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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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seine. »Sie wissen bestimmt, dass Annie unfähig ist, über ihre Gefühle zu sprechen«, sagte er sanft. »Das bedeutet nicht, dass sie keine hat. Ich habe mich einmal länger mit ihr unterhalten, und weil sie so verzweifelt über Ihr Verschwinden war, hat sie mir von ihrer Vergangenheit erzählt. Auch sie ist zurProstitution gezwungen worden, und sie war damals sogar noch jünger als Sie. Diese Erlebnisse haben tiefe Wunden geschlagen. Aber sie hat Sie behalten und erlaubt, dass Mog für Sie die Mutter wird, die sie selbst nicht sein konnte. Ich weiß, dass sie Sie liebt, auch wenn sie es nicht immer zeigen kann.«
    »Aber sie ist meinetwegen nicht zusammengebrochen?«
    Noah zuckte die Achseln. »Annie ist ein sehr vielschichtiger Mensch, Belle. Es ist nicht leicht, sie zu durchschauen. Mog ist in jeder Hinsicht Ihre wahre Mutter, das hat Annie immer gewusst. Aber da Sie nun so viel mehr über die Welt wissen, in die Annie Sie hineingesetzt hat, verstehen Sie vielleicht, dass sie ihr Möglichstes für Sie getan hat.«
    Belle schniefte, und Noah hatte das Gefühl, dass es am besten war, es dabei zu belassen. »Wie ist Ihnen dabei zumute, Jimmy wiederzusehen?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht«, gestand sie bekümmert. »Als wir uns kennenlernten, waren wir im Grunde noch unschuldige Kinder. Ich mochte ihn sehr. Aber ich bin nicht mehr dasselbe Mädchen wie damals, nicht wahr?«
    Sie sah so traurig aus, dass es Noah die Kehle zusammenschnürte.
    »Wir haben uns alle verändert«, sagte er. »Ich war so ein Schnösel, als ich Millie kennenlernte, aber in den letzten zwei Jahren habe ich gelernt, nicht über Menschen oder die Art, wie sie leben, zu urteilen. Jimmy ist in jeder Beziehung gewachsen, und sogar Garth ist milder geworden.«
    »Aber Jimmy wird an dem Bild festhalten, das er von mir in Erinnerung hat, genauso wie ich an der Erinnerung an ihn festgehalten habe. Wir können nicht zurück.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht finden Sie ja in all der Willkommensfreude und der Aufregung über Mogs und Garths Hochzeit einen neuen Anfang.«
    »Etienne hat mir erzählt, dass Sie Lisette sehr gern haben«, sagte sie. »Darf man hoffen, dass dabei etwas herauskommt? Sie war so lieb zu mir.«
    »Gabrielle geht sie heute besuchen. Die beiden sind alte Freundinnen, müssen Sie wissen. Abgesehen davon, dass sie Lisette erzählen will, dass Sie in Sicherheit sind, hofft sie, ein Treffen zwischen uns beiden zu vereinbaren. Es wäre Wahnsinn, wenn ich selbst nach La Celle-Saint-Cloud ginge; die Leute, vor denen Lisette sich fürchtet, könnten etwas davon hören. Aber als ich Lisette das letzte Mal sah, habe ich ihr angeboten, sie und ihren Sohn dort rauszuholen. Gabrielle will ihr sagen, dass mein Angebot nach wie vor gilt.«
    »Dann hoffe ich, dass Lisette es annimmt.«
    Noah grinste. »Etienne findet, ich sollte mir zu Hause ein Mädchen aus meinen Kreisen suchen.«
    »Damit Sie es zu Hause lassen und sich in der Weltgeschichte amüsieren wie er?«, gab sie zurück.
    Noah sah sie überrascht an. »Er hat Ihnen nichts von seiner Frau und seinen Kindern erzählt?«
    »Nein, warum sollte er?«
    »Sie sind letztes Jahr bei einem Feuer ums Leben gekommen«, sagte Noah. »Er weiß nicht, ob es ein Unfall oder Brandstiftung war. Aber er glaubt, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde, weil er die Organisation verlassen hatte, für die er früher arbeitete.«
    Belle wurde blass. »Wie furchtbar! Armer Etienne. Ich weiß, wie sehr er seine Familie geliebt hat.«
    »Er spricht nicht gern darüber, und natürlich habe ich ihn vorher nicht gekannt. Aber ich würde sagen, dass er deshalb so entschlossen war, Sie zu finden, und jetzt bereit ist, als Zeuge auszusagen und Namen zu nennen.«
    Belle war von der Nachricht über den Tod von Etiennes Familie so entsetzt, dass sie kein Wort herausbrachte. Sie wusste genug über Männer, um zu wissen, dass Etiennes Familie sein Leben war, sonst hätte er damals auf dem Schiff nach New York, als sie versuchte, ihn zu verführen, die Situation bestimmt ausgenutzt.
    Sicher hatte er ihr nichts von dieser Tragödie erzählt, weil sich seine ganze Energie und all sein Mitgefühl auf sie konzentriert hatte. Eine derartige Güte angesichts seines eigenen Leids war nahezu unerträglich. Sie war gerettet worden und würde nach Hause zurückkehren und bei ihrer Familie ein gutes Leben haben, während ihm nur Erinnerungen blieben.
    Noah betrachtete Belles fassungsloses Gesicht und fragte sich nicht

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