Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)
Häusern gelebt hatten, an denen sie im French Quarter vorbei kamen – Piraten, Glücksspieler, Voodoo-Priesterinnen, Bordellmütter und Ganoven sowie einige berühmte Schriftsteller und Dichter. Seine Geschichten waren so schillernd, dass Belle den Verdacht hatte, dass einiges erfunden oder zumindest stark übertrieben war, aber das machte nichts – sie genoss seine Gesellschaft und den schönen, warmen Tag.
Martha hatte ihr erzählt, dass es bald richtig heiß werden würde. Sie hatte gesagt, dass die Stimmung, wenn die Leute zu faul zum Arbeiten waren, explosiv wurde. Manche Menschen machte die heiße, schwüle Luft sogar wahnsinnig. Eine derartige Hitze konnte Belle sich nicht vorstellen. Sie erinnerte sich an Temperaturen zu Hause in England, bei denen die Butter schmolz und die Milch sauer wurde, aber das kam nur an sieben oder acht Tagen im ganzen Jahr vor.
Serge kaufte für sie beide eine Eiswaffel, und sie setzten sich in den Grünanlagen am Jackson Square auf eine schattige Bank. In diesem Teil des French Quarter war Belle erst ein, zwei Mal gewesen, und es gefiel ihr sehr gut. Hier war es ruhig und friedlich, ganz anders als in der Basin Street, wo ständig Lärm und hektisches Getriebe herrschten.
Ein paar Straßenmusikanten spielten, ein schwarzes Mädchen führte auf einem Brett Steptanz vor, und eine seltsam aussehende Mulattin, die ein rotes Satincape über einem Spitzengewand trug, das wie ein altes Hochzeitskleid aussah, las mit Hilfe von ein paar Holzstäbchen, die sie in die Luft schleuderte, die Zukunft.
Etliche der Männer, die rund um den Platz schlenderten, würden wahrscheinlich später am Tag in den Bezirk gehen; vielleicht warenauch viele der hübschen jungen Frauen, die unter ihren gerüschten Sonnenschirmchen spazieren gingen, am Abend Huren. Aber jetzt sahen sie nicht danach aus. Wenn Belle sich umschaute, sah sie Leute in der Nachmittagssonne auf ihren schönen Schmiedeeisenbalkonen sitzen und Mütter mit ihren Babys spielen. Sie konnte Pärchen miteinander plaudern und Ball spielende Kinder toben hören, und es schien, als könnte nichts den Frieden in diesem Viertel stören.
Serge stellte ihr keine Fragen, nicht einmal nach ihrer Herkunft oder wie sie bei Martha gelandet war. Er sprach über allgemeine Dinge und erzählte ihr noch mehr amüsante Geschichten, aber er hielt die ganze Zeit ihre Hand und streichelte sie, und alles, woran sie denken konnte, war, wie sehr sie sich danach sehnte, von ihm geküsst zu werden.
Sie waren gegen drei bei Martha aufgebrochen, und es war fast fünf, als Serge sagte, er würde sie in seine Wohnung bringen und ihr Pfefferminztee machen. Inzwischen hatte Belle das Gefühl, dass sie in Ohnmacht fallen würde, wenn er sie nicht bald küsste.
Sie musste nicht lange warten. Kaum waren sie in seiner kleinen Wohnung mit den dunklen, hölzernen Fensterläden, nahm er sie schon in die Arme. Als sich seine Lippen auf ihre senkten, schien sie jede Willenskraft zu verlieren. Sie wünschte sich nichts mehr, als von Serge besessen zu werden.
»Schöne, schöne Belle«, murmelte er, während er ihr Kleid aufhakte und dabei mit seinen Lippen über ihren Nacken strich. »Du bist wie für die Liebe geschaffen, dein Haar, deine Haut, dein Körper, alles ist vollkommen. Und ich werde dir zeigen, wie schön es für dich sein kann. Du magst als junges Mädchen hergekommen sein, aber gehen wirst du als Frau.«
Als er sich vorbeugte, um ihre Brüste zu küssen, und murmelte, dass auch sie vollkommen wären, hätte Belle ihm gern geglaubt, dass er das noch nie zu einem anderen Mädchen gesagt habe und dass er drauf und dran sei, sich in sie zu verlieben. Ihr war klar, dass das alles nicht stimmte, dass er nur ein Schauspieler war, der seineRolle exzellent spielte, aber es machte ihr nichts aus, denn er weckte Gefühle in ihr, die sie sich nie hätte träumen lassen.
Schnell und geschickt zog er sie aus und führte sie zum Bett. Er selbst war bis auf sein Jackett, das er beim Hereinkommen abgelegt hatte, noch vollständig bekleidet. Auf dem Bett küsste er sie noch leidenschaftlicher als zuvor und liebkoste sie zwischen den Beinen. Das Erstaunliche war, dass sein Streicheln und Tasten, das bei den Männern in Paris so widerwärtig und schmerzhaft gewesen war, sich unvorstellbar schön anfühlte.
Seine Lippen glitten über ihren Körper, über ihre Brüste, ihre Arme, ihren Bauch, und sie bog den Rücken durch, weil sie mehr wollte. Er hatte in ihrer Vagina
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