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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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sagte Kalliam, »und es gibt keinen Ort, der sich besser verteidigen lässt, bis man dort ankommt. Wenn sie Hoffnung haben, uns davon abzuhalten, Vanai zu erreichen, ist das die erste und die letzte Verteidigungslinie.«
    Ein Horn erklang in der Ferne. Zweimal wurde der Ton höher und einmal tiefer. Geders Herz begann, ein wenig schneller zu schlagen. Kalliam lächelte, aber sein Blick war kalt.
    »Meine Lords«, sagte Kalliam. »Ich denke, das ist das erste Signal. Wenn Ihr noch irgendwelche letzten Dinge zu erledigen habt, ist es jetzt zu spät dafür.«
    Der Nebel war nicht verschwunden, aber die Sonne hatte ihn so weit fortgebrannt, dass die Landschaft deutlich vor ihnen lag. Für Geders ungeübtes Auge sah es aus wie jedes andere der kleinen Täler, die sie auf ihrem Weg durch die niedrigen, wogenden Hügel nördlich der Freistädte passiert hatten. Der Feind war eine dunkle, wimmelnde Linie, wie Ameisen vor ihrem Hügel. Die Knappen der anderen Ritter begannen mit den letzten Vorbereitungen, befestigten Schilde an Armen, reichten Lanzen mit Stahlspitzen nach oben. Geder ließ das Gleiche über sich ergehen. Der Dartinae beendete das Werk, nickte dann und bereitete seine eigenen Waffen für die Schlacht vor; leichtes Leder und ein langes, tückisches Messer. Und keine halbe Meile entfernt säuberte irgendein anderer Knappe oder niederer Soldat ein anderes Messer, das genau so tückisch war, um es Geder in die Kehle zu stoßen, wenn er die Gelegenheit dazu bekam. Das Horn erklang erneut. Nicht zum Angriff, aber um ihn anzukündigen.
    »Viel Glück, mein Lord«, sagte sein Knappe. Geder nickte ungelenk in seinem Helm, wendete sein Pferd, damit es den anderen folgte, und machte sich auf den Weg in die Schlacht. Sein kleiner Wallach wieherte leise und nervös. Die Ameisen wurden größer, und die Banner des Feindes wurden sichtbar. Er sah, wo Kalliams Bogenschützen Stellung bezogen hatten, die sich hinter künstlicher Deckung aus Holz und Leder verbargen. Kalliam hob den Schild, und die Ritter hielten an. Geder versuchte sich umzudrehen, um die Schwertkämpfer hinter sich zu sehen, aber seine Rüstung ließ es nicht zu. Er machte die Augen fest zu. Es war genauso wie bei einem Turnier. Als Erstes kam der Tjost, dann ein Kampf mit Blankwaffen. Selbst ein reicher Söldnertrupp hatte wahrscheinlich keine nennenswerte schwere Kavallerie. Er würde gut durchkommen. Er musste pissen.
    Die Hörner bliesen den kämpferischen Doppelton zum Angriff. Kalliam und die anderen Männer schrien und spornten ihre Pferde an. Geder tat es ihnen nach, und der müde alte Wallach, der ihn tage- und wochenlang getragen hatte, wurde zu einem Tier aus Wind. Er spürte, wie er etwas rief, aber die Welt war ein einziges Brüllen. Die Verschanzung der Schützen blitzte kurz an der Seite auf und war vorbei, und dann war der Feind da; keine Ritter oder schwere Kavallerie, sondern Pikeniere, die ihre langen Spieße einsetzten. Sir Makiyos donnerte in die Linie, brach hindurch, und Geder richtete seinen eigenen Angriff neu aus, um sich das Chaos zunutze zu machen.
    Ein Pferd wieherte schrill. Geders Lanze traf einen Pikenier, beim Aufprall wurde seine Schulter zurückgerissen, und dann war er hinter der Linie und im Nahkampf. Er ließ die Lanze fallen, zog sein Schwert und fing an, auf alles einzuschlagen, was in seine Nähe kam. Zu seiner Rechten wurde einer der Veren-Zwillinge von einem halben Dutzend schwertschwingender Söldner vom Pferd gezogen. Geder riss sein Pferd herum, auf den fallenden Ritter zu, aber dann erschienen dessen eigene Schwertkämpfer, die durch die zerschmetterte Linie strömten. Er sah seinen Knappen mit ihnen laufen, den Kopf gesenkt und das Messer bereit, aber es gab keine Männer in Plattenrüstung, die er umwerfen konnte, damit sein Dartinae sie erledigte. Die Masse der Kämpfer drängte nach Süden. Geder wandte sich wieder um, wollte einen Gegner suchen, aber die Söldner schienen sich dem Angriff nur sehr zögerlich entgegenzustemmen.
    Er sah nicht, woher der Bolzen kam. Im einen Augenblick durchforstete er das Schlachtfeld nach einem guten Ziel, im nächsten hatte ein kleiner Baum in seinem Bein Wurzeln geschlagen; das dicke schwarze Holz war durch die Platte gedrungen und hatte sich ins Fleisch seines Oberschenkels gegraben. Geder ließ das Schwert fallen und schrie auf, während er in Qualen an den Bolzen griff. Etwas traf so schwer auf seinen Schild, dass er zurückwich. Ein Trommelwirbel ertönte im Süden,

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