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Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Titel: Dolly - 05 - Dollys großer Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ist eben das Gute an so einer Schule wie der unseren: Es gibt so viele Gebiete, daß für jeden etwas dabei ist. Und wenn man ein verborgenes oder schlafendes Talent hat, kann man es viel leichter entdecken und benutzen. Wie du zum Beispiel Verse schreibst – ich wußte nie, daß du so etwas konntest!”
„Ich auch nicht”, sagte Dolly. Sie wühlte in ihren Papieren und zog ein beschriebenes Blatt hervor. „Kannst du das lesen, Susanne? Das soll Cinderella singen, wenn sie allein am Feuer sitzt, während ihre Schwestern auf dem Ball sind. Hör zu:
    Ich sitze träumend am Herde Und seh in den Flammen Bilder von lieblichen Dingen, Die ich niemals haben werde. Oh, ich Arme!
    Ein Wagen mit Pferden und silbernem Zaum, Ein herrlich Gewand kann ich sehen! Die Bilder verschwinden, vergehen – Zu Rauch wird mein Traum.
Oh, ich Arme!”
    Sie schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: „So weit bin ich gekommen. Natürlich weiß ich, daß es nichts Besonderes ist, sicher keine Poesie, eben halt nur Verse. Aber ich hätte nie im Leben gedacht, daß ich so was fertigbrächte. Und Irene macht daraus im Handumdrehen entzückende, kleine Melodien.”
    „Ja, das Lied ist sehr hübsch”, sagte Susanne. „Was werden deine Eltern sagen, wenn sie zur Weihnachtsfeier kommen und sehen, daß Dolly Rieder den Text für die Lieder geschrieben hat!”
    Dolly war nicht die einzige, die sich über die Vorbereitungen für das Spiel freute.
Auch Irene war selig. Sie machte die Melodien zu Dollys Liedern und kritzelte den ganzen Tag Noten – als ob sie nie etwas anderes getan hätte. Das traf allerdings fast zu, Irene hatte ja Melodien vor sich hin gesummt, seit sie ein Jahr alt war!
Nicht mal in den Stunden vergaß Irene ihre Melodien. Fräulein Jakob lächelte amüsiert, als sie eine Seite voller Zahlen und die andere voller Noten in Irenes Heft erblickte. Beides war ausgezeichnet, denn Irene war in Mathematik fast so ein Genie wie in Musik. Sie bestand darauf, daß diese beiden Dinge zusammengehörten, obwohl es dem Rest der Klasse sehr unwahrscheinlich schien. Mathematik war so langweilig und Musik so hübsch!
Der Text des Singspiels machte gute Fortschritte, ebenso die Musik dazu.
Britta war vollauf mit Zeichnungen und Entwürfen für das Bühnenbild und die Kostüme beschäftigt. Auch ihr gefiel alles außerordentlich. Jeden Abend und jeden freien Augenblick saß sie vor ihrem Zeichenblock und zeichnete, sogar das Muster auf Cinderellas Schürze!
Die kleine Jenny wartete, bis die Entwürfe fertig waren und ihr weitergegeben wurden. Mit sicherem Geschmack wählte sie Stoffe und Zubehör aus und suchte alte Kostüme und Kleider zusammen, die geändert werden konnten. Sie lief in der ganzen Schule herum und drängte alle, die gut nähen konnten, mit ihr zu arbeiten. Fräulein Lind, die ruhige, kleine Handarbeitslehrerin, erlaubte auf ihre Bitte, daß in einigen Handarbeitsstunden an Kostümen und Dekorationen gearbeitet werden durfte.
„Ich hätte es niemals für möglich gehalten, daß diese kleine Maus Jenny sich so entwickeln würde!” sagte Fräulein Pott zu Mademoiselle Dupont. „Was diese Kinder alles fertigbringen, wenn man sie nur allein machen läßt!”
Noch jemand arbeitete hart: Alice. Sie strengte sich eigentlich niemals sehr an, denn sie war gescheit und hatte es nicht nötig. Aber jetzt sollte sie in dem Stück den König der Dämonen spielen, der ein Hexer und Zauberer sein sollte. Da konnte Alice ihre Geschicklichkeit im Zaubern beweisen und war fest entschlossen, es auf der Schulbühne ebenso gut zu machen wie ein Zauberer auf einer Bühne in der Großstadt.
„Na, daß Alice mit ihrer Begabung für dumme Streiche und ihrem bißchen Amateurzaubern noch einmal so hart arbeiten würde, hätte ich nie gedacht!” sagte Fräulein Peters, die Klassenleiterin der Dritten, und schloß behutsam die Tür zum Musikzimmer. Sie hatte da drinnen komische Geräusche gehört: klappern, einen Lärm, wie wenn etwas hinunterfällt, Ausrufe der Enttäuschung – – und hatte hineingelugt, um zu sehen, was da vor sich ging.
So hatte sie Alice erblickt, die ihr den Rücken zudrehte und sich im Jonglieren übte! Ja, sie mußte nicht nur zaubern, sondern auch jonglieren. Dazu hatte sie einen Satz farbiger Ringe, die sie einen nach dem anderen in die Luft warf und geschickt wieder auffing. Dann fiel ihr einer herunter. Sie mußte wieder von vorne anfangen. Ach ja, Alice hatte etwas gefunden, das keine Denkarbeit erforderte, sondern

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