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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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war sie schön, aber betrunken gewesen, mit einem verzogenen Schmollen auf den Lippen. Diesmal gab es kein Schmollen, nur große, ängstliche Augen und ein kleines, nervöses Lächeln.
    »Ich habe fast gehofft, Sie nicht anzutreffen«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Bei Entschuldigungen bin ich nicht sehr gut – besonders bei persönlichen Entschuldigungen nicht.«
    »Ich finde, Sie machen das ganz hervorragend.«
    »Ach, Sie meinen die kleine Scheune.« Sie tat das Geschenk mit einer Handbewegung ab. »Das war leicht. Ich habe Ihren Freund Alex gefragt. Wir haben uns in den letzten Tagen hin und wieder unterhalten.«
    Deswegen war der stämmige Schwerweltler heute Abend mit einem verschwörerischen Grinsen ausgegangen. Deshalb also hatte er die anderen ohne ersichtlichen Grund immer wieder in die Rippen gestoßen.
    »Vermutlich hat er Ihnen auch erzählt, dass ich heute Abend an Bord bin.«
    Brijit lachte. »Ist das schon Hochverrat?«
    Sten blickte auf ihr langes, fließendes Haar und auf den ebenso fließenden Körper. »Nein, vermutlich nicht.«
    Auf unerklärliche Weise entwickelte sich auf dem kurzen Spaziergang zu ihrem A-Grav-Gleiter eine seichte, doch angenehme Unterhaltung, die offensichtlich keiner der beiden mit einem Dankeschön und auf Wiedersehen abbrechen wollte; das wiederum führte zu einer Einladung zum Abendessen in diesem exklusiven Restaurant, auf das, da war sich Sten ziemlich sicher, sogar Marr und Senn von der Erstwelt neidisch wären.
    Das exotische Café lag im Freien, direkt an eine private Landebucht angrenzend. In seiner Mitte befand sich ein Biergarten, in dem sich die Gäste versammeln und unterhalten und trinken konnten, während ihre Bestellungen in große Mitternachtspicknickkörbe gepackt wurden. Rings um den Biergarten herum standen viele kleine, blasenförmige Kleinstfahrzeuge mit undurchsichtigen Scheiben. In jedem dieser Fahrzeuge fanden zwei Leute und ein Picknickkorb bequem Platz.
    Sten wunderte sich nicht darüber, dass Brijit vorbestellt hatte. Sie warteten eine knappe Stunde in dem stillen Garten, unterhielten sich, nippten an ihren Drinks und schauten zu, wie die Blasen langsam in der Nacht verschwanden, um das Restaurant wie Glühwürmchen auf wechselnden Umlaufbahnen zu umkreisen.
    Sten erzählte ihr so gut es ging von sich, wobei er die Jahre bei Sektion Mantis geflissentlich und mit geschickt überspielter Verlegenheit übersprang. Er staunte selbst, dass er auf diese Weise auf seine Lügen reagierte. Das Versteckspiel und die Lügen steckten so tief drinnen, dass sie zu einem Teil seiner selbst und somit fast Wirklichkeit geworden waren. Vielleicht lag es auch an der warmen Nacht und dem hervorragend gekühlten Wein.
    Brijit plauderte über sich und ihre Jugend als Flotten-Kind, die es mit sich brachte, je nach den Beförderungen ihres Vaters von einem System zum anderen zu ziehen. Obwohl er sich nicht ganz sicher sein konnte, hatte Sten den Eindruck, als fühlte sie sich in dem Pomp, mit dem van Doorman sein Kommando führte, nicht sehr wohl. Ein Unwohlsein, das Hand in Hand mit Schuldgefühlen hinsichtlich dieses Unwohlseins ging.
    Schließlich wurden sie zu ihrer eigenen kleinen Blase geführt. Sie stiegen ein, die Frontklappe schloss sich leise über ihnen, und dann hoben sie ab.
    In dem Korb fanden sich an die hundert verschiedene Köstlichkeiten, alle in mundgerechten Happen und jedes einzelne mit einem anderen Geschmack.
    Beim Brandy erzählte Brijit Sten den Rest ihrer Geschichte. Natürlich hatte es auch einen Liebhaber gegeben.
    »Ich glaube, er war der bestaussehendste Mann, dem ich je begegnet bin«, sagte sie. »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Er war nicht der Typ mit den dicken Muskeln. Eher schlank. Schlank und drahtig. Und dunkelhaarig.« Sie machte eine kleine Pause. »Er war ein Tahn.«
    Plötzlich fügte sich für Sten alles zusammen. Die Tochter des Admirals und ihr Tahn-Liebhaber. Sten konnte sich vorstellen, wie van Doorman eine derartige Situation bereinigt hatte: bestimmt sehr schmerzhaft für beide Seiten. Außerdem hatte er garantiert dafür gesorgt, dass seine Tochter die Sache niemals vergaß.
    »Dazu nur eine Frage«, sagte Sten.
    »Sie meinen bestimmt Rey.«
    »Richtig. Rey. Ich dachte, Sie beide seien verlobt.«
    »Rey glaubt, wir seien verlobt. Vater weiß, dass wir verlobt sind. Was jedoch mich betrifft …« Sie unterbrach sich und blickte auf die Lichter von Cavite hinunter.
    »Ja?«
    »Ich halte Rey für einen

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