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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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bist weit weg von deinem Stamm, Stelzer«, meinte ein anderer. »Habe noch nie einen wie dich gesehen. Was willst du bei den Ween?«
    »Ich bin auf der Durchreise«, sagte Retief. »Ich suche nach einer Gruppe von Terranern, die sich verlaufen haben. Ihr habt sie nicht gesehen?«
    »Von denen habe ich schon gehört – von diesen Terranern. Sollen vier Meter groß und ganz aus Wabbelmasse sein. Und sie nehmen ihre Räder nachts ab und lassen sie draußen.«
    »Genau die sind es. Habt ihr hier welche beobachtet?«
    »Nein!« Die Ween verkreuzten ihre hinteren Sehorgane.
    »Dann muß ich weiter. Ich will euch nicht länger stören.«
    »Du hast uns nur beim Verhungern gestört, Futter-vom-Himmel. Bist gutes Essen.«
    »Jik-jik, du redest dauernd mit unserem Futter. Sollen wir ihn mit Pfeffersauce und Farnkräutern anrichten?«
    In der Nähe hörte man plötzlich aufgeregte Schreie und Rascheln.
    »Laßt eure dünnen Greifwerkzeuge unten, ihr dämlichen Lehmbauern!« kreischte ein Voion. »Ich gehöre zur Planetarischen Wehrmacht! Es ist eine Belohnung für den ausgesetzt, der ...« Er wurde mitten im Satz unterbrochen. Man hörte harte Schläge. Ein paar Sekunden später schoben sich drei Ween auf die Lichtung und schleppten die leblose Gestalt eines schön polierten Voion herbei. Er war ein Mitglied der Planetarischen Polizei. Als sie ihn fallen ließen, stöhnte er. Eines seiner Räder sah wie eine Acht aus.
    »Huh, ein schöner Abend«, sagte jemand. Der Voion lag auf dem Boden und ruderte schwach mit den Armen.
    »Das könnt ihr mir nicht antun«, jammerte der Gefangene. »Im Namen des Wu...« Der Ween, der ihm am nächsten stand, wartete das Ende des Satzes nicht ab, sondern schnappte ihm mit seinem riesigen Greifwerkzeug den Kopf ab.
    »So, das ist der erste dieser Schreihälse, der auf die richtige Länge gestutzt ist«, sagte Jik-jik. »Du hast ihn gerade noch erwischt, bevor er den Namen des Großen Wurms aussprechen konnte, Fut-fut.« Er sah Retief an und biß sich auf die Lippen.
    »Im Namen des Großen Wurms«, sagte Retief sofort. »Wie wäre es mit ein wenig Gastfreundschaft?«
    »Du und dein großer Schreiapparat«, sagte jemand ärgerlich zu Jik-jik. »Gehen wir zum Lager. Zumindest können wir uns inzwischen den Polizisten braten.« Vier Ween schleiften den Voion fort. Ein anderer hob den Kopf auf.
    »Glück für dich, daß du den Namen des Großen Wurms ausgesprochen hast«, sagte Jik-jik.
    »Der Name hat wohl bewirkt, daß ich von eurer Menükarte gestrichen werde, was?«
    »Na, du hast auf alle Fälle Zeit, deine Gedanken in Ordnung zu bringen.«
    »Ich habe das Gefühl, diese Bemerkung heißt sehr viel – und nichts Angenehmes.«
    »Huh, ist ganz einfach. Großer. Wir sperren dich fünf Tage ein, und dann häuten wir dich ab. Großes Stammesfest.«
    Ein aggressiv wirkender Ween schob sich heran. »Wie wäre es, wenn wir ihn schon mal an den Rändern anschneiden würden – nur um zu kosten, wie er schmeckt?«
    »Verschwinde, Hub-hub«, mahnte Jik-jik. »Keine Naschereien zwischen den Mahlzeiten!«
    »Los, Futter-vom-Himmel«, rief der aggressive Zwerg. »Setze deine Räder in Gang.« Er streckte eine Klaue aus, um Retief anzustupsen – und sprang mit einem Schmerzgeheul zurück, als ihm das schwere Schwert die Klauenspitze abhackte.
    »Sieh mal, was er mit meinem Hascheemesser macht!« kreischte er.
    »Du wolltest es nicht anders, Hub-hub«, meinte Fut-fut.
    »Ich habe gern viel Platz um mich«, sagte Retief und schwang das Schwert im Kreis. »Kommt mir nicht zu nahe.«
    Die Ween zogen sich zurück, fünfzig oder noch mehr dunkelglänzende Geschöpfe, die wie übergroße Ameisen herumwimmelten. Sie bildeten einen weiten Ring um Retief, dessen Panzer ein Farbklecks in dem Düster war. Hub-hub jammerte und hielt die beschädigte Klaue hoch. »Dieses Stück Fleisch kommt nicht auf meine Kauliste«, kreischte er. »Ich ernenne ihn zum Lebewesen.«
    »He, Hub-hub, bist du verrückt? Das kannst du uns doch nicht antun ...!« Die anderen protestierten im Chor.
    Jik-jik sah seinen wütenden Stammesgefährten an.
    »Er schneidet dir die Krallen, und du stellst dich auf seine Seite? Was soll das?«
    »Ich warte nicht fünf Tage, bis ich ein Stück von ihm erwische. Weg da, ihr anderen!« kreischte er. Er winkte gebieterisch mit seiner unverletzten Fangklaue. »Ich werde dem Stelzer gleich zeigen, wie man solche Leute zusammenstutzt.«
    Die Ween zogen sich zurück, enttäuscht, aber den Stammessitten

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