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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Anordnung der Eier gehört zu meinen Argumenten.«
    »Du bist sehr hoch gekrochen, um mein Nest zu erreichen, und lange hast du gebraucht«, pfiff der Rhoon. »Ich verspreche dir, daß dein Rückweg schneller vergehen wird.« Er schaukelte sich im Wind und kam noch etwas näher.
    »Vorsicht«, warnte Retief. »Der Wind deiner Rotoren bringt mich zum Niesen. Es wäre schade, wenn dabei deine Eier in die Tiefe stürzen würden.«
    »Zurück, Eierdieb! Wenn nur einer meiner Lieblinge zugrunde geht, spieße ich dich auf eine Felsnadel und lasse dich in der Sonne verdorren.«
    »Ich schlage einen Waffenstillstand vor: Du hütest dich vor heftigen Anwandlungen, und ich passe auf deine Eier auf.«
    »Du drohst mir, du unverschämter Zwerg? Du handelst mit meinen eigenen kleinen Rhoonleins?«
    »Aber ja. Wenn du dich irgendwo niederlassen könntest, würde ich dir die ganze Geschichte erzählen.«
    »Irgendeinen Grund muß es für so einen Wahnsinn geben. Ich gestehe, daß ich neugierig geworden bin.«
    Das Rhoon-Weibchen ließ sich am anderen Ende der Plattform nieder. Ihr Kopf war einen Meter breit und starrte von fünf Metern Höhe auf Retief herab.
    »Paß auf, daß du keine unvorsichtige Bewegung machst, um deine Zukunft nicht noch zu verkürzen«, dröhnte der riesige Quoppina. »Und jetzt sage mir eines: Weshalb hast du dir diese ungewöhnliche Todesart ausgewählt?«
    »Ich wollte eigentlich nicht sterben«, korrigierte Retief. »Ich suche nach einer Gruppe von Stelzern, die so etwa wie ich aussehen ...«
    »Und du glaubst, sie sind hier?«
    »Nicht ganz. Aber ich glaube, daß du mir bei der Suche helfen kannst.«
    »Ich, Gerthudion, soll bei den lächerlichen Unternehmungen eines erdgebundenen Zwergs mithelfen? Die dünne Luft der Höhen hat deine Gedanken verwirrt?«
    »Ich wette, daß du dir mein Angebot doch anhören wirst.«
    Der Rhoon streckte den Hals. »Deine Zeit wird immer kürzer, frecher Wurm!« dröhnte sie. »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?«
    »Du hast wohl die politischen Ereignisse der letzten Zeit nicht recht verfolgt?« erkundigte sich Retief.
    »Was kümmert sich Gerthudion um solche Dinge? Weit ist der Himmel, und lang sind die Gedanken der Rhoon ...«
    »Mhm. Ich bin selbst ein Anhänger der langen Gedanken«, warf Retief ein. »Aber eine Gruppe von Zwergen namens Voion haben in letzter Zeit die Gedanken vieler Leute unterbrochen ...«
    »Wie könnte ein armseliger Erdenwühler die Gedanken eines freien Rhoon unterbrechen?«
    »Das werde ich dir gleich erklären«, versprach Retief. »Stimmt es, daß ihr Rhoon sehr scharfe Augen habt?«
    »Scharf sind unsere Augen, und weit reicht unser Blick ...«
    »Und der Wind, den du machst, ist auch nicht schlecht. Schade, daß du zu groß für einen Diplomaten bist. Du könntest Friedensgespräche schnell zu einem Ende bringen. Aber, hör mal, Gertie, hast du die Rauchwolken da drüben im Wald gesehen?«
    »Natürlich«, fauchte das Rhoonweibchen. »Ein Glück, daß du an meinen Eiern stehst, sonst würde ich dich wegen dieser unverschämten Frage in den Abgrund stoßen.«
    »Es sind brennende Stammesdörfer. Die Voion wollen den Planeten erobern. Sie haben ganz bestimmte Ideen von einem guten Bürger. Kein Quoppina, der nicht zu den Voion gehört, scheint sich dafür zu eignen ...«
    »Du schweifst ab.«
    »Da die Rhoon auch keine Voion sind, werden sie sich dem Kampf anschließen müssen ...«
    »Du bist ziemlich eingebildet«, dröhnte der Rhoon. »Glaubst du, das höhenliebende Rhoonvolk würde sich in kleinliche Streitereien einlassen?«
    »Ich möchte wissen, ob deine scharfen Augen die Rhoon entdeckt haben, die in Wipfelhöhe über dem Dschungel kreisen?«
    »Ich habe sie bemerkt, und ich wunderte mich über sie«, gab Gertie zu. »Aber ein Rhoon fliegt, wo es ihm gefällt.«
    »Wirklich?« entgegnete Retief. »Diese besonderen Rhoon fliegen dahin, wo es den Voion gefällt.«
    »Unsinn! Ein Rhoon als Diener eines Zwergs, den er mit einem Bissen verschlingen kann?«
    »Sie haben im Augenblick mindestens zwei Geschwader Rhoon in ihren Diensten, und wenn sie ihre Pläne nicht ändern, werden es in nächster Zeit noch mehr werden. Du, zum Beispiel ...«
    »Gerthudion, eine Sklavin von häßlichen Schlammläufern?« Der Rhoon wirbelte drohend die Rotoren. »Nicht, solange ich lebe.«
    »Genau!« Retief nickte.
    »Was meinst du mit diesem Geschwätz?«
    »Die Rhoon, die von den Voion benutzt werden, sind tot«, sagte Retief ruhig. »Die

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