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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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anfing, ihn auszuziehen.
    Nach einer Stunde dachte Belle ernsthaft daran, Bernard seinehundert Francs zurückzugeben, ihm für das Essen und den Theaterbesuch zu danken und die Flucht zu ergreifen. Sie hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, ihn zur Ejakulation zu bringen, aber nichts funktionierte. Sein Glied blieb schlaff, und er blieb stumm.
    Das üppige Essen und der Wein sowie der Champagner machten Belle schläfrig, und außerdem wurde ihr allmählich kalt. Schließlich musste sie sich eingestehen, dass sie versagt hatte. Sie setzte sich im Bett auf und zog Bernard liebevoll an ihre Brust, um ihm zu sagen, dass sie sich geschlagen geben musste.
    Er aber fing sofort an, wie ein hungriges Baby an ihrer Brust zu saugen, und als sie ihre Hand zu seinem Glied wandern ließ, stellte sie fest, dass es plötzlich hart geworden war. Bernard stöhnte, als sie es berührte, und saugter noch fester an ihrer Brust. Belle war so ermutigt, dass sie es fester in die Hand nahm. Sie fand es ein bisschen merkwürdig, dass er nur auf diese Kombination von Brustsaugen und Masturbation ansprach, aber sie war so erleichtert, endlich zu wissen, worum es ihm ging, dass es ihr egal war.
    Er kam innerhalb weniger Minuten, und erst in diesem Moment fand er seine Stimme wieder und nannte sie »Amme«. Als sie ihn ansah, standen Tränen in seinen Augen.
    Zehn Minuten später schlief er tief und fest, das Gesicht immer noch an ihre Brust gepresst. Sie fragte sich, wer die Amme sein mochte und wie alt er wohl gewesen war, als er ein ähnliches Erlebnis mit ihr gehabt hatte. Belle hatte den starken Verdacht, dass er noch nie normalen Sex mit einer Frau gehabt hatte, und wünschte, sie hätte ihn gefragt, ob er verheiratet war und Kinder hatte. Sie wusste nichts Persönliches über ihn.
    Sie wartete bis Viertel nach zwölf, dann wand sie sich unter ihm hervor, stand auf und zog sich an. Sie schrieb ihm noch eine kurze Nachricht, um sich für den schönen Abend zu bedanken, legte den Zettel aufs Kopfkissen und schlich leise hinaus.
    Der Türsteher war ein anderer als der, der ihr vorhin den Weg zum Restaurant gezeigt hatte, aber falls er es merkwürdig fand, dass eine Frau so spät am Abend noch ausging, ließ er es sich nichtanmerken. Er half ihr in die Droschke und lächelte erfreut, als sie ihm ein Trinkgeld gab, also war es für ihn vielleicht nichts Ungewöhnliches.
    Während die Droschke durch die leeren Straßen rumpelte, strahlte Belle vor Glück. Sie hatte in einer Nacht mehr verdient als die meisten Frauen in einem Monat; sie hatte ein fantastisches Abendessen und einen netten Theaterbesuch gehabt und außerdem Bernard gegeben, was er sich wünschte. Achtbare Bürger mochten so etwas geschmacklos und verdorben finden, aber was andere dachten, kümmerte sie nicht. Sie hielt es für eine gute Tat, einem Mann mit sexuellen Problemen zu helfen.

KAPITEL 28
    Der Januar ging in den Februar über, und schließlich war es März, und Belle wohnte immer noch im Hôtel Mirabeau und verdiente immer noch für jedes von Pascal arrangierte Treffen mit einem Mann hundert Francs.
    Sie war in ein größeres und helleres Zimmer im ersten Stock umgezogen, zu dem ein winziger Gusseisenbalkon mit Blick auf die Hinterhöfe und Gärten gehörte. Sie hatte noch mehr Kleider, Hüte und Schuhe gekauft, genug Französisch gelernt, um ein einfaches Gespräch zu führen, und kannte sich in Paris fast so gut aus wie eine Einheimische.
    Falls Gabrielle Herrison ahnte, womit ihr englischer Gast seinen Lebensunterhalt verdiente, schien es ihr nichts auszumachen. War sie morgens schon auf, wenn Belle zurückkam, gab es immer Kaffee und Croissants, auch wenn es noch keine offizielle Frühstückszeit war. Außerdem bot sie an, Belles Wäsche zu waschen, und Belle revanchierte sich jede Woche mit einem Blumenstrauß. Gabrielle war nicht sehr gesprächig, aber gelegentlich machte sie eine freundliche Bemerkung oder lächelte, und allein daran spürte Belle, dass die Frau sie gern hatte.
    Belle hätte gern mehr über ihre Wirtin erfahren. Sie witterte ein aufregendes Geheimnis, weil Gabrielle ihr erzählt hatte, dass die Bilder in der Halle von einem Freund stammten, der inzwischen gestorben war. Belle war sich sicher, dass der Maler Gabrielles Liebhaber gewesen war, denn ihre Augen wurden jedes Mal feucht, wenn ihr Blick auf den Bildern ruhte. Sie hoffte, dass Gabrielle ihr irgendwann mehr erzählen würde.
    An drei bis vier Abenden in der Woche ging Belle mit Herren aus.

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