Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)
französischen Wortschwall, der folgte, konnte Noah nur den Namen Pascal verstehen.
Der Bestatter nickte. Anscheinend war ihm Pascal bekannt. Etienne stellte Noah als John Marshall vor und redete weiter. Das Gespräch dauerte ungefähr fünf Minuten, wobei hauptsächlich Etienne das Wort führte. Dann schüttelte er dem Mann die Hand, bevor er sich an Noah wandte und ihm mitteilte, dass sie am nächsten Morgen, nachdem sie mit den anderen Familienmitgliedern gesprochen hätten, wiederkommen und alles arrangieren würden.
Noah schüttelte dem Bestatter die Hand, verabschiedete sich und verließ mit Etienne den Laden.
»Pascal ist der Bruder seiner Frau«, sagte Etienne, sowie sie ein Stück entfernt waren. »Ich denke, er ist immer noch Partner, weil Garrow etwas in der Art erwähnte, dann aber abrupt abbrach.Wahrscheinlich hat Pascal das Gefühl, ein gutes Stück in der Welt weitergekommen zu sein, und will nicht mehr mit einem trüben kleinen Laden wie diesem in Verbindung gebracht werden.«
»Das überrascht mich nicht. Ich würde es auch verheimlichen, wenn ich Partner in einem solchen Betrieb wäre!«
»Ich wette, er verdient nicht schlecht damit. Das ist ein Laden für arme Leute, und die neigen dazu, viel Geld auszugeben, um ihre Angehörigen würdevoll zu verabschieden, auch wenn sie es sich eigentlich nicht leisten können.«
Noah wusste, dass Etienne recht hatte. In seiner Zeit als Ermittler für die Versicherung hatte er dieselbe Erfahrung gemacht. »Wo Pascal wohnt, haben Sie wohl nicht zufällig erfahren, oder?«
»Es muss hier in der Nähe sein. Ich habe Garrow beiläufig gefragt, ob er Pascal öfter sieht, und er sagte, dass sein Schwager gelegentlich auf dem Heimweg von der Arbeit auf einen Sprung vorbeikommt. Aber ich hatte den Eindruck, dass er ziemlich verbittert ist. Er findet wohl, dass Pascal nicht genug zum Geschäft beiträgt. Dann hat er noch gesagt, dass er uns etliche schöne Särge zeigen kann und uns einen guten Preis machen wird.«
Die zwei Männer aßen in einem kleinen Café zu Mittag und sprachen darüber, dass sie kaum Fortschritte machten. Noah meinte, er würde zum Petit Journal gehen, wo man ihn schon erwartete.
»Ich rede mit dem Chefredakteur – er weiß im Großen und Ganzen, warum ich hier bin – und frage ihn, ob er irgendetwas über Pascal oder Garrow weiß. Wahrscheinlich wird er jemanden beauftragen, im Zeitungsarchiv zu stöbern. Wenn sie damit rechnen, eine saftige Story zu bekommen, geben sie sich bestimmt Mühe.«
»Gute Idee«, sagte Etienne. »Aber erwähnen Sie bitte nicht meinen Namen! Ich gehe nachher zum Ritz , warte, bis Pascal Feierabend hat, und folge ihm.«
»Er hat mir gesagt, dass er bis acht Uhr Dienst hat«, erklärte Noah. »Sollen wir uns um diese Zeit dort treffen?«
Etienne schüttelte den Kopf. »Das ist nicht ratsam. Pascal kennt Ihr Gesicht. Warten Sie lieber im Mirabeau .«
»Aber was ist, wenn Sie Hilfe brauchen?« Noah wirkte beunruhigt. »Dann weiß ich nicht einmal, wo Sie sind.«
Etienne sah Noah eindringlich an. »Ich habe als Erwachsener einen Großteil meines Lebens damit verbracht, Gangster und Ganoven aufzuspüren. Ich weiß, was ich zu erwarten habe, und kann damit umgehen. Aber Pascal ist eine unbekannte Größe. Wir wissen nicht, wer mit ihm unter einer Decke steckt oder wie er reagiert, wenn er in die Enge getrieben wird.«
»Ein Grund mehr, dass ich mitkomme!«, wandte Noah ein.
»Nein. Ich will Sie keinem Risiko aussetzen. Sie sind derjenige, der genug Material in der Hand hat, um diese Mädchenhändler eventuell hinter Gitter zu bringen. Wenn ich heute Nacht nicht zurückkomme, gehen Sie sofort zur Polizei und sagen dort alles, was wir wissen.«
»Aber …«
Etienne unterbrach Noahs Einwände, indem er eine Hand auf seine Schulter legte. »Ich will nicht dafür verantwortlich sein, Ihr Leben in Gefahr gebracht zu haben. Und jetzt ab mit Ihnen zu dieser Zeitung! Überlassen Sie mir, was ich am besten kann.«
Um halb acht Uhr abends hatte Etienne Stellung in der Rue Gambon bezogen, nahe genug bei der Hintertür des Ritz , um beobachten zu können, wer das Gebäude verließ.
Als er jetzt auf den Portier wartete, sagte ihm sein Gefühl, dass er Pascal einfach in eine dunkle Gasse zerren, ihm das Messer an die Kehle halten und aus ihm herausholen sollte, wo Belle war. Aber sein Verstand sagte ihm, dass das keine gute Idee war.
Zum einen könnte es andere Hintermänner geben, und Pascal kannte Belles
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