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Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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kletterte vor mir ins Führerhaus und rümpfte die Nase.
    »Puuh.«
    Ich lächelte. »Man gewöhnt sich daran.« Ich reichte ihr meine Krücken hinauf und kletterte dann schwerfällig hinters Steuer.
    Der sengende Schmerz in meinem linken Bein war zu einem dumpfen Pochen abgeschwächt; die zwei Darvons, die ich im Restaurant genommen hatte, taten ihre Wirkung.
    »Dennis, hält dein Bein das überhaupt durch?«
    »Es muß«, sagte ich und knallte die Tür zu.

51 Christine
    As / sd to my
    friend, because l am
    always talking, - John l
    sd, which was not his
    name, the darkness sur-
    rounds us, what
    can we do against
    it, or eise, shall we &
    why not, buy a goddamn big car,
    drive, he sd, for
    christ’s sake, look
    out where yr going.
    - Robert Creeley
    Es war gegen halb zwölf, als wir den Parkplatz hinter >Western-Auto< verließen. Die ersten Schneeflocken fielen. Ich fuhr zu Jimmy Sykes, und das Kuppeln ging schon leichter - Darvon half.
    Das Haus sah dunkel und verschlossen aus; Mrs. Sykes war vermutlich zur Arbeit, und Jimmy holte sich vielleicht gerade seine Arbeitslosenunterstützung. Leigh fand ein zerknülltes Kuvert in ihrer Handtasche, strich ihre Adresse durch und schrieb mit ihrer schrägen, hübschen Handschrift Jimmy Sykes quer über die Vorderseite. Dann steckte sie Jimmys Schlüsselring in den Umschlag, kniff den Rand um und schob den Umschlag mit den Schlüsseln durch den Briefkastenschlitz in der Haustür. Ich ließ Petunias Motor mit Standgas laufen und schonte mein Bein.
    »Was jetzt?« fragte sie, als sie ins Fahrerhaus kletterte.
    »Noch ein Telefongespräch«, antwortete ich.
    In der Nähe der Kreuzung Crescent Avenue und JFK Drive fand ich eine Telefonzelle. Ich stieg vorsichtig aus dem Führerhaus und klammerte mich am Türgriff fest, bis Leigh mir meine Krücken gereicht hatte. Dann bewegte ich mich behutsam durch den frischen Schnee auf die Telefonzelle zu. Im Flockenwirbel und durch die schlierige Glaswand der Telefonzelle glich Petunia einem seltsamen pinkfarbenen Dinosaurier.
    Ich rief die Horlicks-Universität an und ließ mich mit Michaels Büro verbinden. Arnie hatte mir mal erzählt, daß sein Daddy der geborene Bürohengst sei und am liebsten sein Mittagessen am Schreibtisch verzehre. Nun, als schon beim zweiten Läuten der Hörer abgehoben wurde, war ich ihm dankbar dafür.
    »Dennis! Ich habe schon versucht, dich zu Hause zu erreichen! Deine Mutter sagte mir…«
    »Wohin ist er unterwegs?« Mein Magen wurde zu einem Eisklumpen. Erst jetzt - exakt in diesem Moment - schien sich alles in eine logische, unumstößliche Realität zu verwandeln, und mir wurde bewußt, daß dieses wahnsinnige Duell tatsächlich stattfinden würde.
    »Woher wußtest du, daß er wegfahren würde? Du mußt mir sagen, was…«
    »Ich habe jetzt keine Zeit, Fragen zu beantworten, könnte es auch gar nicht. Wohin fährt er?«
    Seine Antwort kam schleppend. »Er und Regina wollen gleich nach dem Unterricht zur Penn-State fahren. Arnie rief heute morgen an und fragte sie, ob sie mit ihm kommen wolle.
    Er sagte…« Er hielt inne, dachte nach. »Er sagte, er habe sich gefangen und sei plötzlich zur Vernunft gekommen. Heute morgen auf dem Schulweg sei ihm klargeworden, daß er nie studieren würde, wenn er nicht sofort etwas unternähme. Er sagte zu Regina, die Penn-State käme seinen Wünschen am ehesten entgegen, und dann bat er sie mitzukommen, um die Kurse des ersten Semesters mit auszusuchen.«
    Es war eiskalt in der Telefonzelle. Meine Hände wurden allmählich gefühllos. Leigh saß oben in Petunias Fahrerhaus und beobachtete mich ängstlich. Wie raffiniert du das alles arran-giert hast, Arnie, dachte ich. Immer noch der alte Schachspieler. Er manipulierte seine Mutter, band sie an Drähte und ließ sie wie eine Marionette tanzen. Ich hatte Mitleid mit ihr, aber meine Anteilnahme hielt sich in Grenzen. Hatte Regina nicht viel zu oft selbst manipuliert und die anderen
    Familienmitglieder auf
    ihrer Bühne tanzen lassen? Und nun, wo sie vor Angst und Scham kaum noch klar denken konnte, hatte LeBay ihr einen Köder vor das Gesicht gehalten, dem sie unmöglich widerstehen konnte: die Möglichkeit, daß alles sich zum Normalen wenden würde.
    »Und du hast alles geglaubt, was er euch erzählte?« erkundigte ich mich.
    »Natürlich nicht!« gab Michael heftig zurück. »Wenn Regina noch klar denken könnte, hätte sie es auch nicht geglaubt.
    Nach den heute gültigen Aufnahmebestimmungen der Hochschulen

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