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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Whonk schwankte, sein Griff lockerte sich … und Slock riß sich los. Er war mit unerwarteter Schnelligkeit von der Plattform herunter und schlug sich einen Weg durch die Menge der fustianischen Älteren im Saal. Magnan sah mit offenem Mund zu.
    »Die Groaci spielten ein doppeltes Spiel, wie üblich«, erklärte Retief. »Sie hatten die Absicht, sich dieser Burschen zu entledigen, nachdem sie die Dinge einmal in Gang gebracht hatten.«
    »Nun, dann stehen Sie da nicht herum«, rief Magnan. »Tun Sie etwas! Wenn Slop der Anführer einer Verbrecherbande ist …« Er tat so, als wollte er selbst die Jagd aufnehmen.
    Retief packte seinen Arm. »Springen Sie nicht von dieser Plattform herunter«, schrie er über dem allgemeinen Stimmengewirr. »Sie hätten etwa so viel Chance, dort heil durchzukommen wie ein Kaninchen durch eine Dreschmaschine. Wo ist ein Telefon?«
    Zehn Minuten später hatte sich die Menge etwas gelichtet. »Jetzt können wir uns hindurchwagen«, rief Whonk. »Hier entlang.« Er ließ sich behutsam von der Plattform herab und boxte sich bis zur Tür durch. Blitzlichter flammten auf. Retief und Magnan folgten in Whonks Kielwasser.
    In der Halle griff sich Retief das Telefon, wartete auf die Vermittlung, und gab eine Code-Nummer durch. Keine Antwort. Er versuchte es mit einer anderen.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte er nach einer vollen Minute Wartezeit. Wütend stellte er das Telefon in die Nische zurück. »Wir müssen ein Taxi nehmen.«
    Auf der Straße sahen sie die blaue Sonne Alpha unter einer niedrigen Wolkenschicht hervorblinken. Flache Schatten lagen auf dem Schmutz der Avenue. Die drei bestiegen einen vorüberfahrenden Flachwagen. Whonk hockte sich nieder und stützte das Gewicht seines ungeheuren Panzers auf die schweren Bodendielen.
    »Könnte doch auch ich diese Last ablegen wie der falsche Jugendliche, den wir an Bord der Moss Rock niederschlugen«, seufzte er. »Bald werde ich gezwungen sein, in den Ruhestand zu treten, und ein einfacher Aufseher eines Papierortes wie ich wird nicht mehr bekommen als ein Eckchen auf dem öffentlichen Strand und eine Mahlzeit am Tag. Selbst für einen Mann in hoher Position ist der Ruhestand kein Vergnügen. Ein Plätzchen im Park der Denkmäler ist wenig besser. Eine trübsinnige Aussicht für die nächsten tausend Lebensjahre.«
    »Ihr zwei fahrt weiter zur Polizei-Wache«, sagte Retief. »Ich möchte einer Eingebung folgen. Aber laßt euch nicht zu viel Zeit. Ich könnte unangenehm recht haben.«
    »Was …?« begann Magnan.
    »Wie du wünschst, Retief«, sagte Whonk.
    Der Flachwagen rumpelte an dem Tor zur Werft vorbei, und Retief sprang ab und rannte im Laufschritt zum Ankerplatz des VIP-Bootes. Das Wachthäuschen stand immer noch leer. Die beiden Jugendlichen, die er und Whonk gefesselt zurückgelassen hatten, waren fort.
    »Das ist der Ärger mit einer friedlichen Welt«, murmelte Retief. »Kein Polizeischutz.« Er trat von der erleuchteten Rampe herunter und stellte sich hinter das Schilderhaus. Alpha stieg höher und spendete ein gleißendes, weißes Licht ohne Wärme. Retief fröstelte.
    Am nahen Eingang war ein Geräusch zu hören. Es klang, als ob zwei Elefanten zusammenstießen. Retief blickte zum Tor hin. Sein riesenhafter Bekannter, Whonk, war ihm nachgekommen und kämpfte mit einem kaum weniger massiven Gegner. In dem Kampfgetümmel wurde eine schmale Gestalt sichtbar, die hastig auf das Tor zueilte, von den kämpfenden Titanen abgedrängt wurde und sich nun der entgegengesetzten Seite der Werft zuwandte. Retief wartete einen Augenblick, sprang dann vor und faßte den fliehenden Groacianer.
    »Nun, Yith, wie steht’s?« fragte er.
    »Lassen Sie mich los, Retief!« lispelte das blasse Geschöpf, und sein Kehlsack pulsierte aufgeregt. »Diese Riesentiere wetteifern um das Privileg, mich in Stücke zu zerreißen.«
    »Ich kann ihre Gefühle verstehen. Ich werde sehen, was ich tun kann … um einen gewissen Preis.«
    »Ich appelliere an Sie«, flüsterte Yith heiser, »als Diplomatenkollege, als Mitausländer und Mitweichrücken.«
    »Warum appellieren Sie nicht an Slock, als Mitverschwörer?« erkundigte sich Retief. »Und jetzt verhalten Sie sich still … dann kommen Sie vielleicht mit dem Leben davon.«
    Der schwerere der beiden kämpfenden Fustianer warf den anderen zu Boden. Der etwas kleinere Fustianer lag hilflos auf dem Rücken.
    »Es ist Whonk, der immer noch auf den Füßen ist«, bemerkte Retief. »Ich frage mich, wen er erwischt

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