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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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gibt, muss ich es tun.«
    »Also«, knurrte sie durch missbilligend zusammenge k niffene Lippen. »Du kannst doch diesen kleinen Zwische n fall nicht mitzählen! Keiner wurde verletzt!«
    »Wäre aber möglich gewesen. Ich will gar nicht dran denken, was hätte passieren können, wenn diese beiden Jungs heute Abend nicht hier gewesen wären.«
    »Scheiße, Marshall, ich hätte das trotzdem hinbeko m men!«
    »Und wenn du's nicht geschafft hättest?«
    »Ich hätte es geschafft!«
    »Verdammte Scheiße, irgendwas stimmt in diesem L a den nicht, hier ist was Böses am Werk! Ich fange an zu glauben, dass der alte Gil nicht einfach nur abgehauen ist! Dass die Sache mit dem Diner womöglich was mit seinem Verschwinden zu tun hat!«
    »Vorsicht, Marshall, nichts gegen den alten Gil! Er war so ein mickriger Kerl! Der könnte genauso gut von Kojoten we g geschleppt worden sein, wie du sehr genau weißt! Ich kann übrigens selbst auf mich aufpassen!«
    »Und wenn Du’ s nicht kannst?«
    »Ich kann!«
    »Aber wenn d u’ s nicht kannst?«
    »Ich kann!«
    Er schüttelte den Kopf. »In Ordnung, Loretta. Wenn du dich selbst in Gefahr bringen willst, ist das deine Sache. Aber was wäre, wenn heute Abend Gäste dagewesen wären? Sie haben ein Recht auf ein Essen, ohne riskieren zu müssen, dass ihnen das Gesicht abgebissen wird!«
    »Ach komm, nicht das schon wieder!« Sie schnaubte. »Hör zu, der Kerl hätte seine Nase nicht verloren, wenn er schlau genug gewesen wäre, die Zombies mir zu überla s sen!«
    »Wie dem auch sei, ich hab keine Wahl.« Kopp legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wenn du darauf bestehst, diesen Laden geöffnet zu lassen, muss ich dich verhaften. Ich will das b e stimmt nicht tun, aber du weißt, dass ich es tun we rde. «
    Sie zuckte zusammen. »Ist ja schon gut!«
    »Okay. Mach dir keine Sorgen. Es wird nicht dauerhaft sein. Nur, bis wir herausfinden, wer für das Ganze veran t wortlich ist. Weißt du, wo du in der Zwischenzeit bleiben kannst?«
    »O nein, Marshall. Du kannst mich vielleicht aus dem G e schäft werfen, aber du kannst mich nicht zwingen zu gehen. Niemand vertreibt mich von hier!«
    »Es ist gefährlich«, sagte er.
    »Ich gehe nicht!«
    »Es ist genau genommen nicht mal dein Eigentum!«
    »Vielleicht nicht vor dem Gesetz, aber ich habe es mir ve r dient. Und niemand, nicht Zombies oder Ghoule oder sogar der Teufel selbst bringt mich hier raus!«
    Sie ordnete den kleinen Turm wirrer, blonder Haare auf i h rem Kopf und stapfte in die Küche. Kopp wusste, dass die Diskussion vorbei war. Wenn sich Loretta etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte nichts in der Welt ihre Meinung ändern. Sein einziger Ausweg war, sie ins Gefängnis zu stecken. Das wollte er jedoch nicht tun. Im Lauf seiner Karriere hatte das Gefängnis nur eine Hand voll Gefang e ner gesehen, größtenteils ruhestörende Betrunkene und rauflustige Durchreisende. Und natürlich Velma Gladstone, die alle vier Monate, wenn der Gladstone-Fluch zuschlug – und sie zu einem blutrünstigen Spinnen-Ratten-Piranha-Ding wurde, das versuchte, die Hau s tiere der Familie zu verschlingen und Eier in ihren Besitzern einzunisten – darum bat, weggesperrt zu werden. Während ihrer Anfälle konnte Velma einen ganz schönen Krawall veransta l ten, aber irgendetwas sagte Kopp, dass das im Vergleich zu dem Koller, den Loretta hinter Gitter bekommen würde, gar nichts war.
    Seufzend ging er hinaus. Duke und Earl lehnten an i h rem Pick-up, tranken Cola und warfen Steine auf den Ghoul-Haufen. Der Gestank des Todes hatte eine wild gemischte Schar Raben, Geier und Eulen angezogen . Sie drängten sich auf dem Dach und dem Neonschild des Diners, schienen von dem A n gebot an grünem, zappelndem Fleisch aber bisher abgeschreckt.
    Duke hatte sein letztes Outfit zerstört und ein paar E r satzklamotten aus Earls Koffer angezogen. Die Jeans waren ganz dünn geschabt und an den Knien klafften Löcher. Sein gebati k tes T-Shirt (Größe XXL) war immer noch um ein X zu klein. Der Baumwollstoff spannte sich über seinem Bauch und sah sehr nach einem Damm aus – kurz vor dem Brechen. Seine Lieblings-Wanderstiefel, jetzt nur noch Lederfetzen, hatte er durch zwei ungleiche, gefälschte Markenturnschuhe ersetzt. Earl hatte sich noch nicht umgezogen, trotz des langen Risses in Shirt und Overall, wo der Pfahl so grob hindurchgestoßen worden war. Die Wunde schloss sich nur langsam, und jeder, der genauer hinsah, konnte ein paar Zentimeter unterhalb des

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