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Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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herrlich über die Schultern.
    »Arnie«, sagte ich, »hallo, Mann!«
    »Hallo, Dennis«, erwiderte er ein bißchen scheu.
    Ich bemerkte, daß auch andere Spieler meiner Mannschaft, die hinter mir aus dem Bus stiegen, Bauklötze staunten: Pickelgesicht Cunningham mit unserer prächtigen Neu-erwerbung aus Massachusetts! Wie, in aller Welt, konnte das geschehen?»Wie geht’s?«
    »Gut«, antwortete er. »Kennst du Leigh Cabot?«
    »Sicher. Vom Unterricht«, erwiderte ich. »Hallo, Leigh.«
    »Hallo, Dennis! Werdet ihr heute gewinnen?«
    Ich senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern: »Ganz unter uns - die haben das Spiel gekauft, da verwette ich deinen Arsch.«
    Arnie errötete, doch Leigh hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte.
    »Wir werden’s schon schaffen«, sagte ich.
    »Wir werden euch zum Sieg brüllen«, sagte Arnie. »Ich seh schon jetzt die Schlagzeilen der Sportzeitung von morgen vor mir - »Guilder wie entfesselt und >Stellt Torrekord ein<.«
    »Guilder mit Schädelbruch ins Krankenhaus - wenn ich eine Schlagzeile bekomme, dann eher etwas in dieser Rich-hing«, erwiderte ich. »Wieviel Fans sind mitgekommen?
    Zehn?
    fünfzehn?«
    »Um so mehr Platz haben wir auf den Tribünen«, erwiderte Leigh. Sie nahm Arnies Arm - was ihn überraschte und mächtig freute. Sie gefiel mir schon jetzt. Sie hätte ja auch eine Zicke oder ein geistiger Tiefflieger sein können - zwei Eigenschaften, die man bei wirklich schönen Mädchen häufiger antrifft, aber sie besaß keine von beiden.
    »Wie geht es dem fahrbaren Untersatz?« fragte ich und ging hinüber zu seinem Wagen.
    »Nicht ganz so schlecht wie früher.« Und dabei bemühte er sich, sein Grinsen nicht zu breit werden zu lassen.
    Der Fortschritt war unverkennbar, und offensichtlich hatte Arnie zu seiner methodischen Arbeitsweise zurückgefunden.
    Der Fury sah nicht mehr so verrückt aus wie ein Flickenteppich.
    Die andere Hälfte der alten verrosteten Kühlerverkleidung war nun auch ersetzt worden, und das Spinnennetz auf der Windschutzscheibe war gänzlich beseitigt.
    »Du hast die Windschutzscheibe ersetzt«, sagte ich.
    Arnie nickte.
    »Und die Motorhaube.«
    Es war eine blitzblanke, neue Motorhaube, die einen scharfen Kontrast bildete zu den rostzerfressenen Flanken des Plymouth. Es war ein kräftiges Feuerwehrrot. Sah gut aus. Arnie legte besitzerstolz seine Hand darauf, und aus diesem Hand-auflegen wurde eine Liebkosung.
    »Ja. Ich hab’ sie selbst montiert.«
    Mich störte etwas. Er machte doch alles selbst, oder?
    »Du hast gesagt, du wolltest ein Ausstellungsstück daraus machen«, sagte ich. »Ich möchte fast glauben, daß du das schaffst.«
    Ich ging zur Fahrertür. Die Türverkleidungen und die Matten am Boden waren noch schmutzig und zerschlissen, aber die Bezüge prangten so frisch und neu wie die der Rückbank.
    »Es wird wieder ein schönes Auto werden«, sagte Leigh, aber mit eher lustloser Stimme - gar nicht so munter und lebhaft wie eben noch, als wir über das Match gesprochen hatten -, und ich sah sie neugierig an. Ein Blick genügte mir. Sie mochte Christine nicht. Ich wußte es sofort und absolut, als hätte ich eine ihrer Gehirnwellen aufgefangen. Sie würde versuchen, den Wagen zu mögen, weil sie Arnie mochte. Doch richtig würde sie den Wagen nie mögen.
    »Du hast es also geschafft, daß der Wagen zugelassen worden ist«, sagte ich.
    »Nun…« Arnie blickte verlegen zur Seite. »Noch nicht.«
    »Was meinst du damit, noch nicht?«
    »Die Hupe funktioniert nicht, und manchmal gehen die Bremslichter aus, wenn ich auf die Bremse steige. Irgendwo muß ein Wackelkontakt sein, den ich noch nicht gefunden habe.«
    Ich warf einen Blick auf die neue Windschutzscheibe - da klebte eine Inspektionsmarke. Arnie bemerkte meinen Blick, und seine Verlegenheit verwandelte sich in Trotz: »Will hat mir den Aufkleber gegeben. Er weiß, daß der Wagen zu neunzig Prozent verkehrstüchtig ist.« Und außerdem, dachte ich, hattest du dieses heiße Rendezvous, nicht wahr?
    »Es ist doch nicht gefährlich, oder?« fragte Leigh uns beide, sah aber keinen von uns dabei an. Eine leichte Falte zeigte sich auf ihrer Stirn. Sie muß gespürt haben, daß da jählings etwas Kaltes zwischen mir und Arnie hin- und herfloß.
    »Nein«, sagte ich »Das glaube ich nicht. Wenn du mit Arnie fährst, bist du sicher wie in Abrahams Schoß.«
    Damit entspannte sich die Atmosphäre wieder. Vom Spielfeld her kamen ein paar schrille Dissonanzen aus den

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