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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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stehen, Malcolm.“ Aha. Offenbar gab es also noch gar keine Tätowierungen, und unser junger Fan hatte lediglich erzählt, dass sie sich welche stechen lassen wollte. Ein kleiner Unterschied.
    „Ich finde sie alle wahnsinnig toll, und wenn ich genug Geld zusammen habe, will ich mich auf dem ganzen Körper tätowieren lassen“, setzte sie hinzu. Na gut, das klang vielleicht schon ein bisschen dramatisch.
    Ein Mädchen aus dem Bondi, dessen Alter nicht erwähnt wurde, zeigte dem Reporter stolz ein grobes Tattoo auf dem Arm: „Hab ’ ich mir machen lassen, weil Bon, der Sänger, auch welche hat.“ Der Artikel endete mit einem großartigen Beispiel für Enthüllungsjournalismus: „Die Band wurde beim Zoll eineinviertel Stunden lang festgehalten und durchsucht, bevor man sie einreisen ließ.“ Ach ja? Das war uns allen neu und stimmte natürlich nicht.
    Die Riesendosis Rock’n’Roll, mit der wir im Anschluss an den gelungenen Gig in der Music Bowl ganz Australien hatten versorgen wollen, hatte ziemlich an Energie verloren. „Was soll’s, Scheiß drauf, frohe Weihnachten“ – mehr konnte ich nicht sagen, als ich schließlich nach Melbourne flog.

    Weihnachten ist zu Hause doch immer am schönsten, selbst wenn es sich um ein Zuhause wie das Prahran Hilton handelt. Meine Mutter und ihr Lebenspartner Joe Loughrey wohnten jetzt ebenfalls in der Surrey Road 1 in South Yarra, zum einen, weil Joe dort inzwischen als Hausmeister arbeitete, zum anderen, weil ihnen das Hilton tatsächlich gefiel. Mir fiel auf, dass das Haus in meiner Abwesenheit ein wenig ruhiger geworden war. Die Mieter waren nicht mehr so wild wie früher, aber vielleicht war das auch der besinnlichen Jahreszeit zuzuschreiben. Es war jedenfalls gut, im Kreis der Familie zu feiern, zu hören, was sich in der Zwischenzeit getan hatte, und die Geschenke zu verteilen, die ich mitgebracht hatte. Schließlich wollten wir ja alle froh und munter sein.
    Ich kam Heiligabend in Melbourne an und hatte mir eigentlich vorgenommen, mich zu entspannen, nach den ziemlich intensiven und erlebnisreichen letzten 20 Monaten die Füße hochzulegen und die kleine Auszeit zu genießen. Hörte sich theoretisch ja auch gut an, dieser Plan. Doch dann stellte ich fest, dass ich nicht in der Lage war, loszulassen. Ich war permanent angespannt und stand total unter Strom. Am meisten trieb es mich um, dass ich mich überhaupt nicht zu Hause fühlte. Am schlimmsten war es jeden Abend gegen halb neun oder neun, wenn normalerweise Konzertbeginn gewesen wäre. Immer wieder hatte ich dieses unbestimmte Erwartungsgefühl, dass irgendwas passieren müsste, und wenn dann nichts geschah, wurde ich ganz kribblig.
    Das Problem löste ich, indem ich meinen Kumpel Graham Kennedy aufstöberte und mit ihm durch die Stadt zog, aber so richtig. Wir statteten dem guten, alten Station Hotel einen Besuch ab, aber auch allen anderen Pubs in unserem Viertel, und ich kam zu den Gigs mit, bei denen Graham spielte. Jetzt war er es, der mich mitnahm, und das war eine nette Abwechslung. Es war mir einfach nicht möglich, abends in der Wohnung zu sitzen. Was als Auszeit begonnen hatte, wurde ein endloses Besäufnis, und schon bald stürzte ich jeden Abend so richtig ab. Am folgenden Tag wachte ich gegen Mittag auf, machte mich frisch und ging die 200 Meter bis zur nächsten Kneipe, dem Court Jester auf der Chapel Street in Prahran, genehmigte mir einen kleinen Imbiss und ein paar erste Bierchen zum Runterkommen. Der nächste Gang bestand dann aus Whisky-Cola. Am späten Nachmittag kehrte ich ins Prahran Hilton zurück, schlief den Mittagsrausch aus, aß mit meiner Mutter und Joe zu Abend und zog dann wieder mit Graham los.
    Als Graham und ich bei einem kalten Bier und einem Scotch in der vorderen Bar des Station Hotels saßen, nutzte ich die Gelegenheit, um die jüngste Vergangenheit Revue passieren zu lassen. In den letzten anderthalb Jahren war eine Menge geschehen. Ich saß nur ein paar Schritte entfernt von der Stelle, an der ich damals das Bierglas ins Gesicht bekommen hatte, bevor ich dann auf dem Fußweg draußen Blut spuckend wieder zu mir gekommen war. Und hier hatte auch meine Zeit mit AC/DC begonnen, obwohl ich von den Besitzern des Station Hotels, Albert und Marino, beinahe rausgeworfen worden wäre. Als ich zur Band stieß, stand es finanziell so schlecht um AC/DC, dass Phil sich Rundhölzer aus dem Heimwerkermarkt kaufte, weil er sich keine richtigen Trommelstöcke leisten konnte. Und nun

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