Dog Boy
schalenlosen Eidotter der Größe nach aufgereiht waren, gehörte zu seinen absoluten Lieblingsspeisen. Er grub die Hände tief in die abkühlenden Innereien und tastete über und unter der glitschigen Leckerei nach Muskelmagen, Herz und Leber. Wenn er nach einem Hund schlug, dessen Schnauze seinen Händen zu nahe kam, wurde sein Knurren lauter. Er spürte die köstliche, pralle Kugel des Herzes und versuchte, es aus dem Kadaver zu reißen. Dreimal glitt es ihm durch die gierigen Finger, doch schließlich rissen die Fasern und Sehnen, und es gehörte ihm. Er stopfte es sich in den Mund, bekam es aber nicht ganz hinein und bemühte sich, gleichzeitig zu beißen, zu kauen, zu knurren und nach den glatten Leberlappen zu tasten. Weiße Schwester zog den Darm unter ihm heraus. Er entdeckte die feste, saftige Kugel des Muskelmagens, stopfte sie sich rasch in den Kragen und tastete weiter nach der Leber, damit niemand sie ihm wegschnappte. Mit den Ellbogen um sich stoßend knurrte er wütend, und plötzlich hielt er die glitschige Leber in den Fingern. Die Arme im Innern des Vogels vergraben, löste er sie behutsam mit beiden Händen. Er wollte nicht, dass der Gallensaft ihren Geschmack verdarb.
Zufrieden lehnte er sich zurück. Er betastete die Leber, bis er die Gallenblase fand, biss sie vorsichtig ab und spuckte sie auf den Boden. Dann stopfte er auch die Leber unter sein Hemd, um bei dem Herz, das er im Mund hatte, die Hände zu Hilfe nehmen zu können. Er zog den Muskelmagen hervor, biss eine Seite ab, sodass eine Öffnung entstand, und drückte die Steinchen und den Sand heraus. Dann setzte er sich, um das nahrhafte Fleisch und die zähe Innenhaut zu kauen, und spuckte zwischendurch weitere Steinchen und Federn aus. Er knurrte nicht mehr, sondern brummte jetzt eher.
Während er fraß, beobachtete er die anderen. Alle lagen bäuchlings wie eine Blüte rings um den ausgebreiteten Kadaver und beanspruchten mit den Vorderpfoten ein kleines Stück des Vogels für sich. Ab und zu schoben sich seine Geschwister trotz des Knurrens der älteren Hunde näher heran und streckten die Schnauzen respektvoll aus, um noch mehr zu bekommen. Mamotschka, die wie immer neben ihm lag, schnappte wütend nach allen, die sich zankten oder die Schnauze zu schnell vorstreckten. Noch immer beobachtete sie Romotschka beim Fressen mit glühender Hingabe. Sein Anteil war sicher unter seiner Kleidung versteckt. Auch der Anteil von Schwarzer Rüde war unangefochten. Keiner wagte, einen Blick auf ihn zu werfen und sich mit hoffnungsfroher, energischer Pfote einen seiner Fleischbrocken zu schnappen.
Später schleppte jeder von ihnen kleine Stücke und Brocken von den anderen fort, um zu saugen, zu kauen und nachzudenken. Romotschka schleifte die herrlichen Schwanzfedern zu seiner Spielhöhle und verteilte sie dort. Goldene Hündin kam mit dem juwelengeschmückten blauen Kopf im Maul herüber und ließ sich bei Romotschka nieder, um sich durch Schnabel und kleine Knochen zum weichen Kern des Schädels vorzuarbeiten, doch er vertrieb siewütend, als sie sich durch den Torbogen zwängen wollte, den er gerade aus den Federn errichtete. Dann lief er hinter ihr her, warf die Arme um ihren Hals und schob ihr die Finger ins Maul, während sie knurrte. Er wollte die Krone haben. Er knurrte Goldene Hündin ins Ohr, und sie schnappte nach ihm, doch am Ende war er so hartnäckig, dass sie ihm den Kopf überließ. Nachdem er die schmutzigen Federn ausgerupft hatte, gab er ihn ihr zurück.
In seiner kleinen Höhle betastete er staunend die Krone. Dünne schwarze Stiele, unten in einem kleinen Fleischlappen gebündelt, jeder von einem winzigen schimmernden Fächer gekrönt. Er legte die Krone in sein spezielles Versteck zu der bunten Sammlung aus Schnäbeln, Krallen, Kronkorken und anderen Schätzen, die er versteckt hatte, obwohl er wusste, dass keiner der Hunde daran interessiert war.
Dann setzte er sich auf die aufgehäuften Federn und beobachtete die Hunde, die hier und da in der von Federn wimmelnden Höhle lagen und knirschend an einem Bein, einem Flügel, an Rippen, Wirbelsäule oder Hals kauten, je nachdem, was sie zwischen den Pfoten hielten. Er begann, aus alten Knochen und Federn einen kunstvollen Brustkorb zu bauen. Einige der größten Federn versuchte er aufrecht hinzustellen, indem er ihre Stiele festklemmte und die kürzeren dann stellenweise zwischen die blühenden Rippen flocht. Die kürzeren brachte er so an, dass ihre Augen nach innen
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