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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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zuckte die Schultern. «Es ist eine orthodoxe Kirche, Agent Reilly. Nicht nur das, eine griechisch-orthodoxe. Und dies ist ein muslimisches Land. Es ist nicht gerade ein Hauptforschungsgebiet unserer Akademiker. Wenn am Patriarchensitz niemand etwas weiß …»
    Reilly nickte düster. Ihm war durchaus bewusst, dass Griechen und Türken keine Freunde waren, wenigstens seit dem Aufstieg der Seldschuken und dem späteren Osmanischen Reich. Es war eine tiefverwurzelte Feindschaft, die mehr als tausend Jahre zurückreichte, bis in die Gegenwart andauerte und sich an heiklen Punkten wie dem geteilten Zypern immer neu entzündete. «Das heißt, im Augenblick wissen wir nichts Genaueres, als dass sich das Kloster in der Gegend um den Mons Argaeus befinden muss, den
Erciyes Dağı.
Wie groß ist das Gebiet, von dem wir hier sprechen?»
    Ertugrul wechselte ein paar Worte mit den Sicherheitsbeamten, woraufhin einer von ihnen zum Telefon griff und etwas auf Türkisch sagte. Kurz darauf brachte ein jüngerer Polizist eine zusammengefaltete Karte herein, die auf dem Tisch ausgebreitet wurde. Ertugrul führte wiederum einen kurzen Wortwechsel mit den anderen Offiziellen, dann wandte er sich an Reilly.
    «Genau genommen handelt es sich um einen einzigen Berg, hier.» Er zeigte auf eine etwas dunkler gefärbte Fläche in der Mitte des Landes. «Es ist ein erloschener Vulkan.»
    Reilly warf einen Blick auf den Maßstab am unteren Rand der Karte. «Das sind schätzungsweise, na, gut fünfzehn Kilometer im Durchmesser.»
    «Ein ziemlich großer Heuhaufen», bemerkte Tess.
    «Riesig», bestätigte Ertugrul. «Außerdem ist es ein Gebiet, das nicht leicht zu durchsuchen ist. Es geht auf bis über 3800 Meter hoch und ist an den Rändern von zahllosen Tälern und Schluchten durchzogen. Kein Wunder, dass das Kloster sich dort so lange Zeit halten konnte, obwohl das Land bereits unter osmanischer Herrschaft stand. Es kann in irgendeiner dieser Gebirgsfalten versteckt gewesen sein. Man hätte schon darüber stolpern müssen, um es zu finden.»
    Reilly wollte gerade etwas erwidern, als Tess das Wort ergriff. «Meinen Sie, Sie könnten eine detaillierte Karte dieser Region beschaffen?», fragte sie Ertugrul. «Vielleicht eine topographische Karte? So eine, wie Bergsteiger sie benutzen?»
    Ertugrul dachte kurz nach. «Ich glaube, das sollte zu machen sein», sagte er in einem Ton, als sei das nichts Besonderes. Dann erklärte er den Sicherheitsbeamten auf Türkisch, worum Tess gebeten hatte, und einer von ihnen griff wiederum zum Telefon.
    Reilly warf Tess einen fragenden Seitenblick zu, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Karte. «Wie weit ist das Gebiet entfernt?»
    «Von hier aus? So um die achthundert Kilometer.»
    «Und wie könnte er dort hinkommen? Mit dem Auto? Oder mit einem kleinen Flugzeug, vielleicht mit einem Helikopter?»
    Die türkischen Sicherheitsbeamten wechselten ein paar Worte untereinander und schüttelten energisch die Köpfe.
    «Möglich», erwiderte Ertugrul. «Kayseri liegt in der Nähe, und dort gibt es einen Flughafen, wo täglich ein paar Flüge verkehren. Aber ich glaube nicht, dass er das nötig hätte. Je nachdem, wie die Verkehrslage ist und welche Route man nimmt, sind es elf, zwölf Autostunden, verglichen mit zwei Stunden per Flugzeug. Aber mit dem Auto wäre es weniger riskant, erst recht jetzt, wo auf den Flughäfen die höchste Sicherheitsstufe herrscht.»
    Das war ja offenbar gestern Abend auch schon der Fall, und es hat ihn doch nicht aufgehalten, hätte Reilly am liebsten entgegnet, aber er hielt sich zurück.
    «Es gibt auch einen Zug», fiel dem Polizeichef ein. «Aber wenn er eine Geisel hat, scheidet diese Möglichkeit wohl aus.»
    «Okay, wenn er also mit dem Auto hinfährt – wie wird er sich den Wagen beschaffen?», fragte Reilly, an Ertugrul gerichtet. «Was wissen wir über die Wagen, die er in Rom benutzt hat? Die, in denen Sharafi und Tess festgehalten wurden?»
    Ertugrul blätterte in seinen Unterlagen, bis er den betreffenden Bericht fand. «Bisher ist nur bekannt, dass die Nummernschilder gefälscht waren. Die Überprüfung der Fahrgestellnummer des Wagens, in dem Ms. Chaykin war, hat bisher ergeben, dass er nicht als gestohlen gemeldet wurde, aber es kann eine Weile dauern, bis so eine Meldung durchs System ist. Und über den Wagen mit der anderen Bombe wissen wir bislang gar nichts – da konnte man keine Nummer finden.»
    «Der Modus Operandi ist der gleiche, wie wir

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