantwortet. „Natürlich ist sie meine beste Freundin!“
Andy lächelte sie verschmitzt an. „Hab ich es doch geahnt!“, war ahnen nun etwas Gutes oder etwas Schlechtes gewesen?
Jazz zog ihren roten Mantel enger an den Körper und fand es langsam an der Zeit, dass Mina, Almo und der Hund zurückkamen. Leichte Unruhe stieg in ihr auf und ungeduldig hielt sie nach den Anderen Ausschau.
Almo, Mina und ihr Hund gingen den langen Fluss entlang und balancierten über die Steine und morschen Baumstämme. Hier und da fanden sie etwas Holz, dass etwas trocken gewesen war.
„Ist ja nicht gerade ein berauschender Fund!“, lachte Mina, doch sie und Almo waren sich einig, nicht weiter zu gehen. Denn wenn es hier schon schwierig war, trockenes Holz zu finden, wäre Flussaufwärts auch nichts Nützliches dabei.
Also marschierten sie zurück.
„Denkst du dass wir hier sicher sind?“, fragte Almo aus heiterem Himmel.
„Sicher ist es hier schön ruhig, aber dass gibt mir gerade zu denken.“ Mina versuchte sie zu besänftigen.
„Hör mal, mache dir keine Sorgen, Jazz und ich sind mit unseren Gaben abgesichert, Andy hat ein Schwert und du kannst dich immer noch in die Köpfe der Menschen einschleichen. Wir sind eindeutig im Vorteil.“
Almo schnaufte leicht und umklammerte ihren kleinen Holzfund. „Was ist, wenn es etwas Mächtigeres ist und wir keine Chance haben?“
„Almo!“, jetzt wurde Mina etwas schroff. „Verdammt, warum malst du den Teufel an die Wand? Denk doch mal nach wie weit wir schon gekommen sind.“
„Ja toll, weg von zuhause und wir laufen planlos durch die Gegend.“
Mina drehte sich zurück zu Almo und blieb stehen. „Ist das jetzt meine Schuld? Denkst du ich finde es geil die beschissene Auserwählte zu sein...“
Plötzlich raste ein fast unscheinbarer brauner Schweif durch einen großen und ausladenden Adlerfarn. „Scheiße!“, rief Mina erschrocken und hätte fast ihren Holzfund fallen gelassen.
„So viel zum Thema, dass hier nichts ist“, meinte Almo ängstlich und gleichzeitig spitz.
Sofort gingen sie im Schnellschritt weiter und sahen zu dass sie vom Flussufer wegkamen.
Langsam wurde es kälter und es dämmerte schon leicht.
Verdutzt schaute Jazz Andy dabei zu, wie er den Steinkreis legte und seinen Hightechwasserkocher langsam aufbaute.
Er kramte aus seinem Rucksack eine Art flaches Sieb und darauf folgten drei, etwa zwanzig Zentimeter große Aluminiumstöcke.
Andy schraubte etwas daran herum und konnte sie anschließend zu einem Gestell umfunktionieren.
Er drehte die sogenannten Füße in den Waldboden und steckte das Flache Sieb auf die Spitzzulaufenden Stöcke und legte die Schüssel aus Metall auf das Sieb.
Jazz musste grinsen. „Das ist dein Hightechwasserkocher!“
Sie konnte nicht anders und musste so schallend auflachen, dass es sogar die andern hören konnten.
Andy war äußerst gekränkt.
„Versuch du mal so etwas zu Stande zu bekommen, wenn du nicht so viel Zeit hast und auf der Flucht bist!“
Sie stammelte, dass sie ihn nicht damit kränken wollte, doch sie hatte eben was
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