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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Wollumhang um und eilte in die Finsternis. Cithrin nahm Besel bei den Füßen, Magister Imaniel bei den Schultern. Zusammen hievten sie den Körper ins Esszimmer und legten ihn auf den breiten Holztisch. Auf Besels Gesicht und seinen Händen waren Schnitte. Eine tiefe Furche lief vom Handgelenk bis zum Ellbogen, der Ärmel war von einem Schwertstreich zerrissen. Er atmete nicht. Er blutete nicht. Er sah so friedlich aus wie ein Schlafender.
    Der Kundige kam, rieb Pulver in Besels leere Augen, drückte die Hände auf seine reglose Brust, rief die Geister und die Engel an. Besel holte einmal tief und abgehackt Luft, aber die Magie war nicht genug. Magister Imaniel zahlte dem Kundigen drei Silbermünzen und entließ ihn. Cam entzündete ein Feuer auf dem Rost, dessen Flammen eine unheimliche Illusion schufen, in der Besel sich zu regen schien.
    Magister Imaniel stand am Kopfende des Tisches und blickte hinab. Cithrin trat vor und nahm Besels kalte und erstarrende Hand. Sie wollte unbedingt weinen, aber sie konnte nicht. Angst, Schmerz und Fassungslosigkeit tobten in ihr und fanden keinen Ausweg. Als sie aufsah, lag Magister Imaniels Blick auf ihr.
    Cam sprach. »Wir hätten es ihnen geben sollen. Dem Fürsten erlauben, sich zu nehmen, was er will. Es ist nur Geld.«
    »Bring mir seine Kleider«, sagte Magister Imaniel. »Ein sauberes Hemd. Und diese rote Jacke, die er nicht leiden konnte.«
    Jetzt wanderte sein Blick, zuckte von hier nach da, als würde er Worte lesen, die in der Luft geschrieben standen. Cam und Cithrin wechselten einen Blick. Cithrins erster Gedanke war, dass er die Leiche waschen und für das Begräbnis ankleiden wollte.
    »Cam?«, sagte Magister Imaniel. »Hast du mich gehört? Los!«
    Die alte Frau richtete sich am Herd auf und trottete rasch in die Tiefen des Hauses davon. Magister Imaniel wandte sich an Cithrin. Seine Wangen waren gerötet, aber sie konnte nicht sagen, ob vor Wut oder Scham oder wegen etwas, das tiefer ging.
    »Kannst du einen Karren fahren?«, fragte er. »Ein kleines Gespann lenken? Zwei Maultiere.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cithrin. »Vielleicht.«
    »Zieh dich aus«, befahl er.
    Sie blinzelte.
    »Zieh dich aus«, wiederholte er. »Dein Nachtgewand. Zieh es aus.«
    Unsicher hob Cithrin die Hände zu den Haltern an ihren Schultern, zog die Knoten auf und ließ den Stoff zu Boden fallen. Die kalte Luft bescherte ihr eine Gänsehaut. Aus Magister Imaniels Kehle stiegen leise Geräusche auf, während er um sie herumging, um irgendeine Einschätzung vorzunehmen, die ihr unverständlich war. Der Leichnam von Besel regte sich nicht. Ein dumpfes Gefühl der Scham überkam sie. Ihr fiel auf, dass sie noch nie vor einem Mann nackt gewesen war.
    Cams Augen weiteten sich, als sie zurückkehrte, und ihr Mund bildete ein kleines, überraschtes Oh . Und dann, weniger als einen Herzschlag später, wurde ihr Gesichtsausdruck hart wie Stein.
    »Nein«, sagte Cam.
    »Gib mir das Hemd«, sagte Magister Imaniel.
    Cam tat nichts. Er ging hinüber und nahm ihr Besels Hemd und die Jacke ab. Sie hielt ihn nicht auf. Ohne etwas zu sagen, ließ er das Hemd über Cithrins Kopf gleiten. Der Stoff war weich und warm und roch nach der Haut des Toten. Der Saum fiel weit genug hinab, um eine gewisse Sittsamkeit wiederherzustellen. Magister Imaniel trat zurück, und eine freudlose Befriedigung zeigte sich in seinem Blick. Er warf Cithrin die Jacke zu und bedeutete ihr mit einem Nicken, sie anzuziehen.
    »Wir werden ein wenig nähen müssen«, sagte er, »aber es liegt im Bereich des Möglichen.«
    »Das dürft Ihr nicht tun, Herr«, sagte Cam. »Sie ist doch nur ein Mädchen.«
    Magister Imaniel beachtete sie nicht, sondern trat wieder näher, um Cithrin das Haar aus dem Gesicht zu streichen. Er ließ die Finger gegeneinandertrommeln, als versuchte er, sich an etwas zu erinnern, beugte sich zum Rost hinab und rieb mit dem Daumen über den Ruß. Er beschmierte Cithrins Wangen und Kinn. Sie roch alten Rauch.
    »Wir werden etwas Besseres brauchen, aber …«, sagte er und sprach dabei eindeutig mit sich selbst. »Nun gut … Wie ist dein Name?«
    »Cithrin?«, fragte sie.
    Magister Imaniel stieß ein bellendes Lachen aus. »Was ist das denn für ein Name für einen guten, strammen Burschen wie dich? Tak. Dein Name ist Tak. Sag das mal.«
    »Mein Name ist Tak«, wiederholte sie.
    Magister Imaniels Gesicht verzog sich verächtlich. »Du redest wie ein Mädchen, Tak.«
    »Mein Name ist Tak«, sagte Cithrin, ließ

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