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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nicht durchgehalten hat«, bemerkte Retief. »Noch eine Minute, und Sie hätten den ganzen Saal geleert – und dann hätte ich vielleicht endlich auch etwas sagen können. Sehen Sie, Herr Minister«, wandte er sich wieder an den Fustianer, »es gibt da eine Angelegenheit, von der Sie wissen sollten …«
    »Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit«, sagte Magnan und richtete sich auf. »Ich sehe, daß endlich unser feiner junger Ehrengast eingetroffen ist, und ich hoffe, daß die übrigen Mitglieder seines Komitees in Kürze ebenfalls hier sein werden. Es ist mir eine Freude, Ihnen mitzuteilen, daß unser Mr. Retief in dem starken Wettbewerb um die Patenschaft für diese hervorragende Gruppe das Glück hatte, zu gewinnen, und …«
    Retief zupfte an Magnans Ärmel. »Stellen Sie mich noch nicht vor«, sagte er. »Ich möchte plötzlich auftreten – etwas dramatischer, verstehen Sie.«
    »So, so«, murmelte Magnan und blickte zu Retief hinunter. »Nun, ich bin froh zu sehen, daß Sie endlich von dem Geist dieses Ereignisses erfaßt werden.« Er wandte seine Aufmerksamkeit erneut den versammelten Gästen zu. »Wenn unser Ehrengast freundlicherweise mit mir auf das Rednerpodium treten würde …«, sagte er. »Die Herren von der Presse möchten vielleicht ein paar Aufnahmen machen …«
    Magnan verließ seinen Platz und ging zu einer niedrigen Plattform, die in der Mitte des breiten Raumes stand. Dort stellte er sich neben den fustianischen Jugendlichen im Umhang und strahlte in die Kameras.
    »Es ist mir eine Freude, diese Gelegenheit wahrzunehmen, noch einmal zum Ausdruck zu bringen, welch eine Freude es uns bereitet, die Patenschaft für SEKUSPEG zu übernehmen«, erklärte Magnan und sprach betont langsam für die kritzelnden Reporter. »Wir möchten gern glauben, daß wir auf unsere bescheidene Weise ein Teil alles dessen sind, was die SEKUSPEG in den kommenden Jahren erreichen wird …«
    Magnan hielt inne, als ein riesiger, älterer Fustianer seine gewaltige Masse die beiden niedrigen Stufen zum Podium hinaufschleppte und sich dem Ehrengast näherte. Er sah, daß der Neuankömmling hinter Slock stehenblieb, der jedoch so damit beschäftigt war, die Blicke der Zuschauer zu erwidern, daß er den Neuankömmling nicht bemerkt hatte.
    Jetzt drängte sich Retief durch die Menge und trat vor den jungen Fustianer. Slock starrte ihn an und wich zurück.
    »Du kennst mich, Slock«, rief Retief laut. »Ein alter Bursche namens Whonk hat dir von mir erzählt, kurz bevor du versuchtest, ihm den Kopf abzusägen, erinnerst du dich? Das war, als ich zur Werft kam, um mir das Schlachtschiff anzusehen, das du baust.«
    Mit einem Schrei wollte sich Slock auf Retief stürzen – aber der Schrei erstickte auf halbem Wege in seiner Kehle, als Whonk ihn von hinten in den Griff nahm und ihn glatt vom Boden aufhob.
    »Ich freue mich, daß ihr Reporter gerade hier seid«, sagte Retief zu den verblüfft zuschauenden Zeitungsleuten. »Slock hier hatte nämlich einen Handel mit einem gerissenen Spekulanten von der Groaci-Botschaft. Die Groaci sollten das notwendige Material liefern, und Slock, als Vorarbeiter auf der Schiffswerft, sollte dafür sorgen, daß alles ordnungsgemäß installiert wurde. Der nächste Schritt, so vermute ich, wäre wohl eine hiesige Übernahme gewesen, gefolgt von einem kleinen interplanetarischen Krieg auf Flamenco oder einer der anderen näher gelegenen Welten … für den die Groaci bereitwillig jede Menge an Munition geliefert haben würden.«
    Jetzt fand Magnan seine Sprache wieder. »Sind Sie wahnsinnig, Retief?« kreischte er. »Diese Gruppe … das Jugendministerium hat sich für diese Gruppe verbürgt!«
    »Dieses Ministerium ist überfällig für eine Säuberungsaktion«, entgegnete Retief. Er wandte sich wieder an Slock. »Ich frage mich, ob du etwas mit der kleinen Sache zu tun hast, die für heute geplant war. Wäre die Moss Rock in die Luft gegangen, hätte man in den Überresten eine Menge Hinweise gefunden … die allesamt auf SEKUSPEG gedeutet hätten. Und auf diese Weise würden die Groaci die ganze Affäre hübsch sauber auf die Türschwelle der Terrestrischen Botschaft gelegt haben … deren Patenschaft für die SEKUSPEG ja reichlich Publicity erhalten hatte.«
    »Die Moss Rock? « sagte Magnan. »Aber das war doch – Retief! Das ist einfach lächerlich. Die SEKUSPEG selbst sollten morgen mit der Moss Rock auf Kreuzfahrt gehen!«
    Plötzlich brüllte Slock auf und wand sich heftig in Whonks Armen.

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