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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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muß ich sagen. Ich habe große Lust, den beiden Knaben dort hinterherzujagen, aber ich habe noch etwas anderes vor. Ich weiß nicht, wen die Groaci in die Luft zu sprengen beabsichtigen, aber ich habe den Verdacht, daß in den nächsten Stunden jemand von Bedeutung für eine Bootsfahrt vorgesehen ist. Und drei Trommelbehälter voll Titanit genügen, um das Schiff und alle, die an Bord sind, in Nichts aufzulösen.«
    »Das Komplott ist aufgedeckt«, bemerkte Whonk. »Aber welchen Grund hatten sie?«
    »Die Groaci stecken dahinter. Ich habe so ein Gefühl, daß die SEKUSPEGS von diesem Spielchen hier nichts wußten.«
    »Wer von ihnen ist der Anführer?« fragte Whonk. Er stieß den gefallenen Jugendlichen an. »Erhebe dich, du Träumer.«
    »Laß ihn nur, Whonk. Wir werden die beiden fesseln und hier liegenlassen. Ich weiß, wo wir den Boß finden.«
     
    Eine große Menge füllte den niedrigen Bankettsaal. Retief suchte an den Tischen nach den blassen Flecken terranischer Gesichter, winzig zwischen den gigantischen, gepanzerten Gestalten der Fustianer. Auf der anderen Seite des Saales wedelte Magnan mit einer Hand. Retief lenkte seine Schritte in seine Richtung. Eine tiefe Vibration füllte die Luft, das Rumpeln fustianischer Unterschall-Musik.
    Retief glitt auf seinen Sitz neben Magnan. »Tut mir leid, daß ich zu spät komme, Herr Botschafter.«
    »Ich fühle mich geehrt, daß Sie sich überhaupt bereit fanden, zu erscheinen«, erwiderte Magnan kühl und wandte sich wieder dem Fustianer zu seiner Linken zu.
    »Ah, ja, Herr Minister«, sagte er. »Charmant, höchst charmant. So heiter.«
    Der Fustianer sah ihn mit seinen Knopfaugen an. »Es ist die Klage des Brütens«, erklärte er. »Unser Nationales Trauerlied.«
    »Oh«, sagte Magnan, »wie interessant. Ein so angenehmes Zusammenspiel der Instrumente.«
    »Es ist ein Baßpfeifen-Solo«, sagte der Fustianer und beäugte den Terrestrischen Botschafter argwöhnisch.
    »Warum geben Sie nicht einfach zu, daß Sie es nicht hören können«, flüsterte Retief laut. »Und wenn ich einen Augenblick unterbrechen dürfte …«
    Magnan räusperte sich. »Jetzt, da unser Mr. Retief eingetroffen ist, könnten wir vielleicht sofort mit den Patenschafts-Zeremonien beginnen …«
    »Diese Gruppe«, unterbrach Retief und beugte sich über Magnan vor, um mit dem Fustianer zu sprechen, »die SEKUSPEG … was wissen Sie über sie, Herr Minister?«
    »Gar nichts«, brummte der riesige alte Fustianer. »Für meinen Geschmack sollten alle Jugendlichen mit dem Vieh eingesperrt gehalten werden, bis ihnen ein Rückenpanzer gewachsen ist, der ihre Unverantwortlichkeit zähmt.«
    »Wir dürfen die Bedeutung der Aufgabe, jugendliche Energien zu steuern, nicht aus den Augen verlieren«, bemerkte Magnan.
    »Arbeitslager«, sagte der Minister. »In meiner Jugend wurden wir an die Baggermeister verdingt. Ich selbst habe einen Mistschlitten gezogen.«
    »Aber in diesen modernen Zeiten«, warf Retief ein, »obliegt es uns, diese goldenen Stunden glücklich zu gestalten.«
    Der Minister schnaubte. »Letzte Woche hatte ich eine goldene Stunde: Sie haben sich über mich hergemacht und mich mit überreifen Dung-Früchten beworfen.«
    »Aber das war doch lediglich eine Manifestation normaler, jugendlicher Frustrationen«, rief Magnan. »Ihre eigentliche Liebenswürdigkeit …«
    »Sie würden keinen einzigen liebenswürdigen Fleck an diesem Lümmel dort drüben finden«, sagte der Minister und deutete mit einer Gabel auf einen eben hereingekommenen Jugendlichen, »und wenn Sie noch so an ihm herumbohren würden.«
    »Aber – das ist unser Ehrengast«, stotterte Magnan. »Ein feiner junger Bursche, ich glaube, sein Name ist Slop …«
    »Slock«, berichtete Retief. »Zwei Meter siebzig knüppeldicke Gemeinheit. Und …«
    Magnan erhob sich unbeirrt und klopfte an sein Glas. Die Fustianer zuckten bei diesem Überschall-Geräusch zusammen und blickten einander murrend an. Magnan schlug kräftiger gegen sein Glas. Der Minister zog seinen Kopf ein und hielt die Augen geschlossen. Einige der Fustianer standen auf und torkelten auf die Türen zu; der allgemeine Lärm schwoll an. Magnan verdoppelte seine Bemühungen. Das Glas zerbrach klirrend, und grüner Wein floß auf das Tischtuch.
    »Was, im Namen des Großen Eis …«, murmelte der Minister. Er blinzelte vorsichtig umher und atmete tief ein.
    »Oh, ich bitte um Entschuldigung«, sagte Magnan hastig und tupfte den Wein ab.
    »Ein Jammer, daß das Glas

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