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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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Rachel«, erwiderte Matt ohne zu zögern. »Sie hat mich angerufen und mich gebeten, es dir zu sagen.«
    »Das ist gut. Es wird sie vielleicht von der armen Rosie ablenken.«
    »Hoffentlich«, murmelte ich, als ich merkte, dass Matt sich nicht die Mühe machen würde, ihr zu antworten.
    »Matthew, mein Lieber«, begann seine Mutter, »mein Wasserhahn in der Küche tropft. Könntest du vorbeikommen und ihn dir ansehen?«
    »Wie wäre es, wenn du einen Klempner anrufst?«
    »Es ist bestimmt nur eine Kleinigkeit«, beharrte sie. »Wenn ich nachts aufwache, höre ich es, und es stört mich ganz furchtbar.«
    »Mum«, erwiderte er gepresst, »ich bin heute Morgen um halb fünf aufgestanden. Ich hatte zehn Minuten Mittagspause, und ich muss noch nach einer Färse sehen, bevor ich zu Bett gehen kann. Ruf einen Klempner!«
    Hazels Unterlippe zitterte bedrohlich. Ich glaubte nicht, dass wir an diesem Abend noch weiteres herzzerreißendes Schluchzen ertragen konnten – mein Tränenausbruch war wirklich genug gewesen.
    »So etwas zerrt an den Nerven, nicht wahr?«, warf ich mitfühlend ein. »Man liegt da, wartet darauf, dass der nächste Tropfen fällt, und kann nicht wieder einschlafen. Aber wenn man ein Tuch in die Spüle legt, hört man nichts mehr.«
    Matt verdrehte die Augen, griff nach dem Holzkorb und verzog sich nach draußen.
    »Er begreift nicht, wie sehr es mich verletzt, wenn er so kurz angebunden ist«, bemerkte seine Mutter kummervoll.
    »Er meint es nicht so«, sagte ich. »Es ist nur die Kälberzeit. Ich glaube, im Moment springt jeder Milchfarmer im Land etwas grob mit seiner Mutter um.«
    »Es liegt auch an Rosie«, sagte sie. »Er ist ein so lieber Junge, Josie, er erträgt es kaum, sie so leiden zu sehen. Vielleicht …« Sie hielt inne und musterte mich mit einem madonnengleichen Ausdruck geduldigen und liebevollen Vorwurfs, »… vielleicht wäre es hilfreich, wenn du nicht von ihm erwarten würdest, in jeder freien Minute für dich parat zu stehen, hmm?«
    Meine Hand schloss sich fester um den Griff meiner Gabel, als ich erwog, sie wie einen Speer nach ihr zu schleudern. Ich kann ziemlich gut zielen – vielleicht würde es mir gelingen, sie von meinem Platz aus seitlich in den Kopf zu treffen. Aber die Folgen würden die flüchtige Befriedigung nicht aufwiegen. Ich blickte auf meinen Teller hinunter und nickte.
    »Du bist ein liebes Mädchen. Ich weiß, dass du nicht egoistisch sein willst.« Matt öffnete die Tür wieder, und sie reckte sich, um ihn auf die Wange zu küssen, was ziemlich unpassend schien, da er mit einem Haufen schwerem Eukalyptusholz beladen war. »Gute Nacht, mein Junge. Ich hoffe, du fühlst dich morgen früh besser.« Und mit diesen Worten trottete sie davon.
    »Fühle ich mich etwa nicht wohl?«, fragte er, als er den Holzkorb abstellte.
    »Schon möglich, sonst würdest du deine vergötterte und dich vergötternde Mutter nicht so unfreundlich behandeln.«
    »Aha.« Er öffnete die Ofentür und warf ein paar Holzscheite hinein. Spud klopfte zustimmend mit der Rute auf den Boden.
    »Wir sollten besser Kim anrufen und ihr sagen, dass sie bei Rachel ist, damit sie sich eine glaubwürdige Geschichte zurechtlegen kann«, erinnerte ich ihn.
    »Ich schicke ihr von unterwegs eine SMS .« Er gähnte laut. »Jetzt gehe ich besser und schaue nach meiner kalbenden Färse. Bist du noch auf, wenn ich in ungefähr einer Stunde zurückkomme?«
    »Vermutlich«, sagte ich. »Aber du solltest ins Bett gehen, du schläfst sonst noch auf deinem Traktor ein.« Ich stand auf, ging zu ihm und schlang die Arme um ihn.
    »Ich könnte zurückkommen und hier schlafen«, flüsterte er in mein Haar, und mir lief ein Schauer über den Rücken.
    »Wie viel Schlaf würden wir dann wohl bekommen?«
    »Ein bisschen sicher«, erwiderte Matt diplomatisch, dann seufzte er. »Besser nicht. Es ist nicht unser Haus.« Er küsste mich erneut, diesmal fast feierlich. »Also schön. Wir sehen uns morgen.«
    »Nacht«, sagte ich mit leicht zittriger Stimme. Und dann, als er zur Küchentür hinausging: »Matt?«
    Er drehte sich um und sah mich an. »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Er erwiderte nichts darauf, sondern lächelte nur langsam; ein Lächeln puren, unkomplizierten Glücks. Dann schloss er die Tür hinter sich.

    Als ich um zehn Roses Schlafzimmertür aufstieß, lag sie wach mit einer Gedichtanthologie in der Hand da, den Blick auf nichts Besonderes gerichtet.
    »Hallo, Liebes«, sagte sie.
    »Hallo.« Ich zog den für

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