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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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der kurzen, asphaltierten Rollbahn aufgereiht parkten. Der Pförtner legte seine auf rosa Papier gedruckte
Gazzetta dello Sport
beiseite und grüßte Mansoor Zahed mit einem trägen Winken. Zahed wartete, während der ungepflegte, korpulente Mann sich aus seinem Korbsessel hochstemmte und behäbig auf den Wagen zukam. Zahed erklärte, er müsse auf das Gelände fahren, um Gepäck und noch verschiedenes zum Flugzeug zu bringen. Der Pförtner nickte gemächlich, schlurfte zur Schranke und legte seinen fleischigen Arm auf das Gegengewicht. Die Schranke hob sich gerade hoch genug, dass der Wagen hindurchpasste. Zahed winkte dem Pförtner im Vorbeifahren dankend zu.
    Der Pförtner fragte ihn nicht nach dem Mann mit der dunklen Brille, der halb schlafend auf dem Beifahrersitz saß. Zahed hatte auch nicht damit gerechnet. Auf einem ruhigen, abgelegenen Flugplatz wie diesem – noch ein Pluspunkt für Steyl – nahm man Sicherheitsvorschriften nicht halb so ernst wie das Ergebnis des letzten Fußballspiels.
    Zahed fuhr auf den Platz und hielt neben dem Flugzeug. Steyl hatte es geschickt so abgestellt, dass die Kabinentür von den übrigen Maschinen aus nicht zu sehen war, ebenso wenig wie vom Hangar des Fliegerclubs oder dem weiter entfernten gelb-blauen Gebäude, in dem die Verwaltung des Flugplatzes sowie sein bescheidener Kontrollturm untergebracht waren. Wahrscheinlich eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme, denn außer ihnen schien niemand da zu sein.
    Der Pilot, ein großer, sehniger Mann mit Vollbart, glatt zurückgekämmtem, rötlich blondem Haar und tief liegenden grauen Augen, stieg aus dem Cockpit und half Zahed mit Simmons, der von den starken Beruhigungsmitteln halb bewusstlos war. Sie führten den Archäologen die Stufen hinauf und setzten ihn in einen der breiten, ledergepolsterten Sitze. Zahed überprüfte seinen Zustand. Hinter der dunklen Brille blickten Simmons’ Augen starr ins Leere, und sein Mund stand ein wenig offen. An der Unterlippe hing ein Speicheltropfen. Der Amerikaner würde wohl ein Aufputschmittel brauchen, bevor sie in der Türkei landeten.
    «Sehen wir zu, dass wir hier wegkommen», sagte Zahed zu Steyl.
    «Wir können jederzeit starten», erwiderte der Südafrikaner. Sein Ton war ruppig, aber Zahed wusste, das war nun einmal seine Art. «Parken Sie den Wagen am Rand der Taxispur, da fällt er nicht so auf. Ich starte inzwischen die Triebwerke.»
    Zahed folgte dem Rat des Piloten. Während er zurück zum Flugzeug ging, heulten die Turbopropeller der Cessna auf, und gerade als er die Maschine erreicht hatte, sah er einen Mann in weißem T-Shirt, einer weiten, von Hosenträgern gehaltenen Hose mit Reflektorstreifen an den Seiten und schweren Stiefeln aus dem Gebäude mit dem Kontrollturm kommen. Der Mann hatte ein paar Papiere in der Hand und sah aus, als hätte er es eilig. Mehr noch, er wirkte geradezu hektisch. Er schwang sich auf ein altes Fahrrad und radelte los, geradewegs auf die Cessna zu.
    Zahed erreichte das Flugzeug vor ihm und kletterte ins Cockpit zu Steyl, der die Checkliste durchging. Zahed zeigte durch die Seitenscheibe auf den Mann. «Wer ist der Kerl da?»
    Der Pilot warf einen Blick hinaus. «Ein Feuerwehrmann. Die müssen sie hier immer vor Ort haben, damit sie uns dafür abkassieren können. Und weil die Wahrscheinlichkeit, dass einer von denen hier jemals einen Brand zu bekämpfen hat, praktisch bei null liegt, springen sie oft als Aktenschlepper ein und helfen dem Mann im Tower mit dem Papierkram. Der da ist manchmal ein bisschen übereifrig, aber an sich harmlos, solange man zahlt.»
    Zahed spannte sich an. «Was will er?»
    Steyl sah dem Mann forschend entgegen. «Keine Ahnung. Ich hab schon die Landegebühr gezahlt und ihm unseren Flugplan gegeben.»
    Der Mann hielt direkt vor dem Flugzeug an, hob die rechte Hand und führte sie vor seinem Hals waagerecht von links nach rechts – das internationale Fluglotsenzeichen dafür, dass der Pilot die Motoren abschalten sollte. Steyl nickte und folgte der Aufforderung.
    «Wimmeln Sie ihn ab», befahl Zahed.
    Steyl kletterte aus dem Pilotensitz. Zahed folgte ihm nach hinten zur Kabinentür.
    Der Feuerwehrmann, ein Mann mittleren Alters mit beginnender Glatze und allerlei nervösen Tics, stieg die einklappbaren Stufen hinauf, um einen Blick in die Kabine zu werfen. Er stank nach Zigarettenrauch, und auf seinem T-Shirt zeichneten sich große Schweißflecken ab. Er wirkte aufgeregt und verunsichert und ein wenig benommen,

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