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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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akkreditiere ich Sie hiermit als Terrestrischen Konsul auf Groac, in Übereinstimmung mit den Empfehlungen, die meiner Regierung direkt vom Terrestrischen Hauptquartier übermittelt wurden. Als Konsul werden Sie gebeten, Mr. J. Retief, den früheren Konsul, für ein Verhör verfügbar zu machen, da er sich wegen Angriffs auf zwei Friedenserhalter und wegen illegalen Eintritts in die Büros des Außenministeriums zu verantworten hat.«
    »Aber … aber …«, stammelte Miß Meuhl. »Ja, natürlich. Und ich möchte mein tiefstes Bedauern ausdrücken …«
    Retief stand auf und ging zu dem Bildschirm. Sanft schob er Miß Meuhl beiseite. »Hören Sie mir gut zu, Fith«, sagte er. »Ihr Bluff ist durchschaut. Sie kommen nicht herein, und wir kommen nicht heraus. Ihre Tarnung hat neun Jahre lang funktioniert, aber jetzt ist es vorbei damit. Ich schlage vor, Sie bewahren einen kühlen Kopf und machen die Dinge nicht noch schlimmer.«
    »Miß Meuhl«, erwiderte Fith, »eine Friedens-Schwadron wartet vor Ihrem Konsulat. Es ist klar, daß Sie sich in den Händen eines gefährlichen Wahnsinnigen befinden. Wie immer, wünschen die Groaci nur Freundschaft mit den Terranern, aber …«
    »Geben Sie sich keine Mühe«, warf Retief ein. »Sie wissen, was in jenen Akten stand, die ich mir heute morgen angesehen habe.«
    Retief wandte sich bei einem Geräusch hinter ihm um. Miß Meuhl war bereits an der Tür und griff nach dem Auslöser des Sicherheitsschlosses.
    »Nicht!« Retief sprang auf … aber es war zu spät. Die Tür wurde aufgestoßen, und eine Schar behelmter Groaci drängte sich in den Raum, stieß Miß Meuhl zurück und richtete Streupistolen auf Retief. Polizeichef Shluh trat vor.
    »Versuchen Sie keine Gewaltanwendung, Terraner«, sagte er. »Ich kann nicht versprechen, daß es mir gelingt, meine Männer zurückzuhalten.«
    »Sie verletzen Terrestrisches Hoheitsgebiet, Shluh«, entgegnete Retief ruhig. »Ich schlage vor, daß Sie auf demselben Weg hinausgehen, auf dem Sie gekommen sind.«
    »Ich habe die Herren hereingebeten«, meldete sich Miß Meuhl zu Wort. »Sie sind auf meinen ausdrücklichen Wunsch hier.«
    »Sind sie das wirklich? Sind Sie sicher, daß Sie soweit gehen wollten, Miß Meuhl? Eine Schwadron bewaffneter Groaci im Konsulat?«
    »Sie sind der Konsul, Miß Yolanda Meuhl«, sagte Shluh. »Wäre es nicht am besten, wir würden diese geistesgestörte Person an einen sicheren Ort bringen?«
    »Ja«, erwiderte Miß Meuhl. »Sie haben ganz recht, Mr. Shluh. Bitte bringen Sie Mr. Retief in seine Räume in diesem Gebäude.«
    »Ich rate Ihnen, nicht meine diplomatische Immunität zu verletzen, Fith«, gab Retief zu bedenken.
    »Als Delegationschef«, sagte Miß Meuhl rasch, »entziehe ich hiermit im Falle von Mr. Retief die Immunität.«
    Shluh zog einen Handrecorder hervor. »Bitte wiederholen Sie Ihre Erklärung, Madame, offiziell, meine ich. Ich möchte später keine Unannehmlichkeiten …«
    »Seien Sie doch nicht so unklug, Miß Meuhl«, sagte Retief. »Begreifen Sie denn nicht, worauf Sie sich einlassen? Dies wäre wahrhaftig ein geeigneter Augenblick für Sie, sich klarzuwerden, auf wessen Seite Sie eigentlich stehen.«
    »Ich stehe auf der Seite allgemeinen Anstands!«
    »Sie haben sich einwickeln lassen. Diese Leute verbergen …«
    »Sie glauben wohl, alle Frauen sind dumm, nicht wahr, Mr. Retief?« Sie wandte sich an den Polizeichef und sprach in das Mikrophon, das er ihr hinhielt.
    »Das ist ein illegaler Immunitätsentzug«, erklärte Retief. »Ich bin hier der Konsul, gleichgültig, was für Gerüchte Sie gehört haben. Diese Angelegenheit wird an die Öffentlichkeit kommen, trotz allem, was Sie tun mögen; fügen Sie nicht noch Verletzung des Konsulatsgebiets zu den übrigen groacianischen Entgleisungen.«
    »Bringen Sie den Mann weg«, befahl Shluh, und zwei große Groaci kamen auf Retief zu, Waffenmündungen auf seine Brust gerichtet.
    »Ihr seid entschlossen, euch an den Galgen zu bringen, wie?« sagte Retief. »Ich hoffe, Sie haben gerade noch Verstand genug, nicht auch noch an diese arme Närrin Hand zu legen.« Er deutete mit dem Daumen auf Miß Meuhl. »Sie weiß nichts. Ich hatte keine Zeit, es ihr zu erzählen. Sie hält euch alle für eine Schar von Engelein.«
    Der Polizist an Retiefs Seite holte mit dem Kolben seines Streurevolvers aus und traf Retiefs Kinn. Retief stolperte gegen einen anderen Groacianer, wurde aufgefangen und hochgestoßen. Blut lief ihm über die Hemdbrust Miß

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