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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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möchte ich nach Tante Vulugulei sehen. Entweder ich finde sie, oder ich vernichte ihre Mörder.«
    »Gertie, ich fürchte, ihr Rhoon seid der einzige Stamm, der kämpft. Die anderen Stämme, von denen ich dir erzählte, sind zu schwach.«
    »Das macht nichts. Unser Stamm späht bereits nach dem Feind, und die Vergeltung wird kommen – ob wir Verbündete haben oder nicht.«
    »Wie lange dauert es, bis sie herkommen?«
    »Viele Stunden – wenn sie ihre Suche überhaupt aufgeben, um meinem Ruf zu folgen.«
    »Weißt du, wo der Rum-Dschungel ist?«
    »Gewiß – wenn du die Hüttenansammlung da drüben im Süden meinst, von der ungünstige Winde merkwürdige Düfte herübertragen ...«
    »Das ist der Ort. Ich muß dorthin. Und noch ein anderer Stelzer ist nach Rum-Dschungel unterwegs. Er trägt die gleiche Verkleidung wie ich. Wir können ihn unterwegs aufnehmen.«
    »Wie du willst, Tief-tief.«
    »Gertie, die Vereinigten Stämme haben sich verstreut, und ich kann nicht verlangen, daß du dein Versprechen hältst. Der Weg nach Rum-Dschungel ist gefährlich. Wir könnten auf die Luftwaffe der Voion stoßen.«
    »Dann weiß ich endlich, wo sich diese Teufel aufhalten.« Gerthudion warf den Kopf zurück. »Steig auf, Tief-tief! Ich fliege, wohin ich will – diese Schufte können mich nicht daran hindern.«

 
9
     
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Big Leon zwischen zusammengepreßten Zähnen. Er saß hinter Retief auf Gerthudions Schulterblättern. »Was tun Sie hier draußen in den Wäldern? Und wie haben Sie mich erkannt? Und wie im Namen des Großen Wurmes haben Sie diesen Menschenfresser gezähmt? Ich bin jetzt vierzig Jahre im Dschungel, aber ich habe noch nie ...«
    »Sie haben es eben nie versucht«, sagte Retief.
    »Wahrscheinlich ist es das.« Leons Stimme klang verwirrt. »Weshalb hätte ich das auch sollen?«
    »Falls Sie noch andere Fragen haben – ich werde sie Ihnen später beantworten, wenn sich alles beruhigt hat.«
    Gerthudions Rotoren surrten gleichmäßig. Der Wind zischte an Retiefs Kopf vorbei. Tausend Fuß unter ihnen erstreckte sich der Dschungel wie eine graugrüne Decke, hier und da von gelbem Licht durchflutet.
    »He, Retief!« rief Leon über das Dröhnen der Rotorblätter. »Hat Ihr Freund einen neuen Freund?«
    Retief sah nach hinten und erkannte einen Rhoon, der Gertie zu überholen versuchte.
    »Kennst du den?« rief Retief Gerthudion zu.
    Das Rhoonweibchen hob den schweren Kopf und schwang den Körper leicht zur Seite.
    »Das – das kann doch nicht sein! Tante Vulugulei!« dröhnte das Riesengeschöpf. Sofort drehte sie eine Kurve und flog dem rasch näherkommenden Rhoon entgegen.
    »Tante Vulgi!« trompetete sie. »Wo auf Quopp hast du nur gesteckt? Meine Windungen wurden schon schwach vor lauter Sorge ...«
    Der andere Rhoon riß eine Kurve, stieg hoch und flog schnell weg. Gerthudion machte sich an die Verfolgung. Ihre Reiter mußten sich bei dem schnellen Tempo festhalten.
    »Tantchen! Ich bin es, Gerthudion! Warte doch ...«
    Und dann sah Retief, wie der fremde Rhoon erneut in die Kurve ging und ihnen mit Höchstgeschwindigkeit entgegenkam.
    »Nach unten!« schrie Retief. »Es ist ein künstlicher Rhoon!«
    Gelbes Licht kam von einer Stelle am Hinterkopf des Rhoon. Das Summen einer Energiepistole schnitt durch den Raum. Big Leon riß seine eigene Pistole heraus. Ein dünner blauer Strahl schoß dem Fremden entgegen.
    »Verfehlt!« knurrte Leon. »Die Entfernung ist zu weit für eine einfache Pistole.«
    »Die anderen haben das gleiche Problem«, sagte Retief und beugte sich vor. »Gertie, es tut mir leid wegen Tante Vulugulei, aber du siehst selbst, was los ist. Versuche über die anderen zu fliegen. Sie können nicht durch die Rotoren schießen.«
    »Ich versuche es, Tief-tief«, wimmerte Gerthudion. »Meine eigene Tante ...«
    »Sie ist nicht mehr deine Tante, Gertie. Das da drüben ist ein ekliger kleiner Voion, der kostenlos herumkutschiert.«
    Gerthudions Rotoren drehten sich mühsam. »Ich kann nicht höher – nicht mit der Last ...«
    »Sag ihr, sie soll uns ja nicht abwerfen«, rief Leon. »Meine Pistole ist die einzige Waffe, mit der wir dem Kerl etwas anhaben können. Ich muß nur die richtige Schußposition haben.«
    Der Rhoon-Kadaver mit dem Voion an Bord war jetzt weit oben und kletterte immer höher. Gerthudions Abstand wurde größer.
    »Er wird jetzt jede Sekunde angreifen«, sagte Retief. »Gertie, wenn er in Schußnähe kommt, mußt du senkrecht hochsteigen,

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