Dinner mit Rose
uns immer«, erklärte ich ihm. »Und sie sorgt dafür, dass wir ›weiß‹ und nicht ›wais‹ und ›Milch‹ statt ›Mülch‹ sagen. Und wenn du sie wirklich auf die Palme bringen willst, musst du sie und ihre Gäste nur mit ›Hallo, Leute‹ begrüßen.«
»Wie geht es ihr?«, fragte Kim.
»Sie schläft.«
»Weiß sie über euch zwei Bescheid?«
»Nein.«
Kim schien zu überlegen, und Matt warnte sie rasch: »Weck sie auf und stirb, Kröte.«
»Das würde ich nie tun«, protestierte sie, ganz gekränkte Würde.
»Komm jetzt.« Andy stand wieder auf. Spud stupste hoffnungsvoll mit der Nase gegen seinen Knöchel und forderte weitere Streicheleinheiten.
Sie verzog das Gesicht. »Nö, lass uns noch ein bisschen bleiben.«
Ich hatte Verständnis für sie; von der reizenden Hazel beaufsichtigt zu werden war kein Zuckerschlecken.
»Ich bezahle dich, wenn du sie mir vom Hals schaffst«, sagte Matt zu Andy. »Bring sie, wohin du willst, von mir aus auch zu dir – irgendwo hin, nur weg von hier.«
Andy grinste. »Okay. Lass uns gehen, Kim, ich glaube, wir stören.«
»Gut«, willigte Kim ein. »Ich kann Winke mit dem Zaunpfahl verstehen.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Matt auf die Wange. »Geh sanft mit ihm um, Josie.«
Ich legte die Arme um sie und drückte sie an mich. »Manchmal weiß ich wirklich nicht, warum ich dich mag, Kimlet.«
»Manchmal weiß ich nicht, ob ich sie mag«, kam es von Matt.
Die beiden schlugen den Kragen hoch und traten in die nasse Dunkelheit hinaus. Andy steckte den Kopf noch einmal zur Tür herein und stotterte verlegen: »Ich … äh … ich mache nichts, was …«
»Viel Glück dabei.« Matt versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, was ihm gründlich misslang.
Andy murmelte etwas Unverständliches und schloss die Tür.
Ich überlegte flüchtig, in welchem Zustand sich Andys neue Wohnung wohl befinden mochte. Als ich noch mit ihm zusammengewohnt hatte, hatten sich seine schmutzigen Socken in den Ecken seines Zimmers getürmt und gemüffelt, und Kim ist in solchen Dingen ziemlich heikel. Doch dann nahm Matt mich wieder in die Arme, und ich hörte auf, an etwas anderes zu denken als an ihn.
»Das wollte ich tun, seit du wieder da bist«, flüsterte er endlich.
»Was zum Teufel wolltest du dann mit Cilla?«
Er zuckte zusammen. »Das war nichts Ernstes«, sagte er. »Und ich dachte, du hättest ohnehin kein Interesse. Du warst verdammt nah daran, diesen Schwachkopf zu heiraten.«
Ich erschauerte, da ich in der Tat nah daran gewesen war, Graeme zu heiraten – letztes Jahr hatten wir halbherzig begonnen, über die Gründung einer Familie zu sprechen. Und Graeme pflegte meine Garderobe zu überwachen, war bezüglich der Auswahl seiner Weine ein Snob, und wenn wir zum Dinner ausgingen, ließ er zwei von drei Malen sein Essen zurückgehen. Und er äußerte sich abfällig über Dolly Parton. Nein, ich gönnte ihn Chrissie. »Was für eine grässliche Vorstellung.« Ich lehnte den Kopf in die bequeme Höhlung seiner Schulter.
Draußen stimmten die Hunde ihren Willkommenschor an, und mir wurde bewusst, dass sich der Wind gelegt haben musste, wenn wir sie hören konnten. »Warum können sie nicht alle verschwinden und uns in Ruhe lassen?«, entrüstete ich mich.
Matt gab mich lächelnd frei. »Du musst ohnehin etwas essen. Also setz dich an den Tisch.«
Als seine Mutter die Tür öffnete, schob ich mir Gabeln voll lauwarmer Lasagne in den Mund, während Matt in der anderen Ecke der Küche die saubere Wäsche aus der Maschine zog.
»Hallo, meine Lieben.« Sie wischte sich Regentropfen von den Schultern eines sehr schicken roten Wollmantels. »Ich komme gerade von meinem Reikikurs, und ich konnte einfach nicht nach Hause fahren, ohne vorbeizuschauen und nach Rosie zu sehen.«
»Sie schläft«, sagte Matt. »Sie hatte einen sehr schlechten Tag.«
»Oh«, entgegnete Hazel vage. »Oje. Dann komme ich morgen früh wieder, vielleicht geht es ihr dann besser.«
Keiner von uns erwiderte etwas darauf – auf welchem Planeten lebte diese Frau eigentlich? Matt hatte den Wäschekorb mit sauberen Laken gefüllt und begann, schmutzige in die Maschine zu stopfen.
»Himmel, Josie, das ist ja eine Riesenportion!«
»Ich habe ziemlichen Hunger«, verteidigte ich mich, dabei kam ich mir vor wie eine dralle Bauernmagd. »Wie war dein Reiki?«
»Herrlich. So beruhigend. Es ist mir ein großer Trost.« Sie lächelte schwach. »Kimmy ist zu Hause, oder?«
»Sie ist bei
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