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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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Haus.
    Als ich mich bückte, um ihn aufzuheben, sah ich, dass meine Hände zitterten. Gut gemacht, Jo , dachte ich. Schlimmer hättest du gar nicht reagieren können – jetzt hast du jeglichen Einfluss verloren, den du vielleicht auf das Kind hattest. Ich wartete, bis ich sie im Auto ihrer Mutter die Auffahrt hinunterdonnern hörte und ging dann nach draußen.
    »Was hast du zu ihr gesagt?« Tante Rose, die gerade die kitzlige Stelle zwischen Percys Ohren gekrault hatte, richtete sich auf. Percy grunzte indigniert, seufzte und watschelte davon.
    »Ich hab es komplett vermasselt«, gestand ich. »Ich hab ihr gesagt, dass sie eine Idiotin ist. Und ich hab sie gefragt, warum sie die Schule nicht gleich schmeißt und sich schwängern lässt, wenn sie schon mal dabei ist.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Häh?«, machte ich ungläubig.
    »Dieses Kind hält dich für die tollste Erfindung seit der Glühbirne.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Lass mich ausreden«, schnarrte Tante Rose. »Sie dachte, du würdest über die ganze Sache lachen, und stattdessen hast du ihr eine gesalzene Strafpredigt gehalten. Vielleicht bringt sie das ja zur Vernunft.«
    »Oder sie geht hin und verpasst sich einen Schuss Heroin.«
    »Das tut sie nicht«, sagte Rose. »Na ja, hoffentlich nicht. Ich hoffe, wir bringen sie heil durch die nächsten Jahre. Matthew hatte auch schwierige Phasen, aber er hatte wenigstens einen vernünftigen Vater.« Als sie sich zum Haus wandte, fügte sie hinzu: »Und natürlich muss man bei Jungen keine Angst haben, dass sie schwanger nach Hause kommen.«

Kapitel 16
    K IMS DISZIPLINARANHÖRUNG fand am Montagnachmittag nach der Schule statt. Laut Matt hatte man ihr mit Schulverweis gedroht, und sie hatte dagesessen wie ein jämmerliches Häufchen Elend, bevor ihre Strafe verkündet wurde – jedes Nachschlagewerk in der Bibliothek der Waimanu Highschool neu zu katalogisieren. Dazu würde sie jeden Tag von halb vier bis fünf in der Schule bleiben müssen, bis die Putzfrauen mit ihrer Arbeit durch waren und abschlossen.
    »Ich bringe sie anschließend nach Hause«, bot ich an. Matt war während Ambers Mittagspause in die Praxis gekommen. Er lehnte an der Theke und entfernte sich mit seinem Taschenmesser Distelstacheln aus den Fingerkuppen. Stacheln herauszupulen ist eine dankbare Aufgabe – mir juckten die Finger, sie ihm abzunehmen, aber seit jenem unseligen Tag vor ungefähr fünfzehn Jahren, an dem ich mit einer Lanzette seinen entzündeten Zehnagel eröffnet und dabei eine größere Ader getroffen hatte, durfte ich nicht mehr mit einem scharfen Instrument in seine Nähe kommen. »Obwohl sie im Moment wahrscheinlich lieber zu Fuß geht, als mit mir irgendwo hinzufahren.«
    Er grinste. »Armes kleines Hascherl«, sagte er. »Du hast sie angebrüllt, ich habe sie angebrüllt, Rose hat sie angebrüllt, und Mum hat gestern Abend eine Stunde lang hysterisch geschluchzt, dass sie dem Namen King Schande gemacht hat.«
    »Arme Kim«, sagte ich voller Mitgefühl.
    »Sie darf nicht mehr zum Gitarrenunterricht gehen, und Mum hat ihr verboten, sich weiter mit diesem Versager Jonn o zu treffen.«
    Ich rieb mir nachdenklich über die Nase. »Hast du keine Angst, dass sie das eher dazu ermuntert, abzuhauen und mit ihm zu schlafen?«
    »Wahrscheinlich«, erwiderte er düster. »Widerlicher kleiner Bastard. Ich wette, dass er ihr den Stoff überhaupt erst gegeben hat.« Er seufzte. »Es war verdammt gedankenlos von Dad, sich ausgerechnet dann zu verabschieden, als sie ins Teenageralter kam.«
    »Du machst deine Sache gut. Sie kann sich glücklich schätzen, dass sie dich hat.« Als ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht stieg, fügte ich hastig hinzu: »Wann muss sie denn ihre Strafarbeit antreten?«
    »Heute«, entgegnete Matt. »Ich hab ihr schon gesagt, dass sie danach hierherkommen und sich selbst bemitleiden soll, bis du sie nach Hause fährst.«
    »Ich hoffe, sie lässt sich blicken.«
    »Ganz sicher.« Matt richtete sich auf und steckte sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis seiner Bemühungen das Taschenmesser in die Hosentasche zurück. »Hey, Jo – danke.«
    »Ich muss sowieso in die Richtung«, sagte ich.
    »Nicht nur dafür. Für – na ja, für alles.«
    Ich musste einen Seufzer unterdrücken. Es war zwar besser, wenn Matt mich als die gute alte, hilfsbereite Jo betrachtete und nicht etwa als die alte Nervensäge Jo, die sich überall einmischt, aber nichtsdestotrotz fand ich es ziemlich deprimierend.

    Kim erschien um

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