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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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dass der Mörder derselbe ist, der sie entführt hat, habe ich es zugegeben.«
    Garth legte die Hand an die Stirn und dachte angestrengt nach. »Das Mädchen kannte den Mörder?«, fragte er schließlich.
    »Nein. Sie war ihm noch nie begegnet, bevor sie sah, wie er Millie umbrachte, aber Annie kannte ihn als Mr. Kent. Er war schon einige Male bei ihr im Haus gewesen«, erklärte Noah. »Sie glaubt, dass er auch als ›der Falke‹ bekannt ist.«
    Garths massiges, gerötetes Gesicht wurde blass. »Hölle und Teufel!«, rief er. »Das ist ein übler Bursche, keine Frage, und er würde alles tun, um seinen Hals zu retten.« Er trat zu seinem Neffen und legte eine schwere Hand auf seine Schulter. »Von nun an, mein Sohn, setzt du allein keinen Fuß mehr vor die Tür.«
    »Sie kennen ihn also?« Noahs Herz schlug schneller.
    »Nur seinen Ruf, persönlich begegnet bin ich ihm noch nie. Aber ich weiß, wozu er imstande ist. Schätze, ich muss mich doch mitIhnen zusammentun. Sie sehen nicht so aus, als könnten Sie es allein mit diesem Schweinehund aufnehmen.«
    Jimmy starrte seinen Onkel mit einem Gesichtsausdruck an, der Schock und Bewunderung und sogar ein bisschen Freude vereinte. Noah vermutete, dass der Junge eher davon überrascht war, dass sein Onkel sich um ihn sorgte, als von seinem Angebot, bei der Suche nach Belle zu helfen.
    »Man hat mir gesagt, dass er vorhatte, Millie zu seinem Wohnsitz in Kent zu bringen«, sagte Noah. »Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wo genau in Kent das sein könnte?«
    Garth nagte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Kann ich nicht sagen, aber er war Seemann, habe ich gehört. Seeleute lassen sich oft in der Nähe des Hafens nieder, von dem sie meistens in See gestochen sind. Könnte Dover sein.«
    »Könnten Sie das eventuell für mich herausfinden?«, fragte Noah. »Jede Information wäre hilfreich.«
    »Das kann ich mir denken«, bemerkte Garth trocken. »Aber bevor Sie losziehen und den Leuten dumme Fragen stellen und wilde Schauergeschichten erzählen, denken Sie lieber dran, dass dieser Typ ein brutaler Kerl ist. Der schlitzt Ihnen im Handumdrehen in einer dunklen Gasse die Kehle auf, und dasselbe wird er bei meinem Jimmy machen, wenn er glaubt, dass der Junge mit drinhängt.«
    »Was sollte ich Ihrer Meinung nach tun?«, fragte Noah beunruhigt.
    »Fangen Sie mit den anderen Mädchen bei Annie an. Er war bestimmt mit der einen oder anderen zusammen, wenn Millie gerade nicht frei war. Vielleicht hat er mal den Namen eines Kumpels fallen lassen, seine Familie erwähnt, Lokale, in denen er einen trinken geht, oder wo er wohnt.«
    »Miss Davis hat gesagt, dass die Mädchen ihn ›den Schläger‹ nennen«, sagte Noah. »Sie dachte, der Grund dafür wäre, dass er ihnen gern wehtut, aber könnte es nicht auch bedeuten, dass er ein Preisboxer ist oder war?«
    »Wenn es so ist, hab ich nie was davon gehört«, sagte Garth undstrich nachdenklich über seinen Bart. »Aber es heißt, dass er immer wie aus dem Ei gepellt ist: teure Klamotten, Maßschuhe, goldene Uhr.«
    »Ich werde die Mädchen fragen, was sie über ihn wissen«, erwiderte Noah.
    »Passen Sie bloß auf, dass sie nicht überall damit hausieren gehen«, warnte Garth und machte dabei eine Handbewegung, als würde er sich die Kehle aufschlitzen. Dann ging er.
    »Glauben Sie, er hat Belle schon umgebracht?«, fragte Jimmy mit bebender Stimme.
    Noah hatte aufrichtiges Mitleid mit dem Jungen. Es war nicht zu übersehen, dass er gut und liebevoll erzogen worden war, und in einer rauen Umgebung wie dem Ram’s Head zu leben, war bestimmt nicht ideal für einen sensiblen Jungen, der immer noch um seine Mutter trauerte. An der Art, wie Jimmy über Belle sprach, merkte Noah, dass sie das Beste war, was ihm seit dem Tod seiner Mutter passiert war. Jetzt war auch sie ihm entrissen worden.
    In Anbetracht dessen, was er über Kent gehört hatte, und angesichts der Tatsache, dass Belle den Mann an den Galgen bringen konnte, war Noah sich ziemlich sicher, dass er sie bereits getötet hatte. Aber er brachte es nicht übers Herz, Jimmy das zu sagen.
    »Was weiß ich schon?« Noah zuckte die Achseln. »Ich bin kein Detektiv. Aber ich denke, wenn er sie geschnappt hätte, um sie umzubringen, hätte er es direkt an Ort und Stelle getan und die Leiche einfach liegen lassen. Ich gehe jetzt zur Bow Street und frage, ob sie eine Leiche gefunden haben, und wenn nicht, können wir hoffen, dass sie noch am Leben ist. Es heißt, je länger ein

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