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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ich sah die schattenhafte Gestalt des Blutsaugers vor mir.
    Wie durch ein Wunder war die Kerze nicht verlöscht, sie beleuchtete nach wie vor unseren Kampfplatz.
    Wahllos trat ich zu. Einmal, zweimal. Mein Fuß landete in etwas Weichem. Eine Hand streifte mein Gesicht, der Vampir taumelte, von meinen Treffern angeschlagen, zurück.
    Ich stieg aus den letzten beiden Seilen. Schwankend stand ich da. Dann kam er.
    Es ist gar nicht so einfach, auszuweichen, wenn man die Hände auf dem Rücken gefesselt hat. Deshalb packte ich es auch nicht ganz. Die Schulter des Vampirs drosch mich buchstäblich zurück.
    Zu weit zurück, denn da war der Rand des Speichers. Mir erging es so wie dem Blutsauger.
    Plötzlich trat ich ins Leere.
    Ein Schrei löste sich aus meiner Kehle, ich wuchtete meinen Körper noch nach vom, und hatte das Glück, mit den Füßen zuerst aufzukommen.
    Trotzdem wurde die Landung hart. Entsetzlich stark zuckten die Schmerzen auf. Die Aufprallwucht konnte ich nicht mehr abfangen und fiel zu Boden, wobei ich in dein engen Gang liegen blieb.
    Es gelang mir, mich auf die Seite zu drehen. Ich würde zwar ein paar blaue Flecken abbekommen, aber ich war sehr glücklich gefallen. Zudem hatte sich auch mein ständiges Training bezahlt gemacht.
    Ich lag halb auf der Seite, konnte nach oben schauen und sah dort meinen Gegner stehen.
    Am Rand der Luke hielt er sich auf und schleuderte mir sein höhnisches Lachen entgegen.
    Verdammt, der bekam mich doch noch. Im gleichen Moment hörte ich die Stimme. Es war eine Frau, die vom Anfang des Ganges rief: »Ist hier jemand?«
    Auch der Vampir hatte sie vernommen. Er sprang nicht nach unten, sondern blieb am Rand des Balkens stehen und drehte den Kopf.
    Ich richtete mich auf, gelangte in eine sitzende Stellung und rief um Hilfe.
    »Kommen Sie her! Kommen Sie schnell!«
    Diese Frau konnte meine Rettung bedeuten. Auch wenn ich sie in Gefahr brachte, musste ich es wagen.
    Schattenhaft erkannte ich ihre Gestalt. Sie ging viel zu langsam, traute sich nicht so recht, und auch der Vampir sprang noch nicht.
    »Beeilen Sie sich!« rief ich noch einmal. »Bitte, machen Sie schnell, schnell.«
    Das verstand sie.
    Sie rannte jetzt durch den Gang, ihre Gestalt tauchte vor mir auf, und da stieß sich auch der Blutsauger ab.
    »Vorsicht!«
    Ich warnte durch meinen Schrei die Frau, die instinktiv richtig reagierte.
    Sie presste sich gegen die Stallwand. Der Vampir hatte sie mit seinem Sprung treffen wollen, doch durch diese Reaktion verfehlte er sie und sprang daneben.
    Ihm erging es nicht besser als mir. Die Wucht riss ihn von den Beinen.
    Zudem konnte er auch nur einen Arm bewegen, und er lag schließlich auf dem Rücken.
    »Schnell!« trieb ich die Frau an.
    Ich sah sie jetzt besser. Sie war klein und schon älter. Sicher älter als fünfzig, und sie schaute mich aus großen Augen an.
    Mit der Beretta konnte sie sicherlich nicht umgehen. Mein Kreuz war von der Kleidung verdeckt. Es würde wirklich zu lange dauern, es hervorzuholen.
    Blieb der Dolch!
    »Ich bin gefesselt, habe ein Messer, rasch, nehmen Sie es, im Gürtel, beeilen Sie sich…«
    Mir blieb keine Zeit, einen Satz zu formulieren, ich konnte nur hoffen, dass mich die Frau verstanden hatte und richtig reagierte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich unsere Blicke. Sicherlich bemerkte sie das Flehen in meinen Augen, die stumme Bitte, und ich fühlte ihre Finger auf meinem Körper.
    Dann hatte sie den Dolch.
    Im nächsten Augenblick war der Vampir da. Mit einer Hand riss er die Frau zurück, die auch hintenüberfiel, aber gleichzeitig ihren rechten Arm nach oben jagte.
    Ob die Bewegung gesteuert war oder nicht, niemand wusste es, ich am allerwenigsten. Aber sie hatte Erfolg. Der geweihte Silberdolch drang dem Vampir schräg in die Brust.
    Wie von einem Blitzstrahl getroffen, zuckte er hoch. Er ließ die Frau sofort los und taumelte zurück. Dabei schlug er gegen die Gangwand, mal rechts, mal links. Er torkelte wie ein Betrunkener zurück und hatte eine Hand um den Griff des Dolches gekrallt, ohne ihn jedoch aus dem Körper ziehen zu können.
    Ich sah ihn nur noch als Schattenriss, und ich bemerkte, wie er plötzlich fiel. So schnell, als hätte ihm jemand die Beine unter dem Körper weggezogen.
    Schwer schlug er auf.
    Ich blieb zwar sitzen, sackte jedoch zusammen. Ich hatte es überstanden und lebte noch. Allerdings nicht aus eigener Kraft, sondern weil mir eine wildfremde Person geholfen hatte.
    Es war wirklich Glück

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