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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Außerdem werden Cinnamon und Shade diese Woche heiraten.«
    Honey entfuhr ein Seufzer. »Das hier ist das wahre Leben, Sophie, nicht irgendeine Seifenoper. Wir müssen Zukunftspläne schmieden. Der Park gehört inzwischen der Bank, das heißt, du wirst nicht mehr lange hier leben können.«
    Sophies Lider hingen wie zwei Baldachine über ihren kleinen Augen, als sie endlich ihren Blick auf Honey richtete. Instinktiv suchte Honey in ihrer Miene nach einem, wenn auch noch so kleinen, Anzeichen dafür, dass sie ihre Nichte vielleicht mochte, aber wie gewöhnlich drückte ihr Gesicht nichts als Erschöpfung und Desinteresse aus. »Die Bank hat nichts davon gesagt, dass ich ausziehen soll, also werde ich wohl einfach hier bleiben.«
    Honey versuchte es ein allerletztes Mal. »Wir brauchen dich, Sophie. Du kennst Chantal. Was ist, wenn sich irgendein Junge an sie heranmacht?«
    »Du wirst schon mit ihm fertig«, kam die matte Antwort. »So wie du immer mit allem fertig wirst.«

    Bis zum frühen Mittwochmorgen war Honey am Ende ihrer Kräfte. Ihre Augen waren so trocken wie die Prärie von Oklahoma, die sich zu beiden Seiten der Straßen endlos auszudehnen schien, und immer wieder fielen ihr ohne Vorwarnung die Augen zu. Irgendjemand hupte. Sie riss die Augen wieder auf und riss das Lenkrad gerade noch rechtzeitig herum, ehe sie die durchgezogene gelbe Doppellinie überfuhr.
    Sie waren seit Montagabend unterwegs, hatten es aber bisher noch nicht einmal bis nach Oklahoma City geschafft. In der Nähe von Birmingham hatten sie den Auspufftopf verloren, kurz hinter Shreveport hatte ein Wasserschlauch geleckt, außerdem hatten sie bereits zweimal denselben Reifen flicken müssen. Honey hielt nichts von negativem Denken, doch ihre Bargeldreserven neigten sich schneller als erwartet ihrem Ende zu, und sie brauchte dringend ein paar Stunden Schlaf.
    Auf der anderen Seite der Kabine schlummerte Chantal mit von der Hitze geröteten Wangen selig wie ein Baby, während ihr schwarzes Haar aus dem Fenster wehte.
    »Chantal, wach auf.«
    Chantal schürzte die Lippen wie ein Säugling auf der Suche nach der mütterlichen Brust, und als sie sich genüsslich streckte, spannte sich der Stoff ihres weißen Tops über ihren üppigen Brüsten. »Was ist los?«
    »Du musst eine Weile fahren. Ich brauche unbedingt ein bisschen Schlaf.«
    »Ich werde beim Fahren immer so nervös. Fahr doch einfach auf den nächsten Parkplatz und mach dort ein kurzes Nickerchen.«
    »Wir dürfen keine Pause einlegen, wenn wir morgen früh um acht Uhr in Los Angeles sein wollen. Wir sind so spät dran, dass wir Glück haben, wenn wir es überhaupt schaffen.«
    »Ich will aber nicht fahren, Honey. Es macht mich nervös.«
    Honey dachte einen Moment lang darüber nach, ihre Cousine einfach zu zwingen, doch beim letzten Mal hatte Chantal so laut gejammert, dass an Schlaf nicht zu denken gewesen
war. Wieder kam der Pick-up der durchgezogenen Linie gefährlich nahe. Honey schüttelte den Kopf und trat, als sie den Tramper sah, so heftig auf die Bremse, dass Chantal unsanft mit der Stirn gegen die Windschutzscheibe schlug.
    »Honey, was soll das?«
    »Egal.«
    Sie fuhr an den Straßenrand, ließ den Motor, um ihn nicht mühsam wieder starten zu müssen, einfach laufen, und stieg aus. Der Tramper, der einen alten grauen Mantelsack über der Schulter hatte, kam auf sie zu.
    Sie hatte nicht die Absicht, Chantal dadurch in Gefahr zu bringen, dass sie irgendeinen Perversen zu sich in den Pick-up steigen ließ, deshalb musterte sie den Typen eingehend. Er war Anfang zwanzig, hatte ein durchaus nettes Gesicht, zerzaustes braunes Haar, einen struppigen Schnurrbart und einen verschlafenen Blick. Sein Kinn war nicht gerade markant, doch sie kam zu dem Ergebnis, dass sie ihm keine Vorhaltungen machen konnte wegen eines körperlichen Merkmals, das vielleicht eher ein Erinnerungsstück an seine Vorfahren als ein Zeichen für Charakterschwäche war.
    Ihr Blick fiel auf die Drillichhosen, die er zu seinem T-Shirt trug. »Bist du beim Militär?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Dann vielleicht auf dem College?«
    »Ich hab’s ein Semester lang versucht, aber irgendwie war das nichts für mich.«
    Sie quittierte die Antwort mit einem kurzen, zustimmenden Nicken. »Wohin willst du?«
    »Vielleicht nach Albuquerque.«
    Er wirkte völlig harmlos, aber das taten auch die Serienmörder, von denen sie in Chantals National Enquirer

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