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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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damit gegen die Wand stieß. Der Iraner stöhnte laut auf. Reilly, der den Vorteil zweier gesunder Hände hatte, entwand dem Gegner die AK -47 und rammte ihm den Kolben gegen das Kinn. Blut spritzte aus dem Mund des Iraners an die Wand hinter ihm, während er die verletzte Hand hochriss, um den nächsten Schlag abzuwehren.
    Für Reilly war die Bewegung wie ein rotes Tuch.
    Er benutzte den metallenen Schaft noch einmal als Rammbock, mit dem er nun die Hand des Iraners gegen die Wand schlug.
    Knochen splitterten, Sehnen rissen, der Iraner brüllte auf, seine Knie gaben vor Schmerz nach, und er ging zu Boden, die Augen fest zusammengepresst, schlaff wie eine Marionette, der man die Fäden durchtrennt hatte. Reilly war im Blutrausch. Er hob den Gewehrkolben, um dem Iraner den Schädel einzuschlagen – ein Schlag, der wahrscheinlich auf der Stelle tödlich gewesen wäre –
    – aber ehe er zuschlagen konnte, traf ihn etwas Hartes am Hinterkopf, so heftig, dass seine Arme erschlafften.
    Einer der beiden anderen Bewaffneten war wieder auf den Beinen.
    Während Reilly zusammenbrach, nahm er wahr, dass es sogar noch schlimmer war. Beide hatten sich wieder aufgerappelt, der Wachposten, dem er das Gesicht eingeschlagen hatte, und der andere, der mit dem Iraner hereingekommen war.
    Was folgte, war ein wildes Niederprasseln von Fäusten, Ellenbogen und Tritten von allen Seiten. Mit jedem Schlag fühlte er, wie seine Kraft nachließ. Blut verschleierte ihm die Sicht und drohte ihn zu ersticken, er rang um Atem, spürte seine Finger und Hände taub werden. Das Letzte, was er sah, war das Gesicht des Iraners, das hasserfüllt, mit glühendem Raubtierblick auf ihn herunterstarrte, triefend vor Hohn – dann löschte ein letzter Tritt ins Gesicht alles Licht aus und ließ ihn in einen gnädigen Schlaf fallen.

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Kapitel Neunundfünfzig
    Rhodos – Griechenland
    «
Endaxi,
Tower. Bereit zum Start, Rollbahn zwo-fünf, roger. Erbitte Erlaubnis, auf fünfzehnhundert Fuß zu gehen, um einen guten Blick auf Ihre schöne Insel zu haben, Niner Mike Alpha.»
    «Erlaubnis für Flughöhe fünfzehnhundert Fuß erteilt. Genießen Sie die Aussicht.»
    Steyl grinste und gab Schub. «Roger.
Efcharisto poli.
»
    Er ließ die Cessna Conquest über die Rollbahn beschleunigen und in den frühmorgendlichen Himmel aufsteigen. Es war ein gutes Gefühl, wieder in der Luft zu sein. Er war schon ganz kribbelig geworden, so untätig am internationalen Flughafen Diagoras auf Rhodos warten zu müssen. Sein Flugzeug war aufgetankt und startklar, doch er durfte sich nicht mehr weit von der Maschine entfernen, er musste für Zahed auf Abruf bereitstehen. Dann endlich war der Anruf gekommen, spät am vorigen Abend, als er bereits tief und fest schlief. Anschließend hatte er noch ein paar Stunden geschlafen, bis er im Morgengrauen endlich aufbrechen konnte.
    Er flog nach Südwesten, in Richtung einer anderen, viel kleineren Insel. Kassos war ihr offizieller Zielort. In Wirklichkeit mussten sie in die entgegengesetzte Richtung, aber dies war die beste Methode, ihre Spuren zu verwischen, denn der kleine Flugplatz hatte keinen Kontrollturm. Sie mussten sich strikt an den Plan halten, wenn sie keinen Verdacht erregen wollten. Und das wollte er nicht. Schwächen im Plan zu erkennen, so ausgeklügelt dieser auch sein mochte, war Steyl in Fleisch und Blut übergegangen. Er wusste, was er tat, wahrscheinlich besser als irgendjemand sonst im Geschäft.
    In weniger als einer Minute erreichte er seine Flughöhe. Als er erneut den Tower anfunkte, erhielt er die Anweisung, auf die Frequenz des Towers am Zielort zu gehen. Er tat es, bekam das Okay, bis Kassos auf fünfzehnhundert Fuß zu bleiben, und wurde angewiesen, erneut den Kanal zu wechseln, diesmal auf die Frequenz der Flugverkehrskontrolle in Athen, die er für den Rest des Fluges halten sollte. Auch diese Anweisung befolgte er, aber er tat noch etwas anderes. Er schaltete seinen Transponder ab. Auf diese Weise wurden Transpondercode, Höhe und Registriernummer des Flugzeugs nicht mehr auf dem Radarschirm im Tower angezeigt. Es war nur noch ein anonymes Pünktchen.
    Steyl hielt noch etwa eine Minute lang seinen Kurs, um den Schein zu wahren, während er die Maschine allmählich auf eine Höhe von fünfhundert Fuß sinken ließ. Dann funkte er den Tower noch einmal an, erhielt jedoch keine Antwort. Der Pilot grinste zufrieden. Sie konnten ihn nicht mehr empfangen. Der Funkkontakt war abgerissen,

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