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Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen

Titel: Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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– die Augen vor lauter Lachen nur noch Schlitze, die Mundwinkel verschmitzt verzogen – und Gabriele hatte längst allen Gram vergessen.
    »Wollten wir nicht eigentlich nach den Raketen suchen?«, gluckste Sina.
    »Ach, pfeif egal. Das machen wir besser, wenn wir nüchtern sind.« Kichernd und sich gegenseitig stützend, torkelte das gut gelaunte Paar durch den dunklen, verregneten Wald.
    Den Ausgang des Bunkers hatten die Frauen nur mit Mühe gefunden – und sich dabei fast totgelacht. In der schmalen Schneise vorm Tor, dort, wo sie viele Tage zuvor den Blindgänger entdeckt hatten, legte sich Sina flach. »Voll auf die Schnauze«, wie sie es selbst ausdrückte und dabei abermals in lautes Lachen ausbrach.
    Ihr eigener Sturz erinnerte sie schlagartig wieder an Gabrieles unsanfte ›Wasserung‹ im Bunker. Während sie durch das Unterholz wankte, prustete sie: »Sah wirklich zu komisch aus, wie du mit ausgestreckten Beinen in der Pampe gesessen hast! Dazu deine bierernste Miene!« Sie imitierte Gabrieles Gesichtsausdruck, nur um gleich wieder loszulachen.
    »Wenn ich eine Lungenentzündung bekomme, setze ich dich in eine mit Eiswasser gefüllte Badewanne! Glaub nicht, dass du ungeschoren davonkommst«, drohte Gabi im Spaß. Sie erreichten den Lieferwagen, Gabriele kramte sogleich in ihrer Jackentasche nach dem Schlüssel. »Wo habe ich diese Mistschlüssel?«
    »Lass dir Zeit beim Suchen, ich muss sowieso noch schnell in die Büsche.« Sina verschwand in der Dunkelheit.
    Gabriele rief ihr hinterher: »Verlauf dich bloß nicht! Das würde mir heute noch fehlen!«
    Aus einem Busch unweit des Wagens ertönte als Antwort ein weiteres Kichern. Während Gabriele die Autotür öffnen wollte, stockte sie und sah auf. Motorengeräusche! Am anderen Ende der Lichtung, in der die Frauen ihren Wagen abgestellt hatten, nahm Gabriele schwache Lichter wahr. Sie starrte in die Dunkelheit, darum bemüht, mehr zu erkennen.
    Sekunden später sah sie es ganz deutlich: Zwei Autos fuhren ohne Licht auf das Gelände. Sie hielten direkt auf Gabriele zu. Die Fahrzeuge waren gut 500 Meter entfernt. Gabriele beobachtete die Wagen gebannt und zischte in Richtung Busch: »Sina! Beeil dich!«
    »Was is ’n?«, tönte es zurück.
    Inzwischen hielten die Wagen an. Ungefähr 300 Meter entfernt. Vier Gestalten stiegen aus. Oder waren es sogar fünf? Gabriele kniff die Augen zusammen, um in der Finsternis mehr zu erkennen. Die Unbekannten traten zusammen, besprachen offenbar etwas miteinander. Dann setzten sie sich in Bewegung – in die entgegengesetzte Richtung, fort von Gabrieles Transporter. Sie haben uns also nicht bemerkt, durchfuhr es Gabriele erleichtert. Sie atmete auf. Doch nur für einen Moment. Dann erst realisierte sie, wohin die Gestalten gingen – ihr Weg führte direkt zum Bunkereingang. Gabrieles Miene verfinsterte sich: »Nein! So haben wir nicht gewettet!«
    Sina kam aus dem Busch und zupfte Hose und Bluse zurecht. »Was los ist, habe ich gefragt!«
    »Fünf waren es! Fünf Männer!« Gabriele deutete aufgebracht in Richtung Wald und blickte sich dann suchend um.
    »Nun mal langsam. Fünf Männer? Du würdest heute nicht mal mehr einen verkraften können!«
    Gabriele schwang den Kofferraumdeckel auf, griff sich einen großen Schraubenschlüssel. »Sie sind zu unserem Bunker gegangen! Das sind meine Vermeers! Ich habe die Liste gefunden!«
    Sina hielt ihre Freundin besorgt am Arm fest. »Ist dir der Sturz nicht bekommen?« Und besorgt mit einem Nicken in Richtung Schraubenschlüssel: »Was hast du damit vor?«
    »Außer mir kommt keiner an die Gemälde!« Gabriele machte sich los und lief auf den Wald zu. »Das werde ich denen klarmachen!«
    »Und ich dachte, ich wäre betrunken«, sagte Sina mehr zu sich selbst, eilte ihrer Freundin dann aber sofort nach. »Wir wollten zurück zur Pension. Deine blöden Van Dammes laufen dir nicht weg!«
    »Da sind fünf Männer im Wald! Was suchen die an meinem Bunker?«
    Sina überholte, tänzelte dann rückwärts vor Gabriele her: »Fünf Typen? Meine Güte, Gabi, wir sind nur zu zweit! Und nicht wirklich nüchtern!«
    »Meine Vermeers.«, murmelt Gabriele düster und ging entschlossen weiter.
    »Sie spinnt! Ist total durchgeknallt! Mehr noch als ich selbst! Scheiß-Alkohol!« Schweren Herzens folgte Sina ihrer Freundin tiefer in den Wald.
    Die schmale, bewachsene Schneise vorm Bunkereingang hatten sie schnell erreicht. Von den Unbekannten keine Spur! Gabriele stürmte zum Stahltor, wollte

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