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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Messer senkrecht in den Stiefel des Mannes. Die Klinge durchdrang mit einem widerlichen Laut Leder, Haut und Knochen, und der Mann brüllte vor Schmerz – ein Schmerz, der ihn für eine Sekunde oder zwei ablenkte, jedenfalls lange genug, dass Reilly sich auf ihn stürzen konnte.
    Er sprang auf und packte mit der linken Hand den hölzernen Frontgriff der Waffe, während er dem Mann den rechten Ellenbogen mit aller Kraft ins Gesicht rammte. Blut spritzte aus der Nase des Wachmanns, und zugleich ging eine Salve von drei Schüssen los, die den alten Teppich zerfetzten und in den Boden einschlugen. Reilly stieß die Hand des Gegners zur Seite, um zu verhindern, dass die beiden Frauen in die Schusslinie gerieten. Zugleich wirbelte er herum, rammte dem Mann den anderen Ellenbogen gegen die Brust und versuchte mit dem Schwung der Bewegung, jetzt mit dem Rücken zum Gegner, ihm die Waffe aus der Hand zu reißen. Im selben Moment stürmte einer der anderen Männer herein.
    Der verletzte Wachmann ließ nicht los, eisern hielt er den Griff seiner Waffe umklammert. Reilly sah, wie der zweite Bewaffnete sein Maschinengewehr hob, und tat zwei Dinge nahezu gleichzeitig: Er warf den Kopf nach hinten, sodass er dem bereits schwer angeschlagenen Wachposten den Hinterkopf ins Gesicht schlug, zerrte den Mann herum in Richtung des anderen und riss seine Waffe hoch. Der Lauf der AK -47 zielte auf den zweiten, einen Sekundenbruchteil bevor der seine Waffe gehoben hatte, und Reilly drückte den Finger seines Gegners auf den Abzug. Wieder ratterten drei Schüsse, und der Mann in der Tür taumelte rücklings. Aus seiner Brust und Schulter quoll dunkelrotes Blut.
    Reilly sah Tess und die alte Frau geduckt auf dem Sofa kauern. Tess hatte den Arm um die alte Frau gelegt. Ihre Blicke trafen sich.
    «Raus hier», schrie Reilly, der noch immer vergebens versuchte, dem Wachposten die Waffe zu entwinden. «Da raus.» Er wies mit einer Kopfbewegung auf die Glastür zum Hintergarten.
    Einen Moment lang reagierte Tess nicht – da ertönten laute Schritte und Rufe aus dem Flur zur Küche.
    «Lauft», drängte Reilly noch einmal, während er mit dem Wachposten rang, dessen Griff unnachgiebig wie ein Schraubstock war. «Schnell!»
    Er sah Tess und die alte Frau aufspringen und auf die Fenstertür zulaufen. Im selben Moment kam der dritte Mann aus dem Flur herein, dicht gefolgt von dem Iraner. Beide hatten die Waffen im Anschlag.
    Der Wachposten wandte sich um und sah Tess und die alte Frau, die gerade die Tür zum Garten erreicht hatten und sie hastig zu öffnen versuchten. Er rief etwas und richtete das Maschinengewehr auf die beiden. Mit einem letzten kräftigen Ruck gelang es Reilly, seinem Gegner die Kalaschnikow zu entreißen und sie dem zweiten Bewaffneten entgegenzuschleudern. Das Maschinengewehr flog waagerecht durch den Raum, wobei es sich um sich selbst drehte wie ein Bumerang und schließlich den Mann mit Wucht gegen die Brust traf, sodass dessen Schüsse ins Leere gingen.
    Reilly war jetzt auf Hyperantrieb. Er durfte nicht einen Sekundenbruchteil verlieren, wenn er Tess und der alten Frau genügend Zeit zur Flucht verschaffen wollte. Seine Gedanken und Bewegungen waren nicht mehr bewusst gesteuert. Sein Instinkt, durch jahrelange Ausbildung und Praxis geschärft, hatte übernommen. Ohne selbst zu wissen, was er tat, fuhr er herum wie von einem unsichtbaren Wirbel erfasst, ballte die Faust und rammte sie dem Gegner ins Gesicht. Noch ehe der zu Boden ging, rannte Reilly bereits durch den Raum, dem Maschinengewehr nach. Zwei lange Schritte, ein Sprung über die Couch, und schon hatte er die beiden Männer an der Tür erreicht, die bei seinem Anprall rücklings gegen den Türrahmen krachten.
    Er hörte den Iraner vor Schmerz aufschreien, als dieser mit der verletzten Hand auf dem Boden aufschlug, und es gelang ihm, ein paar gut gezielte Schläge gegen den anderen Mann zu landen, ehe das Knie des Iraners hochschnellte und Reilly in den Unterleib traf. Der Stoß nahm ihm die Luft. Er taumelte rücklings, stürzte und schlug mit dem Hinterkopf auf. Verschwommen sah er, dass es Tess und der alten Frau gelungen war, die Terrassentür zu öffnen, und sie hinausstürzten –
    – aber der Iraner hatte seine Waffe bereits wieder in der Hand und rappelte sich auf.
    Reilly musste den Frauen noch einen letzten Aufschub verschaffen.
    Er warf sich nach vorn und hielt den Iraner auf, indem er dessen Maschinengewehr mit beiden Händen umklammerte und ihn

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