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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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weinen, aber ich schlang die Arme um seine Taille und drückte ihn fest an mich.
    »Schsch«, sagte er sanft. »Komm schon, Liebling, es ist alles gut.«
    »T … tut mir leid«, stammelte ich. »Ich versuche es ja …«
    Er schob mich sacht von sich weg und betupfte meine Augen mit dem Saum seines Shirts. Dann zog er mich auf die Füße und küsste mich.
    Seit jener Nacht vor all diesen Jahren, der Nacht, bevor er nach Übersee gegangen war, war Matt mein Kussmaßstab gewesen. Er hatte mich mit einem erfahrenen, sinnlichen Vergnügen geküsst, das mich auf ein zitterndes Bündel von Nervenspitzen reduziert hatte. Danach hatte niemand mehr je diese Wirkung auf mich gehabt. Heute Abend war alles ganz anders. Er zeigte sich nicht lässig und erfahren, sondern fast wild – er hielt mich zu fest, und ich konnte spüren, dass er zitterte, als seine Lippen die meinen fanden –, und das löschte meine neun Jahre alte Erinnerung vollständig aus.
    Ich nahm sein Gesicht zwischen die Hände und erwiderte seinen Kuss mit der Art von Leidenschaft, die man von einem feurigen Fernsehevangelisten erwartet. Und ungefähr dreißig Sekunden später flog die Küchentür auf, und Kim stolperte mit Andy im Schlepptau aus dem Regen herein.

    Dabei ertappt zu werden, wie eine Napfschnecke an Kims Bruder zu kleben, brachte mich mit Lichtgeschwindigkeit auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich versuchte mich loszumachen, aber mein Rückzugsversuch – vorzugsweise bis zum anderen Ende des Hauses, wenn nicht gleich des Distrikts – wurde von Matts Armen vereitelt, die mich unerbittlich wieder an seine Brust zogen. Ich sah ihn verwirrt an, dann begriff ich, dass er zwar nicht gerade glücklich darüber war, mit mir in den Armen überrascht worden zu sein, es ihm aber noch peinlicher wäre, wenn seine kleine Schwester seine Erektion bemerken würde. Ich gab es auf, mich befreien zu wollen, und legte die Stirn gegen seine Schulter.
    »Sieh an«, sagte Kim. »Sieh an, sieh an, sieh an.«
    »Oh, halt die Klappe«, knurrte ihr sie liebender Bruder.
    »Kim, lass die beiden in Ruhe«, bat Andy zutiefst verlegen, aber Kim erkannte keine Verlegenheit, nicht mal wenn sie davon angesprungen und in die Nase gebissen würde. Sie schüttelte Regentropfen aus ihrem braunen Schopf, kauerte sich auf die Tischkante und fragte neugierig: »Wie lange geht das denn schon so?«
    »Ungefähr eine Minute«, entgegnete ich nicht ohne Bitterkeit. Es wäre nett gewesen, es wenigstens noch ein bisschen länger genießen zu können.
    »Sehr gut«, bemerkte Kim zufrieden. »Lange genug habt ihr zwei ja gebraucht, aber andererseits ist ja auch keiner von euch beiden sonderlich helle.«
    »Verschwinde, Kim, sonst verdresche ich dich mit einem Besenstiel«, drohte ich.
    »Sie meint es nicht so«, versicherte Kim Andy.
    Matt drückte mich kurz an sich, um mir zu verstehen zu geben, dass jetzt alles in Ordnung war, und ich gab ihn frei.
    »Josie, du siehst verheerend aus«, teilte seine Schwester mir mit.
    »Ich weiß.« Ich wandte mich ab und verließ den Raum. Im Bad drehte ich den Kaltwasserhahn auf, blickte in den kleinen Spiegel über dem Waschbecken und zuckte zusammen. Das Gesicht, das mir entgegenstarrte, war rot und aufgedunsen, das Haar zerzaust, die Augen verschwollen – ich sah aus wie jemand, der gerade eine ausgiebige chinesische Wasserfolter überstanden hatte. Mir das Gesicht zu waschen würde nicht ausreichen, um mich in einen halbwegs präsentablen Zustand zu versetzen, aber ich tat es trotzdem, versuchte mein Haar mit einer Bürste in Ordnung zu bringen und ging, um einen Blick in Roses Schlafzimmer zu werfen.
    Sie schlief immer noch, hatte den Kopf zur Seite gewandt, und ihre Haut war wachsbleich. Nachdem ich fünf Minuten lang in dem Wunder gefangen gewesen war, dass Matt meine Liebe tatsächlich erwiderte, war es ein neuerlicher Schock, sie so zu sehen. Ich rückte ihr Wasserglas in Reichweite und klopfte ein Kissen auf, und dann kehrte ich, weil ich es nicht länger aufschieben konnte, in die Küche zurück.
    »Josie.« Kim stocherte angewidert in der kalt werdenden Lasagne herum. »Warum gibt’s bei dir Sülze zum Abendessen?«
    »Dinner«, berichtigte ihr Bruder und lächelte mich über ihren Kopf hinweg mit einem Ausdruck an, der beinahe bewirkt hätte, dass ich mich ungeachtet unseres Publikums wieder in seine Arme geworfen hätte.
    »Ist das nicht ein und dasselbe?« Andy bückte sich, um Spud zwischen den Ohren zu kraulen.
    »Rose verbessert

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