Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
schweigen, was ich persönlich hasse, oder über was anderes reden…“
„Vielleicht ist er auch ein Psytalent?“ Almo grinste, das gleichzeitig von einem Gähnen begleitet wurde.
Jazz gab es auf und lauschte dem Käuzchen was nicht weit von ihnen entfernt war.
Der Kalte Wind peitschte ihr leicht ins Gesicht und kroch durch jede Faser ihrer Kleidung, krampfhaft versuchte sie sich wach zu halten. Es war eine Nacht, auf die man gerne verzichtet hätte.
Am späten Morgen brachen sie ihr Lager ab und machten sich weiter auf den Weg, der Himmel war mit dunklen Wolken behangen und ihnen wurde sofort klar, dass es nicht mehr lange trocken bleiben würde.
Jazz und Mina waren froh, dass sie sich bei Almo neu eingekleidet hatten.
„Ihr hattet es auch richtig nötig!“, scherzte Almo leise. „Ihr saht wie die letzten Penner aus.“
Zügig und mit liebevollen Sticheleien hatten sie gegen Mittag eine gute Strecke hinter sich gelassen und waren weiter durch den Wald marschiert, doch es kühlte sich weiter ab und ein starker und fieser Wind pfiff ihnen um die Ohren. Kurz darauf fing es an zu regnen, erst dachten sie es bliebe bei Nieselregen und ignorierten diesen, doch später prasselte der Regen auf sie ein und sie fanden Schutz unter einer dicken Blautanne.
„Ist doch Scheiße!“, maulte Andy, er war so froh darüber gewesen, so viel Weg hinter sich gelassen zu haben und um die Wartezeit zu überbrücken drehte er für sich, Mina und Jazz eine Zigarette.
Andys Jacke war nicht wirklich für solch ein Wetter geeignet, denn sein Tabak war etwas Nass geworden und wieder fluchte er.
Enttäuscht schauten sie sich um, sie waren nur Umgeben von Wald, es roch nach Moos und aufgeweichter Erde, ein paar Reiher hatten sie gehört, die anscheinend am Fluss nach Nahrung suchten.
„Was würde ich jetzt alles für ein warmes Bett tun!“, seufzte Mina und als Andy mit einem typischen Macho Spruch antwortete, dass sie sich alle ja ein Bett teilen könnten, schüttelten die Mädchen ihre Köpfe.
„Irgendwann musste es ja mal kommen.“ Dabei gab Almo ihm einen kleinen Schubser und ihre Glocken an den Ärmeln schlugen wie wild Alarm.
Anschließend beendeten sie ihre kurze Pause und gingen erschöpft weiter, bis sie auf eine Art Waldkreuzung stießen.
„Welchen Weg nehmen wir?“, denn Jazz hatte überhaupt keine Ahnung, wieder fragte sie Mina. „Hoffentlich laufen die Wege später nicht zusammen oder wir im Kreis.“
„Warum soll nur sie..?“, Andy stocke, Almo hielt sich die Hand an die Stirn um den Regen abzufangen, sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn Regen in ihrem Gesicht hinunter lief.
„Die Wege können doch nicht nur in weitere Wälder führen, es muss doch mal eine Landstraße kommen oder eine Stadt.“
Dann griff er wieder zu seinem Tabakbeutel.
Die vier fingen an sich zu beraten, da Mina sich nicht wirklich entscheiden konnte.
Auf Andys Frage, warum Mina entscheiden sollte, fiel Jazz nichts besseres ein, als ihm zu erklären dass sie ein Spiel spielen würden. „Und jetzt sucht sich Mina einen Weg aus. Sorry dass du nicht von Anfang an mitspielen konntest.“
Dann sah sie Mina und Almo an, die nur hoffnungslos mit ihren Köpfen schüttelten.
Minuten der Abstimmung verstrichen und noch bevor Mina „Stopp“, rufen konnte oder sich wirklich entschieden hatte, wurde der Wind wieder stärker und eine leise und unheimliche Kinderstimme meldete sich zu Wort.
„Dieser Weg, nehmt dieses Weg. Den rechten Meyarla.“
Die vier wendeten sich misstrauisch umher, es war nirgendwo ein Kind zusehen und niemals hätte man bei diesem starken Wind dieses Flüstern erst wahrgenommen.
„Was soll der Scheiß?“ Jazz gefiel das überhaupt nicht. „Und woher kennt sie…“, dann kläffte Minas Hund wieder, er schnüffelte und lief Richtung Norden.
Da sprach die Kinderstimme erneut: „Nehmt diesen Weg, dieser ist sicher.“
Und ohne weiter zu reden liefen die vier ihm hinterher. Andy hatte seine Hand wieder an sein Schwert gelegt und lief vorne weg.
„Wer weiß, ob es eine Falle ist.“
„Nein, nehmt diesen Weg!“ flüsterte es und anschließend raschelte es hinter einem Busch Immergrün, dessen Äste sich auf und ab bewegten.
Andy stoppte, „Seht ihr“, stotterte er und zog sein Schwert, Jazz Rücken überkam eine Gänsehaut und dann winkte sie Almo zu, um ihr deutlich zu machen, dass sie neben Mina her gehen sollte.
„OK, ich weiß - nicht alleine lassen, denkst du es ist eine Falle?“
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