Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
für den Morgen einen Linienflug zurück nach Düsseldorf. Ohne Frühstück verließ sie um acht Uhr das Hotel, fuhr von der Station Green Park neben dem Hotel mit der U-Bahn nach Heathrow, von wo sie mit British Airways nach Düsseldorf gebracht wurde.
Erst zuhause löste sich der Knoten in ihrem Hals. Sabine Sadler warf sich auf ihr Bett und heulte, bis ihr die Tränen versiegten.
Moishe Shaked tat es beinahe körperlich weh, seinen beiden Kollegen berichten zu müssen, dass nach Ahmed Falouf auch Siddiqui M. als Informationsquelle ausgefallen war.
„Unser Kontaktmann dort war schon auf dem Weg zu Siddiqui, um ihn direkt zu rekrutieren, als Siddiqui festgenommen wurde,“ sagte er, als Itzak Salomonowitz und Ezrah Goldstein in seinem Bürozimmer Platz genommen hatten. „Wir hätten genügend Material gehabt, um ihn zur Mitarbeit zwingen zu können.“
„Was geschieht mit ihm?“ fragte Goldstein.
„Sie werden ihn foltern. Er kann aber nicht viel erzählen! Er wusste todsicher nicht, dass Falouf für uns tätig war! Und dann wird er wegen Mordes gehenkt.“
„Und? Hat er Falouf umgebracht? Vielleicht, weil er doch gemerkt hat, dass Falouf für uns arbeitete?“
„Das glaube ich nicht. Wüsste Siddiqui das, würde er es sofort als Erklärung für seine Tat nutzen. Damit könnte er sich zum Helden machen. Wenn er denn überhaupt der Täter war.“
„Gibt es daran Zweifel?“ fragte Itzak. „Die Amerikaner sagen, dass Faserspuren, DNA, Erdspuren an dem Laken, eindeutig darauf hinweisen, dass Falouf in Siddiquis Wohnung ermordet worden sein muss!“
„Alles deutet auf Siddiqui hin, es sei denn, es wäre noch jemand Dritter dort gewesen. Dafür gibt es aber keinerlei Hinweise. Offenbar haben die zwei einen Pornofilm geguckt. Die DVD war ja noch da. Deutsches Produkt. Theresa Orlowski. Es gab keine Spuren, die auf homoerotische Handlungen hingewiesen hätten. Aber Falouf hatte eine Ejakulation, bevor er erstickt wurde. Direkt in seine Hosen. Die Knochenbrüche stammen von dem Fall aus dem Fenster.“
„Wie kommen die zwei Galgenstricke an eine deutsche Porno-DVD?“ fragte Goldstein. „Einfuhr und Besitz werden doch schwer bestraft!“
„Vermutlich hat Naqui ul Haq die DVD mitgebracht. Dafür gibt es jedoch keinen Beweis. Ul Haq hat für die Mordnacht ein einwandfreies Alibi. Er hat Zeugen, die bestätigen, dass er die ganze Nacht betend in einer Koranschule verbracht hat.“
Die Tests mit dem ersten kleinen U-Boot mit dem Namen Tzabeh verliefen plangemäß. Die für die Systemprüfungen großzügig angesetzte Zeit konnte um mehrere Wochen unterschritten werden. Jetzt standen die Seeerprobungen bevor.
Zweieinhalb Tage lang waren an der Pier in Bremen die beiden Diesel unablässig gelaufen, um die unten im Boot befindlichen Bleibatterien aufzuladen. Vorräte waren an Bord genommen worden. Da es sich um eine Probefahrt der Werft handelte, war neben Leutnant Khalid lediglich noch ein aus der ägyptischen Marine rekrutierter Offizier an Bord, Unterleutnant Amer Massawi.
Neben dem Begleitschiff der Werft, einem ausgemusterten umgebauten Versorgungsschiff der Deutschen Marine, der Seespatz, von dem aus die Tests überwacht wurden und auf dem die Experten der Hersteller sämtlicher wesentlichen an Bord installierten Systeme mitfuhren, war das winzige Boot kaum zu sehen. Da der Bootskörper von den grauen Wellen der Weser überdeckt war und lediglich der dunkelgrüne Turm des Bootes aus dem Wasser ragte, hätte ein ungeübtes Auge die Tzabeh, die backbord an der Seespatz vertäut den Fluss hinabfuhr, nicht erkannt. Dennoch sollte es später eine Reihe von Fotografien geben, die mit starken Teleobjektiven vom Flussufer aus geschossen worden waren und die den kleinen Konvoi zeigten. In der Mündung der Weser drehten die beiden Schiffe ab nach Westen und fuhren geradewegs in die Basis der Deutschen Marine nach Wilhelmshaven im Jadebusen, wo für die kommenden Tage weitere Feineinstellungen der Sensoren und der Instrumente des Bootes geplant waren.
Erst innerhalb des Jadebusens wurde die Tzabeh von dem Begleitschiff gelöst, und erstmals fuhr das kleine Boot mit eigener Kraft einige Drehkreise, und ging dann auf Sehrohrtiefe, um die zuvor gefahrenen Manöver zu wiederholen. Als die Tzabeh am frühen Abend an der Pier vertäut wurde, legte sich die Seespatz seewärts neben sie. Vom Wasser aus war das Boot nicht zu sehen, vom Ufer aus nur, wenn man direkt an der Pier stand und auf das Boot hinunter
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